𝟯𝟳 𝙈𝙖𝙙

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"Hallo? Was ist los mit euch?",hörte ich eine mir bekannte Stimme rufen.

"Habt ihr die ganzen Flaschen zu zweit getrunken? Ohne mich?",murmelte er.

Ich versuchte meine leicht angeschwollenen Augen zu öffnen.

Die Sonne strahlte mir ins Gesicht und ich schloss die Augen sofort wieder.

"Wo zur Hölle sind wir?",sprach Drake.

"Seid ihr tot?",fragte er.

"Drake, hör auf mich zu pieksen!",meckerte die verschlafene und raue Stimme von Xavier direkt neben mir.

Ich öffnete meine Augen vollkommen und richtete mich auf.

Nach dem ich mich ans Licht gewöhnt hatte, sah ich zu Drake.

Verdammt. Das alles war kein Traum.

Mein Vater war wahrscheinlich tot.
Tja, hat sich mein lebenslanges Einreden doch bewahrheitet.

Wir wurden verfolgt und sind irgendwo im nirgendwo auf einem Schiff ohne Nahrung und Wasser.

Es war eine Katastrophe.

"Wieso hast du mich aufgeweckt?",flüsterte ich und hielt mir meinen brummenden Kopf.

Ich wollte nicht wach sein.
Ich wollte das alles nicht mehr.

"Was ist passiert?",fragte Drake und kniete sich zu uns.

Ich seufzte und sah zu Xavier, der sich gerade aufgerappelt hatte.

Verschlafen kniff er seine Augen zusammen und sah nun auch zu mir.

Ich schluckte.

"Sie sind Tot Drake.",sagte ich, sah dabei jedoch immernoch Xavier an.

"Wer?",fragte Drake besorgt.

"Enrique und Natal. Sie wurden aufs Boot gebracht und zwei Leichen fielen über das Boot.", seufzte Xavier.

"Das kann nicht sein.",sagte Drake und grinste verwirrt, da er unseren Worten anscheinend keinen Glauben schenkte.

Er fing an den Kopf zu schütteln.

"Ihr meint das Ernst?",fragte er und seine Mundwinkel senkten sich.

Wir sagten kein Wort mehr. Es war mittlerweile klar genug geworden und wir senkten unseren Blick.

"Fuck.",atmete er aus.

Das erste Mal, dass Drake keine passenden Worte fand.

"Es tut mir leid.",sagte er und starrte ebenfalls auf den ungepflegten Boden des Holzdecks.

Er fuhr sich mit seinen Händen frustriert durch die Haare.

Xavier seufzte.
Seine Haare waren staubig vom Deck und zerzaust. Er hatte Augenringe und sah erschöpft aus, wahrscheinlich genauso wie ich.

"Wir müssen Land finden.",sagte er.

Er hatte Recht.

Das mussten wir.
Unsere Väter waren weg.

Wir steckten in der Scheiße und hatten keine Ahnung wie wir raus kommen sollten.

Würde Xavier es schaffen die richtigen Entscheidungen zu treffen?

Was wird passieren wenn wir von diesem Schiff runterkommen würden?

Wenn wir überhaupt jemals hier runterkommen würden?

Er musste uns an Land bringen.
In beiden Hinsichten.

"Ja, das müssen wir.",sagte ich und stand kurz nach ihm auf.

Gangsters don't cryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt