27. Wie entkommt man Mrs.+Mr.Duggery?

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Fahrig strich sie sich durch die Haare und blickte auf die große und protzige Uhr an der Wand. Fast drei Stunden waren vergangen, seit die Benefizveranstaltung für den Feuerwehrfamilienfond eröffnet worden war und sie fühlte sich nicht so Recht wohl.

Alles an Prominenz was Rang und Namen hatte aus dem Großraum Los Angeles war gekommen. 

Politiker, Unternehmer, Berühmtheiten und Erben tummelten sich auf der Tanzfläche, an der Theke oder an Stehtischen, während um sie herum, so unauffällig wie möglich, dutzende Servicekräfte alles taten, um für einen unvergesslichen Abend zu sorgen.

Trotz dieser Bemühungen schaffte es Pepper nicht sich zu amüsieren. Zu viele dieser Abende hatte sie gesehen und letztendlich waren sie austauschbar. 

Tony Stark bekam zu allem eine Einladung was auch nur ansatzweise teuer und edel war und da er es vorzog nur zu Erscheinen wenn es reichlich Alkohol und Model-ähnliche Damen, die sich nur allzu gern von ihm verführen ließen, gab und auch dann seine Aufgaben als Firmenchef nicht im Ansatz ernst nahm, fiel es auf sie zurück, einen guten Eindruck zu machen, Nähe zu vermitteln und Gott und die Welt mit einem Presselächeln und Phrasen-Antworten je nach Situation zu besänftigen oder zu beglücken.

Auch heute war er nicht erschienen, was sie allerdings nicht wunderte. In den letzten Tagen hatte er die Nächte durchgearbeitet, es würde sie nicht wundern, wenn er gar nicht bemerkt hatte, dass überhaupt Tage vergangen waren.

Sie stieg langsam die letzten beiden Treppenstufen hinunter und stürzte sich wieder ins Getümmel. Links und Rechts grüßend arbeitete sie sich langsam vorwärts, ohne recht zu wissen, was ihr Ziel war. Aber ein Ziel war auch nicht relevant, im Laufe der nächsten Sekunden würde sie mit hoher Wahrscheinlichkeit sowieso einer der Gäste in ein Gespräch verwickeln. 

Das brachte es so mit sich Repräsentantin einer Firma wie Stark Industries und eines Bosses wie Mr. Anthony Edward Stark zu sein... immerhin wurde ihr so nicht langweilig, aber so recht Lust hatte sie auf den quälenden Smalltalk nicht.

„Miss Potts? Freut mich Sie zu sehen. Sie sehen fantastisch aus."

Sie fuhr herum und sah sich einem Mann mittleren Alters gegenüber, der sie erwartungsvoll anblickte und ihr die Hand entgegenstreckte. Sie lächelte zurück, schüttelte die dargebotene Hand und verfluchte innerlich die hier vorherrschende Arroganz, die bedauerlicherweise dafür sorgte, dass sich die meisten Anwesenden nicht vorstellten, in der Erwartung, dass man sie sowieso kannte.

„Freut mich ebenfalls und danke, dass Kompliment kann ich nur zurück geben."
Sie schüttelte der Begleitung des Mannes ebenfalls die Hand, welche die Güte hatte sich als ‚Mrs. Duggery' vorzustellen, was sie als Hinweis nahm, dass der Gentleman vor ihr wohl ‚Mr. Duggery' war.

Der übliche Smalltalk wurde angefangen, wobei Mrs. Duggery die äußerst nervige Eigenschaft offenbarte bei jeder Gelegenheit laut und falsch zu lachen und Mr. Duggery die Gelegenheit nutzte entweder sich selbst zu loben oder ihr bei jeder denkbaren Gelegenheit zu schmeicheln. Sie lächelte, nickte und stimmte eisern zu, während sie sich mit zunehmender Dauer zusammenreihte, was der Kerl tat, damit er sich selbst so toll finden konnte. Er musste ein hohes Tier in einem Casino sein, oder jedenfalls eine ganz ähnliche Stellung innehaben.

„...und ich sagte dann: ‚Meine Herren, ich weiß, es ist schwer zu widerstehen, aber das ist kein Grund zu so handfesten Argumenten zu greifen."

Er grinste selbstzufrieden und seine Frau prustete los, was Pepper dazu bewegte ebenfalls höflich mitzulachen, auch wenn sie sich etwa bei der Hälfte der Geschichte gedanklich ausgeklinkt hatte um sich eine möglichst höfliche Entschuldigung auszudenken, warum sie bedauerlicherweise keine Zeit mehr mit dem Ehepaar verbringen konnte.

12% eines Genies - Pepper PottsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt