𝟱𝟴 𝙇𝙞𝙚

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"Genau deswegen will ich nicht, dass meine Kinder mit dem Scheiß zu tun haben!",rief Xavier's Tante Carla.

So wie ich es mitbekommen habe, war sie die viertjüngste der El Perez Geschwister.
Erst kam Enrique, dann Donna, sie war Dan's und Bonnies Mutter. Es folgte Enrique's Bruder Marco den ich bisher nicht kannte und dann kam erst Tante Carla und folgend der jüngste Bruder Hugo.

Carla war strickt gegen das alles. Sie behielt nicht einmal ihren Nachnamen El Perez, so wie die anderen eingeborenen Frauen der Familie es machten.

"Beruhig dich jetzt, Carla. Es ist ja nicht so, dass sie gestorben sind!",rief Enrique aufgebracht.

"Beruhigen? Ich hätte alle meine Kinder auf einen Schlag verlieren können!",rief sie.

"Das hast du aber nicht, also beruhig dich!",rief er.

"Dein Sohn ist jeden Tag in Gefahr, wie kannst du in diesem Wissen leben?",rief sie.

"Er ist mein Nachfolger und kein kleines Kind.",schrie er zurück.

Dann beschimpften sie sich auf spanisch und Carla verließ aufgebracht den Raum.
Wahrscheinlich hatte Enrique es ihr angewiesen.

Es war eine Totenstille als sie den Esstisch verließ.

"Jedes Jahr das gleiche.",seufzte Carla's Ehemann Nicolas.

"Wenn du deine Frau unter Kontrolle hättest, dann gäbe es das nicht.",schimpfte Enrique aufgebracht.

Nun seufzte Nicolas erneut.
"Sie ist deine Schwester, Enrique.",sagte er bloß und schaute dabei etwas ängstlich.

Enrique schüttelte nur eingeschnappt den Kopf.

"So dann lasst uns essen!",rief die Großmutter die Probleme ignorierend.

Einige Zeit später hatten die meisten den Streit vergessen, da er wohl gewöhnlich war und deswegen aßen und unterhielten sich am großen Tisch unbekümmert weiter.
Natürlich saßen alle wieder auf ihren vorherigen Plätzen.

"Und Xavier, hast du dich schon zum Conselier hochgearbeitet?",fragte Nicolas.

"Nein, noch nicht.",sagte Xavier kalt.

"Wie kann das sein? Du bist doch schon Einundzwanzig?",fragte nun Enrique's Cousin.

Enrique räusperte sich.
"Xavier braucht noch etwas Zeit und Erfahrung. Seine Sicht auf das Leben ist noch zu Naiv und das kann ich nicht riskieren.",sagte Enrique und sah Xavier dabei nicht einmal an.

Xavier spannte sich neben mir an und räusperte sich.

Ich weiß nicht wie ich dazu kam, aber intuitiv berührte ich seinen Arm mit meinem Ellenbogen, um ihn von dieser angespannten Situation abzulenken.

Er sah zu mir.
Ich jedoch, tat so als wäre es ein Versehen gewesen.

Nach dem Essen wollte die El Perez Verwandtschaft zurück in ihr Ferienhaus.
Xavier's Großmutter umarmte mich fest und flüsterte mir etwas ins Ohr.

"Das machst du gut, hier mit ihnen.",lächelte sie und lies dann von mir ab.

Als wir alle verabschiedet hatten setzten wir uns auf die Couch und Drake's Handy vibrierte auf dem Wohnzimmertisch.
Nichtsahnend nahm er sein Telefon entsperrte es und starrte wie eingefroren auf das Display.

Ich runzelte die Stirn.
"Alles in Ordnung?",fragte ich.

Sein Blick schnellte zu Xavier.
"Was hast du getan?",fragte er ihn.

Nun runzelte Xavier die Stirn.
Drake hüpfte wütend auf und stand vor ihm.

"Du hast gesagt, du hast dich drum gekümmert!",schrie er.

Was war hier wieder los?

"Du hast gesagt du hast ihn aus dem Weg geschafft!",schrie er.

"Wen meinst du?",fragte Xavier wie die Ruhe selbst.

"Michael Warren, meinen Vater!",rief er.

Moment. Xavier soll Drake's Vater ermordet haben?

"Ja, das habe ich.",sagte Xavier stur.

Um Gottes Willen, konnte nicht ein Tag in diesem Irrenhaus normal ablaufen?

„Und was macht er hier mit Louise?",rief er und warf ihm das Telefon zu.

Ich lief zu Xavier um auf das Display zu sehen.
Eine unbekannte Nummer schickte ihm ein Bild, worauf ein Mädchen, vielleicht etwas älter als Bonnie, mit einem blonden Mann zu sehen war.

„Ich habe ihn nicht selbst aus dem Weg geschafft, die Männer denen ich es aufgetragen habe, müssen es falsch verstanden haben.",sagte Xavier viel zu entspannt.

„Du dreckiger Wichser, lügst doch wie gedruckt!",schrie Drake.

„Ich konnte ihn nicht töten lassen!",rief Xavier nun zurück.

„Was? Ich dachte du bist mein Freund, mein Bruder!",schrie Drake.

„Drake, jetzt beruhig dich",versuchte es Rob, doch er schubste ihn nur von sich.

„Ich konnte nicht. Dein Dad hat durch seine Firma Schutzgeld an El Perez gezahlt!",rief Xavier.

„Darum geht's? Es geht hier um das dreckige und hinterzogene Geld von seiner Firma?",rief Drake.

„Es waren über die Jahre angesammelt
6.5 Millionen!",sagte Xavier.

„Na und?",schrie Drake.

„Wenn Leute uns Schutzgeld zahlen, dann müssen wir sie beschützen, selbst wenn sie im Knast sind, du weißt das!",rief Xavier.

„Er hat sie Vergewaltigt!",schrie Drake.

Oh Gott!

„Drake, mir waren die Hände gebunden!",schrie Xavier zurück.

„Ich habe dir vertraut!",schrie er und lief dann davon.

Alle sahen zu Xavier.

„Oh Xavier. Wie konntest du das nur tun?",fragte Isaac ihn.

„Ich wollte nicht, dass er sich quält! Ich wollte, dass er abschließen kann.",rief Xavier aufgebracht und griff aufgebracht an seinen Kopf.

„Ich dachte nicht, dass er es jemals herausfinden wird. Ich habe dafür gesorgt, dass er in einem Hochsicherheitsgefängnis sitzt. Wie ist er da nur ohne mein Wissen rausgekommen?",fragte er sich.

„Ich finde es heraus.",seufzte Isaac.

Es ist schwer für mich ihn so zerbrechlich zu sehen, da er sonst immer der kleine Hoffnungsstrahl war.
Er war der Mensch der einen total absurde und abscheuliche Sachen nicht so ernst sehen ließ.

Er wusste, dass die Welt schrecklich war aber er ließ sich niemals von ihr runter ziehen. Er war immer stärker als sie. Er hob das positive hervor.
Und nun war er am Boden und das ließ einen seine ganze Hoffnung verlieren.

„Soll ich mit ihm sprechen?",fragte ich an Rob gerichtet und deutete auf Drake.

Rob schüttelte den Kopf.
„Wir sollten ihm etwas Zeit lassen.",meinte er.

Ich nickte nur.

„Er wird sich schon wieder einkriegen.",winkte Xavier es ab, als wäre Drake nicht gerade von null auf hundert durchgedreht.

War es denn zu viel verlangt einfach nur ein paar Tage ohne Dramen zu verbringen?
Der arme Drake.
Und dieses gottverdammte Haus!

Gangsters don't cryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt