41. Hochzeit (1)

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Sie war eingeschlafen.
Soweit das auf dem begrenzten Raum ging, hatte sie ihre Beine ausgestreckt, es sich auf ihrem Sitz gemütlich gemacht und ihren Oberkörper an ihn gelehnt, ihr Kopf ruhte auf seinen Schultern.
Sie strahlte eine angenehme Wärme aus und murmelte jedes Mal leicht, wenn er ihr über die Wangen strich.
Sie trug eine grüne Wollmütze (das verdeckte immerhin den Großteil ihrer auffälligen Haare) und ihre ikonischen Kopfhörer, aus deren Lautsprechern in diesem Moment wahrscheinlich klassische Musik kam.

Er lächelte leicht, als er ihr sanft durch die Haare fuhr.
Soweit er wusste, waren die Kopfhörer ein Geschenk ihrer Nichten. Man könnte meinen, sie wären direkt aus einem Comicladen, so knallbunt waren sie. Teilweise waren sie bunt gepunktet, an den Bügel bunt gestreift und dann wieder bunt kariert, aber hauptsächlich waren sie schlicht bunt.

Wenn er es nicht so lieben würde, ihr beim schlafen zuzusehen, wäre er neidisch auf sie gewesen.
Himmel, war er müde.
Er hatte wenig Schlaf abbekommen die letzten Tage und nach dem ewig langem Prozedere, bis dieses verdammte Flugzeug überhaupt in die Luft gekommen war, war er hundemüde.
Der einzige der wirklich wach schien, war Happy, der am Gang saß.

Klang er wie ein verzogenes Milliardärs Söhnchen, wenn er sagte, dass er Billigairlines hasste?
Es war ihm ein Rätsel, wie Happy aussah, als wäre er wirklich entspannt (im Ernst, war er der einzige, der vermutete, dass diese Kiste wahrscheinlich abstürzen würde?!) und wie Pepper tatsächlich eingeschlafen war.
Die Sitze waren SUPER unbequem (wenn er es nicht besser wüsste, würde er sagen, man hätte sie direkt aus 25 Jahre alten Bussen gestohlen), es war TOTAL laut und WIRKLICH eng.
Er vermisste das Privatflugzeug.

Pepper hatte sich mit Händen und Füßen gegen die Vorstellung gewehrt, mit einem Privatflugzeug zur Hochzeit ihres Bruders zu erscheinen.
Beide hatten sich mit Händen und Füßen dagegen gewehrt, irgendwen (also die Presse) wissen zu lassen wo sie waren (war es zu viel verlangt, das erste Mal seit acht Monaten völlig frei von alledem zu sein?).

Die Idee genau das zu tun, womit keiner jemals rechnen würde kam (natürlich) von Pepper.
Sie würden den Flug nehmen, den sie jahrelang zu ihren Eltern genommen hatte. Soll heißen Billigairline und Holzklasse.
Selbst wenn ihnen jemand genau ins Gesicht schauen würde, würde sich die betroffene Person einreden, sich zu irren, weil es schier aberwitzig klang.
Er hatte vorher am Flughafen angerufen und die Mitarbeiter, die in ihrer Flugnacht arbeiten würden, vorwarnen lassen (die Lady, die die Pässe kontrollierte, sollte schließlich keinen Herzanfall bekommen). Sollte alles glatt gehen, würden selbige ein sehr saftiges Trinkgeld bekommen.

Für ihre Sicherheit war Happy dabei, dem Pepper eine Hochzeitseinladung organisiert hatte und ein schwere rot-silberner Koffer, der nur an Bord war, weil Tony Stark ein SEHR überzeugender Mensch war (und der Sohn des Sicherheitsbeauftragten Iron Man für fünf Minuten als Überraschungsgast auf seiner Geburtstagsparty haben würde).

Für einen Moment verfluchte er sich für die Tatsache, dass es ziemlich schwer für ihn war Pepper einen Wunsch abzuschlagen, bevor er darüber nachdachte und zu dem, für ihn, überraschenden Schluss kam, dass er es tatsächlich gar nicht so schlimm fand, ohne großes Trara bei Pepper's Familie zu erscheinen.

Es dauerte noch eine ganze Weile, bis auch er es schaffte in einen unruhigen Schlummer zu fallen.

Sie landeten um 9:45 a.m. Ortszeit und sie amüsierte sich prächtig, als Tony es tatsächlich schaffte, sich von der Kälte überraschen zu lassen, aber stur so tat, als wäre ihm nicht im Mindesten kalt.
Nicht, das sie ihn nicht 33 Mal daran erinnert hatte, dass es in New Haven im Winter tatsächlich kalt war. Himmel, sie hatte sogar seinen Koffer gepackt und trotzdem brachte es der Mann fertig, sich nicht mal ne Jacke bereit gelegt zu haben.
Tatsächlich trug er ne Baseball Cap und ne Sonnenbrille, um sein Gesicht unkenntlicher zu machen (der Bart war zwar auffällig, aber Tony hatte mittlerweile genug Fans, die sich den selben Bart rasiert hatten, wie ihr Idol) und ansonsten eine Jeans und eins seiner Band-Shirts.

12% eines Genies - Pepper PottsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt