𝟭𝟱 𝙀𝙭𝙘𝙪𝙨𝙚

1.9K 70 2
                                    

Daniel, mein Bewacher rief mich nach dem Mittagessen nach unten in den Speisesaal.

Enrique und Natal wollten etwas mitteilen und waren dafür zu uns ins Haus gekommen.

Ich setzte mich an den Tisch, an dem die anderen Jungs sich schon befanden.

"Was sie wohl zu sagen haben, dass sie uns so versammeln?",fragte Rob.

"Vielleicht geben sie ihre Verlobung bekannt.",sagte ich ganz leise ohne nachzudenken.

Drake und Isaac mussten Lachen.
Kurz darauf traten Natal und Enrique ein.

Enrique fing an auf spanisch zu sprechen.
Ich verstand nichts, doch die anderen hörten ihm konzentriert zu.
Außer Drake und Isaac, sie konnten auch kein Spanisch.

"Also nochmal für euch.",wandte sich Natal dann zu uns.

"Wir werden hier wegziehen.
Fürs erste nach Miami.
Wir würden aufgespürt, diesmal von keinen Hobby-Banditen sondern von Ramirez.
Die Lage ist ernst und wir möchten, dass ihr vorsichtig seid.
Euer Flugzeug fliegt morgen Abend.
Enrique und ich machen noch einen Umweg und kommen ein paar Tage später hinterher.",sagte Natal nun.

"Flitterwochen", flüsterte Drake mir zu weswegen ich lachen musste.

Die Jungs unterhielten sich über Miami.
Für sie war es nichts neues Umzuziehen.
Sie waren oft dort.

Ich habe gerade angefangen mich an Los Angeles zu gewöhnen.

"Adriana. Du wirst dort dann unter Aufsicht zur Schule gehen. Aber gewöhn dich nicht zu sehr dran, das ist nur fürs erste!",sagte Natal plötzlich.

Ich sah zu ihm hoch.

Wie bitte?

Ich durfte nicht einmal unbewacht spazieren aber ich durfte plötzlich zur Schule?

Wieso auf einmal?

Ich sah ihn irritiert an.
Das ergab keinen Sinn.
Warum ließ er das plötzlich zu?

Es klang blöd aber es bedeutete mir viel.

Steckte da wohl doch noch ein Mensch in ihm, irgendwo?

Könnte ich lächeln, würde ich das jetzt tun.

"Danke, Natal.",sagte ich aufrichtig.

Er nickte nur.

War das vielleicht sowas wie eine Entschuldigung an mich?

Oder war ich wieder zu naiv?
Ich sollte nicht zu viel hineininterpretieren.

Ich freute mich irgendwie drauf.
Endlich wieder etwas zu tun und nicht den ganzen Tag nur rumzusitzen.

Ich lief hoch und packte einige meiner neuen Klamotten zusammen.

Ich hatte nicht viel und mir fiel schnell auf das ich ja gar nichts vernünftiges für die Schule habe.

Ich habe eine Kreditkarte bekommen für Kleidung und 'was ich noch so bräuchte', wie Daniel mein persönlicher 'Bodyguard' meinte.

Eigentlich besaß ich nie viele Klamotten.

Aber ich bräuchte nunmal welche.
Hier war es mir ziemlich egal wie ich rumlief aber in der Schule sollten mir meine Klamotten schon wenigstens passen.

Ich war mit Linda einkaufen.
Sie erzählte mir einiges aus ihrem Leben.

Sie war eine bezaubernde Frau und arbeitete schon viele Jahre hier bei Enrique und Natal.

Sie selbst hatte zwei Töchter und einen Sohn.

Es war schön rauszugehen.
Zwar waren die Bodyguards dabei aber ich war draußen und das war gar nicht mal so schlecht.

Wir kamen Zuhause an und ich packte weiter.

Nachdem Natal mir alles anvertraute, fühlte ich mich all dem etwas näher.

Ich fand es nicht in Ordnung was hier passierte und ich war noch lange nicht freiwillig hier.
Ich verstand dieses Geschäft nicht.

Es ist all das, was ich immer verachtet habe aber zum ersten mal fühlte ich mich angekommen.

Mir gefiel es nicht, dass ich mich anfing hier einzuleben.

Es war nicht perfekt und ganz bestimmt nicht sicher hier aber es war etwas das ich noch nie hatte.

Ein Zuhause.

Als ich auf dem weg zu mein Schlafzimmer war, hörte ich die Stimmen meiner tollen Mitbewohner aus dem Wohnzimmer.

„Worauf warten wir noch? Sie werden es nicht erwarten. Wir können jetzt angreifen!",erklärte Xavier aufgebracht.

„Ihr werdet absolut nichts tun, verstanden?",hörte ich die bedrohliche stimme von Enrique sprechen.

„Das ist unsere Chance, Enrique!",kommentierte Drake mal ungewohnt ernst.

"No! Wir werden nicht angreifen!Ist das Missverständlich ausgedrückt?",schrie er nun weshalb ich zusammenzuckte.

„Es ist zu Riskant! Wir können nicht wieder so viele Männer in den Tod schicken.",sagte Natal.

„Aber-",wollte Xavier sprechen doch Enrique unterbrach ihn.
"Hast du mich nicht gehört?",fragte er.

"Doch, ich habe dich sehr wohl gehört.",sagte Xavier jetzt sauer.

Enrique lief rot an und wollte auf ihn losgehen doch Natal und Dan schafften es ihn zurück zu halten.

„Solange ich und Natal in Cancun sind, werdet ihr dem Plan nach, nach Miami fliegen und nichts anstellen verstanden?!",rief Enrique.

Xavier antwortete nicht.

"VERSTANDEN?",schrie Enrique noch einmal.

Xavier nickte genervt und Enrique verließ sauer den Raum.

Gangsters don't cryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt