𝟭𝟭 𝘿𝙧𝙚𝙖𝙢𝙨

2K 83 0
                                    

Woher wusste er das alles?
Dass ich misshandelt wurde und das Mum Drogenabhängig und eine Prostituierte war?

Was sollte ich jetzt tun? Ich laufe schon die ganze Zeit durch die von Straßen Los Angeles und habe keine Ahnung wohin ich jetzt gehen könnte.

Zu Natal werde ich bestimmt nicht mehr gehen.
Der kann mich mal.

Ich musste jedoch fair sein.

Ich habe die Waffe genommen und ich habe abgeschossen.

Ich war das.
Verdammt.

Ich war nur so Aufgebracht und sauer.
Ich musste meine Emotionen irgendwo rauslassen.

Ich ging zum Strand. Das Rauschen der Wellen beruhigte mich und die Morgensonne strahlte auf meine Haut. Ich atmete tief durch.

Was für eine Dumme scheiße.

„Hey.", ich erschrak und drehte mich um.
Es war Rob.
Ich blieb Still.
„Es ist ziemlich windig hier was?",fragte er.

„Bist du hier um dich mit mir übers Wetter zu unterhalten?",fragte ich.

Er sagte nichts dazu und ich bereute sofort, dass ich so gemein war.
Er wollte doch nur mit mir reden, was war nur los mit mir?
Ich atmete laut aus.

„Es tut mir leid.",sagte ich und sah auf den Boden.

„Schon gut, ich verstehe dich. Du bist kein schlechter Mensch. Deshalb kannst du das was passiert ist auch nicht einfach über dich ergehen lassen und das ist auch okay.", sagte er mitfühlend.

Ich spürte ein stechen in der Brust als er das ansprach.

„Ich glaube nur, ich kann nicht mit diesem Gefühl leben.",flüsterte ich.

„Das ist Anfangs so aber du brauchst einfach Zeit um das zu verarbeiten.",sagte er.

Ich nickte. Er hat recht. Bestimmt wird das wieder.

„Jetzt komm mit nach Hause. Es ist kalt.",meinte er und stand wieder auf.

„Ich kann nicht zurück. Natal will mich da nicht haben, hast du doch gehört.
Und wenn ich ehrlich bin, will ich auch nicht.",sagte ich leise.

„Natal redet manchmal bevor er nachdenkt und dann geht es mit ihm durch. Hast du wohl von ihm.",sagte er worauf ich ihn böse ansah.

"Außerdem hast du keine Wahl. Du musst zurück. Du weißt zu viel!
Also entweder kommst du mit oder ich muss dich umlegen.",sagte er schmunzelnd.

„Leg mich um, bitte.",sagte ich und atmete die kalte Luft aus, während ich meinen Kopf zurück lehnte und die Augen schloss.

Er lachte.

„Vielleicht können wir es dir nicht so zeigen, aber du gehörst jetzt dazu. Also komm.",sagte er und zog mich hoch.

Wir stiegen ins Auto und fuhren los. Die Fahrt war still und als wir zuhause ankamen war alles wieder aufgeräumt.

„Ich gehe dann mal schlafen. Danke
Rob.",sagte ich und setzte an die Treppen hoch zugehen.

„Und Rob?", sagte ich schließlich noch.

„Ja?",sagte er und drehte sich um.

„Du bist auch ein guter Mensch",sagte ich lächelnd und lief die Treppen hoch.

Die weiteren Nächte waren eine pure Qual.

Ich bin jedes mal eingeschlafen, aber diese Bilder, konnte ich nicht vergessen.
Immer wenn ich meine Augen schloss hatte ich die leeren, leblosen Augen von Todd vor mir.

Eines Nachts klopfte mein Herz wie verrückt und ich wachte erneut auf.

Ich ging runter in die Küche, um mich zu beruhigen.

Ich holte mir ein Glas Wasser und ging auf die Veranda. Das Haus war oben auf den Bergen von Beverly Hills weshalb es sich eher anfühlte als würde ich mich auf einem Balkon befinden.

Ich sah auf die Stadt. Es war wunderschön. Einige Lichter brannten noch aber die meisten waren erloschen. Ich fühlte mich nicht mehr alleine, wenn ich die Stadt ansah. Es war kalt geworden aber das war mir egal.
Es war zu schön um jetzt zu gehen.

„Was willst du hier?",fragte mich eine tiefe Stimme, Xavier.

Ich verdrehte meine Augen genervt.

„Hattest du nicht ein Nervenzusammenbruch und bist abgehauen?",fragte er während er Wasser in ein Glas eingoss.

Die Veranda war mit Wohnzimmer und Küche vereint weshalb wir auch so reden konnten.

„Ich muss wohl bleiben. Ich habe keine andere Wahl.",erklärte ich.

„Man hat immer eine Wahl.",sagte er trocken.

„Ich weiß.",sagte ich erfüllt von Reue.

Ich wusste er bezog es nicht auf den Menschen den ich getötet habe, aber auch hierauf traf es zu.

„Todd war ein Bastard. Er hat mehr Menschen gequält und getötet als du in deinem Leben gesehen hast. Warum fühlst du dich deshalb schlecht?",fragte er verwirrt.

„Weil ich ihn getötet habe, verstehst du? Ich habe ein Menschenleben ausgelöscht, auch wenn er kein guter Mensch war und ich ihn über alles gehasst habe. Ich hatte nicht das Recht dazu.", erklärte ich.

„Der Hurensohn wollte Drake umbringen.",erwiederte er.

„Ich weiß aber-",wollte ich beginnen aber Xavier unterbrach mich.

„Du hast jemanden das Leben gerettet. Warum verstehst du nicht, dass es richtig war, was du getan hast?",fragte er.

„Weil ich immer wieder diese leblosen Augen vor mir sehe, ehe ich die Augen schließe. Ich kann nicht aufhören darüber nachzudenken. Ich sehe ihn in meinen Träumen.",sagte ich verzweifelt und sah ihm ins Gesicht.

Er hatte so schöne Augen. Man konnte aber keine Emotionen erkennen.

„Du gewöhnst dich dran",sagte er kalt.

„Ich weiß nicht, ob ich das kann..",sagte ich wahrheitsgemäß.

„Du fängst einfach an das Schuldgefühl zu ignorieren, glaub mir.",sagte er.

Es wunderte mich, dass er das sagte.

„Hm vielleicht hast du recht.",sagte ich nachdenklich.

„Natürlich hab ich das.",sagte er und verließ die Küche.

Der kann echt Momente zerstören.

Aber er hatte mir etwas geholfen.
Wenn auch nur ein bisschen.

Gangsters don't cryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt