33. 49 Stunden

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Sie parkte ihren Wagen am Straßenrand und trabte die letzten paar Stufen zur Haustür locker hoch. Nach einem tiefen Atemzug drückte sie auf die Klingel, während sie schon ins Innere des Hauses zu spähen versuchte. Sie hörte eine aufgeregte Mädchenstimme und schon breitete sich ein breites Lächeln auf ihrem Gesicht aus.

Die Tür wurde aufgerissen und schon umarmte sie ihr Nichte freudig.
„Tante Ginnyyyyyyy.", jauchzte ihr das Mädchen entgegen und strahlte fröhlich zu ihr hoch, während sie ihre Beine umklammerte.
Sie strich ihrer Nichte über deren blonde, zerwuschelten Haare und hob sie schließlich hoch um sich mit ihr ins Innere des Hauses zu begeben.
„Hey, Dopey. Wie geht's dir?"
Das Mädchen kicherte auf Grund des Spitznamens.
„Mir geht's suuuuper. Daddy, guck mal wer da ist.", den letzten Teil rief sie in das Haus hinein, während sie sich immer noch aufgeregt um ihren Hals klammerte. Derweil streifte sich Pepper die Schuhe ab und ließ ihre Handtasche im Flur fallen.

„Hey, kleine Schwester. Gut hergekommen?"
Sie blickte wieder auf und sah ihren Bruder im Türrahmen lehnen, die Haare ordentlich gekämmt, im Hemd, aber recht lockerer Hose, schlaksig wie immer und mit einem breiten Lächeln auf dem Gesicht.

„Kann mich nicht beklagen. Freu mich, dich zu sehen, Stevie.", sie umarmte vorsichtig ihren Bruder, darauf bedacht ihre Nichte nicht fallen zu lassen und betrat dann den Wohnraum. Derweil plapperte das Mädchen auf ihrem Arm schon über alles mögliche, was sie erlebt hatte und was im Hause passiert war.

Pepper sah sich kurz um und fand Susan auf dem Sofa sitzend, ebenfalls zu ihr hoch lächelnd und völlig offensichtlich hochschwanger.
„Susan. Hi. Wie geht's dir?", unterbrach sie ihre Nichte nur ungern und blickte die Verlobte ihres Bruders an, die eine wage Kopfbewegung machte, aber abwank.
„Du klingst wie dein Bruder. Der fragt mich das auch bei jeder Gelegenheit. Wie geht's dir?", kam es ein wenig spöttisch zurück und sie zwinkerte zu Steven hinüber, der seiner Schwester gefolgt war.
„Viel Arbeit.", sie verzog kurz das Gesicht, während Susan und Steven verstehend nickten.
„Aber ansonsten geht's mir blendend. Ich freu mich schon die paar Tage mit meiner Lieblingsgiraffe zu verbringen.", sie pikste ihr Nichte leicht in die Wange, die daraufhin zu kichern anfing.
„Vanessa freut sich auch riesig. Sie redet seit Tagen von nichts anderem. Was echt erstaunlich ist, schließlich stehen hier ziemlich große Veränderungen an.", gab Susan zurück, während sie sich eine Hand auf den Bauch legte.

Susan Wright war nun schon 2 Jahre die Verlobte ihres Bruders. Sie hatten einfach nie den passenden Termin gefunden. Nun sollte es wahrscheinlich eine Winterhochzeit 2010 werden. Vanessa war die erste Tochter der beiden, vor kurzem 4 geworden und sah ihrer Mutter unglaublich ähnlich. Die blonden, wuscheligen Haare, die runde Gesichtsform, die Art wie sie lächelte, das fliehende Kinn. Die blauen Augen konnte sie von beiden haben, doch auch in der Art kam sie mehr nach ihrer immer fröhlichen und überschäumenden Mutter, als nach ihrem doch recht ernsten Vater.

Sie aßen noch gemeinsam zu Mittag, hörten sich eine Geschichte nach der anderen von Vanessa an und dann lief Steven auch schon los um die Klinik-Taschen zu holen. Bei der letzten Geburt hatte es Komplikationen gegeben und so fuhren sie jetzt schon ziemlich frühzeitig ins Krankenhaus. Pepper beobachtete lächelnd, wie ihr Bruder vor Nervosität fast im Dreieck sprang, während Susan die Ruhe weg war. Sue hatte sich ein Dutzend Mal versichert, ob es auch wirklich ok war, dass sie die Tage bei Vanessa blieb und ihr schließlich einen Crashkurs in der Betreuung von 4-Jährigen gegeben.

„Alles Gute, Sue. Du schaffst das.", sie umarmte ihr Gegenüber ein letztes Mal, bevor sie auch ihrem Bruder um den Hals fiel und ihm aufmunternde Worte ins Ohr flüsterte. Dann stiegen die Beiden ins Auto, winkten ein letztes Mal und starteten den Wagen. Vanessa lief ihren Eltern noch ein paar Meter winkend hinterher, bevor sie lachend wieder zurückgerannt kam.

12% eines Genies - Pepper PottsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt