𝟯𝟵 𝙋𝙧𝙤𝙩𝙚𝙘𝙩𝙚𝙙

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Wir saßen in einem Frachtschiff nach San Diego.

Es war feucht, warm und dreckig in dem Abstellraum in dem wir uns befanden, inmitten von alten Holzkisten und lauter Krimskrams.

Der Segler, der uns nach Kuba gebracht hatte, hatte uns rein geschmuggelt.

Es war laut auf dem Schiff, man hörte Laute Luftfilter und das Getriebe selbst.
Ich hatte immer noch Angst.

Wir saßen zu dritt auf dem Boden und Drake und Xavier sprachen darüber was sie nun alles erledigen mussten, nach Enrique's Tod.

Ich hörte ihnen nicht zu.
Ich versuchte die Gedanken zu verdrängen.

Zwar hatten wir noch die El Perez Familie, also Xavier's Onkel und weitere Verwandte die ins Geschäft involviert sind und Hochrangige Mitglieder die Xavier zur Seite stehen würden, trotzdem war es ein Verlust und ich wusste nicht wie es für mich weiter gehen würde.

Xavier und Drake hatten uns etwas zu essen gestohlen, aus der Kantine für die Mitarbeiter und ich musste sagen sie waren wirklich gut darin.

"Früher haben wir jeden möglichen Scheiß abgezogen, Xavier, weißt du noch?",schwelgte Drake in Erinnerung.

Xavier nickte.
"Das waren schöne Zeiten.", lächelte Xavier.

"Ja, das waren sie. Als das schlimmste was wir gemacht haben, noch Zigaretten und Reeses zu klauen war.",beendete Drake lächelnd seinen Satz.

"Weißt du noch einmal wurden wir gepackt.",grinste Xavier.

"Ja, dein Dad war so sauer.",lachte Drake.

Ich lächelte bei dem Gedanken.
Sie waren auch mal nur Kinder.

Sein Dad war wütend wenn er klaute aber zog ihn in so einen kranken scheiß rein?

"Ja.", grinste Xavier.

Ich hatte keine Angst mehr vor ihm.
Wir konnten auf einmal mit einander sprechen ohne uns fast den Hals umzudrehen und es war seltsam.

Ich fragte mich, ob es am Verlust seines Vaters lag.

Nur bemerkte ich nicht das es seltsam war.
Noch nicht.

Ich fragte mich, ob es am Verlust seines Vaters lag.

Vielleicht stoppte die jetztige Situation unsere Auseinandersetzungen.
Vielleicht schweißte es uns alle etwas zusammen?

Ich musste gähnen.
Was würde ich jetzt alles für ein Bett und etwas Ruhe machen.

Plötzlich hörten wir Krach aus dem Flur.

"Hier sind sie!",hörten wir jemanden schreien.

Sofort zuckte ich auf und auch die Jungs saßen bereits alamiert.

"Fuck! Versteckt euch!", flüsterte Xavier und lud seine Waffe.

Drake öffnete eine Holzbox und quetschte sich hinein.

Ich versteckte mich hinter Säcken voll Zucker. Ich hoffte zumindest es war Zucker.

Die Schritte kamen immer näher und mir kan eine Idee.

Ich schlitzte den Beutel auf und zwang mich hinein. Er stank fürchterlich aber ich hatte vorerst andere Sorgen.

Ich umklammerte meine Waffe und hielt die Luft an, als ich hörte wie die Tür geöffnet wurde.

Ich betete zu Gott, dass wir das überleben würden.

Ich hörte einpaar Schritte und das Atmen der Männer.

Gangsters don't cryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt