"Miss Potts? Ich habe Miss Everhart jetzt geweckt. Sie dürfte sich in ein paar Minuten auf den Weg hierhin machen."
Sie stand seufzend auf und holte den Kleidersack. Aufgrund des frühen Fluges, den Mr. Stark heute nach Afghanistan nehmen musste, hatte auch sie das Vergnügen früher aufzustehen und in der Villa zu erscheinen.
Sie war noch nicht ganz um die Ecke, als sie ein doppeltes Warn-Piepen hörte, bevor JARVIS' Stimme ertönte."Sie haben keine Befugniss, diesen Bereich zu betreten!"
"Herr Gott",stammelte Miss Everhart sichtlich überrascht und Pepper nutze den Moment um hinter der Ecke hervorzuteten und sich an die vor ihr stehende Person zu wenden. Blondes Haar, schlank, braun gebrannt und gerade lediglich bekleidet mit einem roten Hemd und einem Slip. Eine typische Liebhaberin ihres Bosses also.
"Das ist JARVIS, der Herr des Hauses. Ich habe hier Ihre Sachen, sie wurden gereinigt und gebügelt und draußen steht ein Wagen für Sie bereit, der Sie dahin bringt wo sie hinmöchten!"Die Frau vor ihr musterte sie kurz und kam dann interessiert näher, nahm den Kleidersack an und blieb dann vor ihr stehen.
"Sie müssen die berühmte Pepper Potts sein"Die 'berühmte Pepper Potts'. Tony hatte also eine Reporterin abgeschleppt. Sie hatte es inzwischen zu einem gewissen Bekanntheitsgrad gebracht, und das wegen eines einzigen unbedachten Kommentars.
Rückblick, März 2007
"Mr. Stane. Eine Frage von der Times. Es wird immer wieder gemunkelt, dass Mr. Stark ein außerordentliches Problem damit hat, anderen Menschen zu vertrauen. Würden Sie die Aussage unterschreiben, dass sie einer der wenigen Menschen sind, die Mr. Stark wirklich etwas sagen können?"
Obadiah Stane hatte dröhnend gelacht und der Kopf geschüttelt.
"Tony ist ein guter Freund und ein brillanter Mann, aber von mir lässt er sich definitv nichts sagen. Er ist dickköpfig und setzt seinen Willen fast immer durch. Ich würde sagen, dass Miss Potts, seine Assistentin, wahrscheinlich die Einzige ist, die ihn dazu bringt hin und wieder mal von seinem Willen abzulassen."
Mit einem einzigen Satz hatte er es fertig gebracht, dass ihr plötzlich ein riesiges Medieninteresse folgte. Ihr Boss war der begehrteste Junggeselle der USA und bald rankten sich um sie zahllose Gerüchte. Sie seinen ein Paar, sie würde ihn erpressen, er sei unsterblich verliebt, er habe Angst vor ihr. Auch die Alternative dazu, dass seine Assitentin einfach eine der wenigen Personen sei, die er ehrlich respektierte, ließ das allgemeine Interesse nur steigern.
Sie wurde 'Die Person die im Hintergrund die Fäden zieht' oder das 'Mastermind hinter dem Mastermind' genannt und wochenlang brachten die großen Zeitungen Artikel über sie, in denen ihr Leben beleuchtet wurde und sich zahlreiche alte 'Schulfreunde' meldeten und erzählten, wie sie Virginia Potts charakterisieren würden. Sie, die Person über die in dieser Zeit jeder redete, redete überhaupt nicht.
Sie mied stoisch jeden Kontakt mit Reportern und gab nicht ein einziges Statement ab, während sich Mr. Stark öffentlich über die ein oder andere Theorie lustig machte, sich aber ebenfalls zu keiner nennenswerten Aussage hinreißen ließ.
Pepper war insgesamt heilfroh, als die Öffentlichkeit wieder begann sie zu vergessen.Rückblick Ende.
"Ganz Recht, die bin ich"
"Nach all den Jahren traut Ihnen Tony nur das Wäscheabholen zu?"
Wenn es bisher noch nicht klar war, stand spätestens jetzt fest, dass sie eine Reporterin vor sich hatte.
Pepper lächelte süffisant.
"Ich tue ganz einfach alle, was Mr. Stark von mir verlangt. Und dazu gehört ab und zu auch den Müll zu entsorgen. Wäre das dann alles?"Zufrieden sah sie, wie das Lächeln von Miss Everhart in sich zusammenfiel und bevor sie noch viel sagen konnte, hatte Pepper sie schon in ein Gästezimmer geschoben, damit sie sich umziehen konnte.
Als sie fertig war, geleitete sie sie schweigend zum Auto und hatte sich umgedreht, bevor der Wagen losgefahren war.Wie sie es hasste, solche Frauen rauswerfen. Neugierig und penetrant, sowie oftmals mit einer Arroganz die ihres gleichen sucht ausgestattet, waren Tonys Liebhaberinnen zu großen Teilen echte Landplagen. Aber wie sagte man so schön, Hochmut kommt vor dem Fall. Und der Fall kam immer.
Sie ging zurück ins Haus, warf einen leicht panischen Blick auf ihre Armbanduhr, schnappte sich ihre Unterlagen und ging in die Werkstatt hinunter. Aus dem Keller ertönte laute Musik und so hörte sie ihr Handy kaum und nahm erst nach dem zweiten Klingeln ab.
"Guten Morgen was kann ich für Sie tun?"
"Hi Pepper, Rhodey am Apparat. Wo bleibt er? Wir hatten uns vor zwei Stunden verabredet. Kannst du versuchen ihn, wovon auch immer, loszureißen?"
"Ich versuche es gleich" "Bitte nicht meine Musik leiser stellen!" quatschte Tony abwesend dazwischen."Ja, ich gebe Ihnen Bescheid".
Sie beendete den Anruf und wandte sich direkt an ihren Boss, der gerade an einem Oldtimer rumschraubte.
"Sie sollten bereits um die halbe Welt geflogen sein-""Wie hat sie es verkraftet?", unterbrach er sie erneut, ohne auf das Gesagte einzugehen.
"Wie ein Profi""Warum wollen Sie mich von hier vertreiben?"
"Ihr Flug war bereits vor 1 1/2 Stunden terminiert"
"Lustig, ich dachte, da es mein Flugzeug ist, würde es mit dem Start warten bis ich da bin."Innerlich verdrehte sie die Augen und beschloss nicht weiter darauf einzugehen. Er war bereits zu spät. Unnötige Diskussionen würden das ganze nur in die Länge ziehen und sie hatte die wage Hoffnung, selbst noch etwas vom Tag zu haben.
"Tony, wir müssen noch ein paar Dinge besprechen, bevor ich Sie da Raus schicke."
"Ich meine, ist es denn nicht sinnlos ein eigenes Flugzeug zu haben, das abfliegt bevor man da ist?"Natürlich.
Er wollte das Thema ausdiskutieren, aber das Spiel würde sie nicht mitspielen.
"Larry hat angerufen, er hat einen anderen Interessenten für den Jackson Pollock an der Hand. Wollen Sie ihn jetzt? Ja oder Nein?"
"Ist er denn typisch für seine Sprung-Periode?"
"Ähm, es heißt 'Springs' wie das Stadtviertel in East Hampton, wo er gelebt und gearbeitet hat, nicht 'Sprung' wie springen. Ich halte es für sehr typisch. Ich denke der Preis ist sehr überzogen."
"Ich will es! Kaufen. Einlagern."
"Schön. Die Rede vor den MIT-Absolventen-"
Wieder unterbrach er sie mitten im Satz.
"Ist im Juni! Bitte drangsalieren sie mich nicht mit Sachen die in weiter weiter Ferne liegen."Jetzt war es an ihr ihm in den Satz reinzureden.
"Sie drangsalieren mich. Also werde ich zusagen."
"Nein, sie müssen das abfangen und das dann-"
"Das müssen Sie noch unterschreiben-"
"Wieso versuchen Sie mich loszuwerden? Was? Haben Sie was vor?""Wenn sie es wissen wollen: ja"
"Ich mag es nicht, wenn sie was vorhaben!"
"An meinem Geburtstag darf ich das ja wohl!"
"Heute ist ihr Geburtstag?
"Ja!", er hatte ihn also mal wieder vergessen. Sie lächelte leicht.
"Das wusste ich. Schon wieder?"
Er sah leicht verwirrt aus und Peppers Lächeln wurde süffisant.
"Jaa, ist das nicht absonderlich? Am selben Tag wie letztes Jahr."
"Dann... schenken Sie sich was schönes von mir!"
"Das habe ich schon."
"Und?"
"Ohhh, es hat mir gut gefallen.". Das war nicht ironisch gemeint.Sie konnte auf eine Firmenkreditkarte zurückgreifen und dann hatte sie dieses Kleid gesehen. Es hatte ihr einfach wunderbar gefallen. Kurzerhand hatte Sie nicht zu sehr auf den Preis geschielt und zugeschlagen.
"Ja?"
"Danke sehr, Mr. Stark!"
"Immer wieder gerne, Miss Potts"
Mit diesen Worten drückte er ihr seine Kaffeetasse in die Hand und verschwand ins Obergeschoss.Als sie sich nur wenige Minuten später von ihm verabschiedet hatte, ahnte sie nicht, dass sie ihn das letzte Mal für lange Zeit sah.
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12% eines Genies - Pepper Potts
Fiksi PenggemarDie gesamte Geschichte der Virginia 'Pepper' Potts. Die Arbeit bei Stark Industries und mit Tony, die alltäglichen Hürden und schließlich der Beginn einer Romanze zwischen den beiden... ⚠️ fast alle Charaktere, Orte usw. sind geistliches Eigentum vo...