𝟭𝟰 𝙀𝙢𝙥𝙞𝙧𝙚

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Einpaar Tage waren vergangen.

Xavier ignorierte mich seit dem Vorfall und ich ihn.

Dieser Junge ist mir ein echtes Rätsel.
Diese ganze Gemeinschaft hier war mir ein Rätsel.

Ich fühlte mich wie in einer Blase gefangen, als wäre das alles hier nicht real.

Ich wachte jeden Morgen auf und fragte mich wo ich bin.

Doch Xaviers Präsenz regte mich so dermaßen auf.

Vielleicht lag es an seiner ständig kalten, uninteressierten art oder dass es so rüber kam, als würde er am liebsten jeder atmenden Person auf der Welt den Hals umdrehen wollen.
Vielleicht auch, dass ich wusste, dass er sehr wohl zu dem in der Lage war.

Ich wusste nicht woran genau es lag.

Als ich auf dem Flur stand entdeckte ich eine offen stehende Tür, die normalerweise immer geschlossen war.

Ich glaube es war ein Besprechungszimmer oder so etwas.

Ich sah nur wie sie oft darin verschwanden.

Ich könnte mich ja vielleicht kurz umschauen.
Ich lebe hier doch auch und habe das recht zu wissen was in diesen Räumen ist oder?

Vielleicht finde ich hier ja antworten auf meine Fragen, die niemand beantworten will.

Ganz vorsichtig quetschte ich mich durch den Türspalt. Es stand nicht viel in dem Raum.
Ein Tisch und zwei Schränke aber mehr auch nicht.

An den Wänden waren viele Bilder und eine weitere Tür.

Was war da wohl hinter?

Warum war der Raum dann immer abgesperrt?
Vielleicht liegen hier auch wichtige Dokumente in den Schränken oder so?

Ich traute mich nicht die Tür zu öffnen und widmete mich lieber dem Bild, dass an der Wand hing.

Eine wunderschöne, junge Frau mit Dunkelbraunen haaren , die einen kleinen Jungen auf dem Schoß sitzen hatte ,war zu erkennen.

Der Junge sah nicht sehr glücklich aus und sichtbar fehlten ihm einpaar Zähne.
War das etwa Xavier?

Ich erschrak als ich plötzlich ein Handy klingeln hörte. Das Handy lag auf dem Schreibtisch im Raum in dem ich mich befand.

Verdammt. Das kann doch jetzt nicht wahr sein.

Ich hörte jemanden die Treppe hochkommen.

Es war zu spät um aus dem Zimmer zu laufen. Ich wusste doch, das war eine dumme Idee.

In diesem Raum gab es bei meinem Glück auch nicht die größte Auswahl an Möbelstücken hinter denen man sich verstecken könnte.

Ich lief rüber zum Schreibtisch und versteckte mich dort.

Xavier lief rein und nahm das Handy vom Schreibtisch.

„Ja?",sprach Xavier den auf der anderen Leitung an
„Ja, Padre? Ich weiß. Ich kümmer mich drum.",telefonierte er kurz und legte dann auf.

Ich betete zu Gott, dass er jetzt einfach wieder verschwinden würde.
Und gerade als ich dachte er hatte mich nicht bemerkt und geht raus hörte ich:
„Komm raus."

Ich schreckte auf und stieß mich dabei mit dem Kopf am Tisch.

„Scheiße",zischte ich.

Xavier schmunzelte kurz.
Jetzt kann ich ganz genau sehen, dass er der Junge auf dem Bild ist.

„Das ist nicht witzig.",meckerte ich ihn an und rieb mir die Stelle.

„Da hast du ausnahmsweise mal Recht. Was tust du hier?",brummte er wütend.

Gangsters don't cryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt