22. Der Urlaub ist vorbei

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„Morgen Happy!"
Sie lächelte den Chauffeur fröhlich an, stieg in den Wagen, schnallte sich an und zog die Tür etwas zu schwungvoll hinter sich zu.

„Hey Pepper" 

Für seine Verhältnisse klang seine Stimme fast euphorisch, als er ihr zur Begrüßung zunickte und den Wagen startete. Langsam fuhren sie aus der Parklücke und ließen ihre Wohnung hinter sich. Happy schlängelte das Auto langsam durch den Morgenverkehr und in Richtung des Militärflughafens und Pepper konnte gar nicht mehr aufhören zu lächeln. 

Aus den Augenwinkeln sah sie, dass auch Tonys Bodyguard sein Pokerface aufgegeben hatte und sie begannen ein munteres Gespräch, über Gott und die Welt.

Pepper lehnte mit dem Kopf an der Scheibe und pustete sich gerade eine Strähne ihrer rotblonden Haare, die heute zu einem lockeren Dutt zusammengefasst waren, aus dem Gesicht, als der Flughafen in Sichtweite gelangte. 

Der Zaun um die Anlage zog sich wie ein Wurm durch die felsige Landschaft, sie erblickte Kontrolltürme und Landebahnen und am Horizont funkelten die Glasscheiben des Hauptgebäudes.

„Kaum zu glauben, hm?", brummte Happy neben ihr, ebenfalls mit Blick auf die Anlage. „Er hat es tatsächlich gepackt. Teufelskerl!"
„Ja...kaum zu glauben. Wenn man bedenkt, dass die Leute vom Vorstand ihn heute für Tod erklären lassen wollten..."

Die Anlage wurde größer und größer je näher sie kamen und bald erkannte man das Gelände in allen Einzelheiten. Happy fuhr geradewegs auf das Kontrollhäuschen zu, das am Straßenrand stand und ein wenig baufällig wirkte. Mittlerweile stand die Sonne genau über ihnen und Pepper vermutete, dass es in dem Häuschen, mit dem leicht rostigen Wellblechdach wohl am Kochen war. 

Ihre Vermutung wurde bestätigt, als ein hagerer Mann in Uniform hinaustrat. Der Mann schwitze sichtlich und kümmerte sich mürrisch um die Formalitäten, bevor er sie lustlos durchwinkte. 

Naja, es konnte ja auch nicht jeder gute Laune an diesem Morgen haben.

Sie durchliefen einige Sicherheitskontrollen, nannten ein Dutzend Mal ihr Anliegen und stießen schließlich auf einen Offizier, der ihnen einen extrem wässrig schmeckenden Kaffee aufschwatzte und sie zur Landebahn begleitete. 

Unterwegs erfuhren sie eher unfreiwillig alles über die zwei Töchter des Mannes, seine Katze, die kranke Mutter und seine Meinung zur aktuellen Politik.
Pepper seufzte unhörbar und nickte künstlich lächelnd um dem Mann zu signalisieren, dass sie noch immer zuhörte. 

Himmel, konnte der quatschen.

Sie waren gerade bei der zweiten Ballett-Aufführung von Carmen (seiner jüngeren Tochter) als der Wagen zum Stehen kam und sie die Chance nutzen konnte auszusteigen und sich die Beine zu vertreten. 

Sengende Hitze schlug ihr entgegen und die Sonne blendete unangenehm. 

Noch waren sie ganz allein auf dem riesigen Feld, aber schon bald würde es hier vor Offizieren, Sanitätern, Mechanikern und sonstigen Angestellten nur so wimmeln.

„Noch zwei Stunden bis zur geschätzten Ankunft."
Pepper zuckte leicht zusammen. Sie hatte gar nicht mitbekommen, dass der Leutnant ebenfalls ausgestiegen war. 

12% eines Genies - Pepper PottsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt