𝟰𝟲 𝙀𝙭𝙥𝙚𝙘𝙩𝙖𝙩𝙞𝙤𝙣

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Bryan und ich haben uns nach der Schule Cheeseburger und Milkshakes geholt und sind zu einem Park gefahren.

Gerade unterhielten wir uns übers College, da er bereits Bewerbungen verschickt hatte.

"Was denkst du auf welches College du gehst?",fragte er mich.

"Oh. Ich gehe wahrscheinlich nicht aufs College. Das ist ohne Stipendium etwas zu teuer.",rutschte es mir unüberlegt heraus.

"Zu teuer? Ist dein Dad nicht irgendwie reich?",fragte er mich.

Oh, verdammt. Er hatte Recht.

"Oh naja. Ich habe vor kurzem noch bei meiner Mum gelebt, die meinte es wäre zu teuer.",sagte ich.

"Haben deine Eltern sich nicht erst vor kurzem getrennt?",fragte er.

Oh Gott. Ich verannte mich in Lügen.

"Also sie sind schon länger getrennt. Sie haben sich erst vor kurzem scheiden lassen.",redete ich mich heraus.

"Und dein Dad hatte nicht vor dir wenigstens das College zu bezahlen?",fragte er.

Mein Dad hatte nicht vor wenigstens an meiner Geburt aufzutauchen.

"Er ist manchmal speziell. Können wir über etwas anderes sprechen?",bittete ich.

"Klar. Es tut mir leid. Ich hätte nicht davon anfangen sollen.",meinte er.

"Nein, es ist nicht deine Schuld. Erzähl mir einfach etwas über dich.",meinte ich um vom Thema abzulenken.

"Ich bin ein offenes Buch. Was willst du wissen?",meinte er.

"Was ist deine größte Angst?",fragte ich ihn aus dem Gedanken heraus.

"Das ist eine gute Frage.",meinte er anerkennend und dachte dann nach.

"Mein Bruder hat mich als Kind in meinem Kleiderschrank eingesperrt und seitdem habe ich Platzangst. Egal wie oft ich es versucht habe, ich kann mich nie überwinden.",meinte er.

"Oh man.",lachte ich.

Und dann merkte ich, dass er eher traumatisiert über das Ereignis redete und stoppte mich.

"Das ist ja schrecklich.",meinte ich dann als würde ich wirklich mit ihm mitfühlen.

Ich will seine Angst nicht Runterspielen.
Ich fand es hörte sich nur Recht amüsant an.

"Ach ist schon in Ordnung. Er war ja selbst noch ein Kind.",meinte er.

"Verstehst du dich gut mit deinem Bruder?",fragte ich.

Er schüttelte lachend den Kopf.
"Ich war froh als er ausgezogen ist. Und seine Kinder sind auch echte nervensägen."

Ich musste lachen.

"Magst du Kinder?",fragte er mich

"Oh ja. Ich liebe Kinder.",meinte ich und es war wahr.

Ich wusste aber nicht ob ich selbst je welche haben möchte.
Ich hatte Angst sie zu vermasseln, so wie ich vermasselt wurde.

Zu groß war die Angst etwas falsch zu machen, oder gleich alles.

Es wurde immer später und irgendwann fing es an zu dämmern.

"Es ist spät. Ich glaube ich sollte langsam nach Hause.",meinte ich und stand von der Bank auf.

"Okay.",meinte er und machte es mir gleich. Ich hatte das Gefühl er würde mit sich ringen.

Er nahm tief Luft, was mich dazu brachte stehen zu bleiben und mich zu ihm zu drehen. Erwartende sah ich ihn an.

"Du weißt, das ich dich mag.",meinte er.

Ich lächelte.
"Ja, das weiß ich.",meinte ich.

"Du weißt auch, dass ich dich mehr mag als einfach nur Freundschaftlich.",meinte er dann.

Ich schluckte.

"Ähm, ja. Ich schätze schon.",sagte ich und schaute ihn mit schimmernden Augen dabei zu wie er versuchte seine Gefühle in Worte zu fassen.

"Und du triffst dich trotzdem mit mir.",meinte er woraufhin ich nickte.

"Und küsst mich.",fuhr er fort und ich wurde nervöser mit jedem Wort das er sprach.

"Und ich denke das würdest du nicht tun, wenn du genauso empfinden würdest. Wenigstens ein bisschen.",meinte er dann und atmete laut aus.

Oh Gott, bitte sag nicht das was ich denke was du sagst.

"Und ich will nichts überstürzten aber seit unserem Kuss, kann ich an nichts anderes mehr denken als an dich. Genau genommen seit dem ich dich zum ersten Mal an diesem Tisch in der Cafeteria hab sitzen sehen. Aber seit ich weiß, das da vielleicht auch nur ein Funken Möglichkeit besteht, dass du mich genauso magst wie ich dich, kann ich einfach nicht aufhören. Ich kann es mir nicht anders erklären aber ich habe mich wahrscheinlich in dich verliebt."

Oh backe. Er hat es gesagt.
Noch nie hat mir jemand seine Zuneigung auf diese Art mitgeteilt.
Es fühlte sich schön an das zu hören aber es war nicht besonders.

Ich versuchte diesen Gedanken mit seinen Worten zu übertönen.
Ich wusste nur nicht was ich sagen soll.

"Sag mir ich soll aufhören und ich höre auf der Stelle auf. Aber gib mir einen kleinen Funken Möglichkeit und ich werde alles tun, damit du und ich..",fing er an doch beendete den Satz nicht.

Das musste er auch nicht.
Ich wusste was er sagen wollte.
Leider hatte ich nur keine Ahnung was ich sagen wollte.

Ich sagte nichts.
Er kam auf mich zu und legte seine Hand an meine Wange.

"Ich liebe dich, Adriana.",sagte er.

Diese Worte trafen mich direkt in meine Brust aber es war eher wie ein Dolch, statt Schmetterlingen.

Ich könnte das nicht erwiedern.
Selbst wenn ich wollte, ich bräuchte Monate, vielleicht Jahre um ihm das guten Herzens sagen zu können.

Oder überhaupt jemandem.

Ich atmete laut ein doch brachte nichts heraus.

"Ich erwarte nichts von dir, Adriana.
Ich möchte nicht einmal das du etwas sagst. Ich will, dass du es weißt. Das reicht mir.",lächelte er.

Wieso wusste er sofort wie er die Situation für mich entschärfen konnte.

"Danke, Bryan.",sagte ich und schaute zu Boden.

Er hob mit seinem Zeigefinger mein Kinn hoch, damit ich ihn ansah.
Er näherte sich vorsichtig meinen Lippen an und ich wehrte mich nicht.

Er legte seine Lippen auf meine und ich erwiederte den Kuss.
Ich legte meine Hände um sein Gesicht und zog es näher an mich ran.

Lächelnd löste er sich von mir.
"Kann ich es dir nochmal sagen?",fragte er mich.

Ich nickte und beobachtete dabei seine Lippen.

"Ich liebe dich.",sagte er und vielleicht war es falsch, dass das einzige was ich dabei dachte war, wie schön es war diese Worte aus dem Mund eines Menschen zu hören.

Gangsters don't cryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt