Tony Stark war verblüfft.
Miss Pepper Spray hatte ihn abblitzen lassen. IHN! Tony Stark! Niemand ließ ihn abblitzen! Er war die schlauste, witzigste und attraktivste Person die er kannte und er hatte im Laufe der Jahre viele Personen kennengelernt.
Er ließ sich auf seinen Stuhl fallen und starrte weiter auf die Tür. Aus der Rechnungsabteilung war sie, hatte sie gesagt. Er startete seinen Computer und scrollte durch die Personalakten. Er fand sie erst nach einigem Suchen.
Miss Virginia Potts, 25 Jahre alt, wohnhaft in einem der Vororte von L.A., im Endspurt ihres Studiums. Auf ihrem Foto war sie gut getroffen. Die rotblonden Haare fielen ihr leicht gelockt offen über die Schultern, ihre Augen strahlten und das Outfit stand ihr. Sie hatte intelligent, selbstbewusst und entschlossen gewirkt und schien mit einer hervorragenden Arbeitsmoral ausgestattet.
Gegen seinen Willen faszinierte ihn Miss Potts.
Als er am nächsten Morgen sein Büro aufschloss fand er die Berechnungen auf seinem Schreibtisch liegen, zusammen mit einer noch warmen Tasse Kaffee.
Er grinste und nahm einen großen Schluck. Nein, den hatte nicht seine Vorzimmerdame gemacht, definitiv nicht. Dafür war der Kaffee 1. noch viel zu warm (sie vergaß es immer, wenn sie ihm einen Kaffee aufgesetzt hatte) und 2. viel zu gut. Er besah sich kurz die Berechnungen und stellte fest, dass sie einerseits jetzt völlig korrekt waren und das Miss Potts andererseits die wahrscheinlich ordentlichste Handschrift in dieser Hemisphäre hatte. Ohne noch lange darüber nachzugrübeln schickte er sie ab, genehmigte sich noch einen Schluck Kaffee und machte sich an sein Tagewerk.
Zu sagen, dass er bereits nach 10 Minuten fast eingeschlafen wäre, war noch untertrieben. Er hasste diesen Teil der Firmenarbeit.
Angebote hier, Absagen dort, Statistiken über Statistiken und tonnenweise Einladungen zu Vorlesungen und Dinnern. Es war frustrierend. Wer zur Hölle glaubte, dass es ihn interessieren könnte, wie oft die einzelnen Mitarbeiter im Jahr durchschnittlich krank waren und wer dachte, dass er gerne das Dinner der alternden ABBA-Fans besuchen würde?
Er brauchte einen persönlichen Assistenten, nein, eine persönliche Assistentin. Er hatte zwar seine Vorzimmerdame Miss Hubbart, die auch wirklich sehr ansehnlich war, aber leider halt auch eine, wie hatte Miss Potts gesagt?
Ach ja, eine 'dumme Schnepfe'. Ihre Standartaussage lautete "das steht so aber nicht in meinem Arbeitsvertrag" dicht gefolgt von Nummer 2 ihrer liebsten Aussagen "Seh ich aus wie Einstein? Keine Ahnung was sie von mir wollen.".
Trotzdem, hübsch war sie und dazu ausgestattet mit anderen Qualitäten, die sie ihm vor allem im Schlafzimmer demonstrierte.
Er brauchte also eine kompetente persönliche Assistentin. Eine wie... Miss Potts.
Je länger er darüber nachdachte, desto sicherer war er sich. Sie war die perfekte Wahl.
Er musste es noch mit Obi absprechen, aber dann konnte er die Sache festzurren.
Sein zufriedenes Lächeln ging genauso schnell wie es gekommen war, als er erst auf die Uhr und dann auf seine To-Do-Liste schaute. Oh ja, er brauchte dringend eine Assistentin!Als er sich später zum Lunch mit seinem ehemaligen Mentor Obadiah Stane traf, war seine Laune im Keller. Heute war anscheinend Tag der sinnlosen, aber zeitraubenden Anfragen gewesen und er vermutete, dass wenn er heute noch eine halbwegs höfliche Absage schreiben musste, er wahrscheinlich eines plötzlichen Todes sterben würde.
Er biss herzhaft in seinen Burger und schaute Obadiah dann direkt in die Augen:"Ich brauche eine persönliche Assistentin! Das halte ich nicht mehr aus!" "Kein Problem, ich schaue was ich machen kann, Tony. Eine Assistentin wäre spätestens in Malibu sowieso wichtig geworden, zur Kommunikation zwischen dir und der Firma! Ich suche dir ein paar Kandida-" "Musst du nicht, Obi", ein selbstgefälliges Grinsen hatte sich auf Tonys Gesicht geschlichen, "ich weiß schon wen ich will. Miss Virginia Potts, sie ist geschaffen für diesen Job!" ,mit diesen Worten, gab er die Personalakte von ihr an seinen Freund weiter und lehnte sich zurück.
Obadiah Stane vertiefte sich kurz in die Akte, runzelte die Stirn und wandte sich wieder an Tony:
"Sie ist viel zu jung. Keinerlei Erfahrung. Himmel, sie hat nicht mal ihr Studium beendet. Schlag dir das aus dem Kopf."
"Sie, oder keine! Vertrau mir, Obi. Sie ist die Beste für diesen Job.", hartnäckig starrte Tony seinen Gesprächspartner an, bis dieser seufzte und die Handflächen hob, ein universelles Friedenszeichen:
"Die Wahl liegt natürlich bei dir, aber bedenke, dass sie überhaupt keine Qualifikationen mitbringt...""Sie spricht fünf Sprachen, Obi. Fünf! Fließend!" "Du sprichst ebenfalls fünf Sprachen, Tony." "Ich bin aber auch ein Genie. Sprichst du fünf Sprachen? Spricht Happy fünf Sprachen?" "Sie mag sprachbegabt sein, aber sonst? Sie bringt nicht genügend für diesen Job mit!"
Jetzt war es an Tony beschwichtigend zu Lächeln:
"Okay. Ein Vorschlag zur Güte. Wir machen so eine Art... Casting! Du schlägst ein paar Kandidatinnen vor, die dann gegen meine Kandidatin antreten.""Menschen, die nicht den ganzen Tag Fernsehprogramme schauen, sondern versuchen seriös eine Firma zu führen, nennen das wohl 'Vorstellungsgespräch'.", kam es trocken von Obadiah, "aber in Ordnung. Nächsten Freitag? So gegen 18 Uhr?". Tony nickte zustimmend.
"Eine Frage noch, Tony. Was hat diese Frau getan, damit du sie so penetrant als Assistentin willst?"
Der junge CEO sah ihn grinsend an:"Sie hat meinen Sicherheitsdienst bedroht."
Es klopfte und sie zuckte zusammen. "Hey Schatz, bist du soweit?". Sie fuhr herum, lächelte und zog ihren Freund in einen tiefen Kuss. "Natürlich, ich bin hier fertig.", das war ihr neues Ding. Er holte sie von der Arbeit ab und gemeinsam gingen sie essen. Meist relativ billig, doch heute zog Julius sie zielstrebig zu einem der besseren Restaurants. Atemlos blieben sie vor der edlen Glastür stehen und er lächelte zu ihr runter: "Wir haben etwas zu feiern. Ich habe hervorragende Nachrichten."
"Das trifft sich gut, denn die habe ich auch", antwortete sie lächelnd, aber überrascht. Er stahl sich noch einen Kuss, ergriff ihre Hand und geleitete sie im Restaurant zu einem reservierten Tisch. Sie bestellten ihre Getränke und als der Champagner da war ergriff Julius das Wort:
"Hier kommen meine guten Nachrichten. Ich wurde befördert. Der alte Mr. Walters geht in Rente und deshalb übernehme ich jetzt das Personalbüro.", er grinste breit und fuhr dann euphorisch fort zu erzählen, was er alles ändern wollte und wo er Verbesserungspotenzial sah.Virginia betrachtete ihn lächelnd. Sie liebte es ihn so euphorisch zu sehen:
"Glückwunsch, Ju. Das hast du dir mehr als verdient!"
"Danke. Aber genug von mir. Du hattest auch gute Nachrichten?"
"Noch ist es nicht fest, aber eine gute Chance habe ich auf alle Fälle bekommen!", mit diesen Worten zog sie zwei Briefbögen hervor und reichte sie ihrem Freund. Er nahm sie entgegen und die Neugierde stand ihm ins Gesicht geschrieben, als er zu Lesen anfing.Sehr geehrte Miss Virginia Potts,
da Sie der Firmenleitung in den letzten Wochen positiv aufgefallen sind und Sie über die passenden Qualifikationen verfügen, gelten Sie als geeignete Bewerberin für den Posten der persönlichen Assistentin von Mr. Anthony Edward Stark. Gerne würde er Sie am kommenden Freitag um 18:00 Uhr in seinem Büro bei einem persönlichen Gespräch besser kennenlernen. Auf Seite 2 finden sie die Anforderungen, die an sie gestellt werden würden, sowie einige logistische Informationen, näheres im Falle einer Anstellung. Wir bitten um eine telefonische oder schriftliche Bestätigung.Mit freundlichen Grüßen,
Mr.Tony Stark und Mr. Obadiah StaneJulius Miene hatte sich immer mehr verfinstert:
"Das lehnst du doch ab, oder?"
Sie hob eine Augenbraue:
"Natürlich nicht. Das ist eine einzigartige Chance! Du hast deine Beförderung doch auch nicht abgelehnt."
"Ich dachte nur, dass wir einer Meinung wären bezüglich Tony Stark...", das klang jetzt wütend."Das sind wir. Aber ich kann Arbeit und Privat wunderbar trennen. Außerdem arbeite ich so oder so für Tony Stark und du auch. Das ist schließlich seine Firma."
"Das ist was anderes", kam es mürrisch zurück.
"Ach ja? Wenn der feine Herr befördert wird darf ich mich schön mit freuen, aber wenn ich befördert werden könnte soll ich das ablehnen??", jetzt war sie auch wütend.
"Schatz, so ist es doch nicht. Ich... ach egal... ich freu mich ja für dich, kam jetzt nur ein bisschen überraschend."Sie glaubte ihm kein Wort, beschloss aber es darauf beruhen zu lassen. Sie wollte sich nicht von ihrem eifersüchtigen Freund den Abend vermiesen lassen .
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12% eines Genies - Pepper Potts
FanfictionDie gesamte Geschichte der Virginia 'Pepper' Potts. Die Arbeit bei Stark Industries und mit Tony, die alltäglichen Hürden und schließlich der Beginn einer Romanze zwischen den beiden... ⚠️ fast alle Charaktere, Orte usw. sind geistliches Eigentum vo...