𝟰𝟴 𝘼𝙧𝙚𝙖

426 21 5
                                    

Die Herbstferien hatten begonnen und es war ein sehr aufregender Morgen.

Nach dem Zwischenfall mit Gabriela und Xavier in der Küche war nun eine Woche vergangen und ich habe alles versucht so gut es mir nur möglich war zu verdrängen.

Heute war ebenfalls der Tag, an dem wir endlich unsere Reise nach New York antreten würden.

Ich trug meine Tasche die Treppe runter und stellte sie an die Türschwelle, da Dan bereits die Taschen ins Auto verfrachtete.

Ich blieb stehen und sah zu Xavier.

"Ach fuck. Wir müssen sie ja auch mitnehmen.",seufzte Xavier genervt.

Ich verdrehte genervt die Augen.
Ich war auch nicht erfreut die Tage mit ihm zu verbringen!

Im Privatjet schlief ich eine Weile und laß das Buch, dass Maria mir gegeben hatte.

Ja, ich war immer noch nicht voran gekommen.

Bryan und Desna hatte ich erzählt, ich wäre über die Ferien zu meiner Mutter gefahren und das war immerhin keine Lüge.

In New York angekommen wurden wir vom Flughafen in ein sehr nobles Hotel gebracht in dem wir uns die Tage aufhalten würden.

Nachdem wir dort kurz verschnauft hatten, machten wir uns bereits auf den Weg Finn Cody zu finden und ich hoffte und hoffte gleichzeitig nicht auf meine Mutter zu treffen.

Im Auto beobachtete ich stillschweigend, die mir allzu bekannten Straßen und Häuser die einst mal alles waren was ich kannte.

Es bereitete mir ein unwohles Bauchgefühl wieder hier zu sein.

Je näher wir meinem alten Wohnhaus kamen, desto schlimmer wurde das Bauchgefühl.

Ich hatte das Gefühl, ich würde keine Luft mehr bekommen.

Und dann hielten wir.
Die Jungs und ich stiegen aus und sahen uns das Haus genauer an.

"Okay, dann fängt an die Apartments zu durchsuchen und quetscht die Leute aus, wenn jemand nicht spricht  hilft ruhig etwas nach.",meinte Xavier auf einmal.

Momentchen! Nachhelfen? Das waren alles Bekannte. Ich müsste sie nur drum bitten und sie würden mir helfen ohne, dass die Jungs ihnen die Köpfe einschlagen müssten.

"Was? Nein.
So werdet ihr hier nicht weiter kommen.
Du hast keine Ahnung was die Leute hier bereits gewohnt sind.",meinte ich gereizt.

"Ach ja?",fragte er mit hochgezogen Augenbrauen und schaute mich herausfordernd an.

"Du bist vielleicht der Boss in Miami und
Los Angeles und in allen anderen Orten, aber das hier..",sagte ich und schaute mir den Eingang des verdorbenen, alten Gebäudes an.

"Das ist mein Gebiet.",sagte ich.

Er sah mich für einen Augenblick einfach nur belustigt an.

"Also gut, dann führ uns durch dein Gebiet.",sagte er und trat einen Schritt zurück, woraufhin Dan und Rob ihn überrascht ansahen.

Ich war ebenfalls etwas überrascht und wurde auf einen schlag extrem nervös.

Ich hatte oft an den Moment gedacht, an dem ich meine Mutter und alle im Haus wiedersehen würde und wie sie reagieren würde und jetzt war es so weit.

"Bist du soweit?",fragte Drake woraufhin ich leicht zusammen zuckte.

Ich schaute zum Gebäude hoch und atmete tief durch.

"Ich denke schon.",sagte ich und öffnete die Tür, die sofort blockiert wurde.

Sie wurde blockiert von einem schlafenden Körper auf dem Boden.

Ich schaute durch den Schlitz hindurch und erkannte den allbekannten Fairyman.

Ich musste leicht seufzten.

"Fairyman?",rief ich.

Er brummte nur.

Ich stieß mit der Tür erneut entgegen und rief seinen Namen lauter.

Er schreckte hoch und sah sich um, woraufhin ich die Tür vollständig öffnen konnte.

"Was ist los? Sind die Bullen da?",rief er.

"Hier ist Adriana.",sagte ich.

Er sah zu mir und fing an zu lächeln, was seine dunklen, nur halb vorhandenen Zähne zum Vorschein brachte.

"Oh Adriana.",sagte er positiv überrascht.

Ich musste lächeln.
"Hey Fairy.",schmunzelte ich.

Es war zugegeben schön ihn
wieder zu sehen.
Es war schön, dass er noch lebte.

"Hi Adriana.",rief Scott aus seinem Schlafsack in der Ecke, neben Fairy.

"Hey Scott.",meinte ich.
Scott war einer der Junkies die hier oft mit Fairyman campten.

"Wisst ihr zufällig ob.., nun ja.. meine Mum Zuhause ist?",fragte ich und würde nervöser je weiter ich sprach.

"Hm, nein keine Ahnung.",nuschelte Scott.

Ich nickte nur.

"Ich schätze wir gehen dann jetzt hoch. Passt auf euch auf.",sagte ich vorsichtig, obwohl ich wusste, dass es hoffnungslos war.

Ich drehte mich zu den Jungs die mich teils verwundert, teils verständnislos ansahen.

"Wie konntest du die verstehen?",murmelte Isaac, doch ich reagierte nicht drauf.

Ich war zu sehr in Gedanken versunken.
Die Jungs liefen vor und ich sah mich weiter um.

An der nächsten Stufe stieß ich gegen Drake, da die Jungs auf der Treppe abrupt stehen geblieben waren.

Im zweiten Stock stand eine dunkelhaarige Frau mit kurzen Haaren an dem Gelände gelehnt und rauchte.

Sie hatte nur eine Unterhose und ein dünnes, fast schon durchsichtiges Oberteil an. Es war klar zu erkennen, dass sich darunter nichts befand.

Sie war extrem dünn und hatte bleiche Haut. Sie hatte starke Augenringe und ihre Fingernägel waren gelb und dreckig.

Man hörte an ihrer Stimme, dass sie wohl Kettenraucherin und nicht sehr gesund war. Es war kein schönes Gefühl in ihrer Nähe zu sein.

Man fühlte sich automatisch dreckig.

Als sie die Jungs bemerkte fing sie an zu grinsen.

"Na sieh mal einer an, wer seid ihr Süßen denn?",fragte sie.
Sie kam mir so bekannt vor, aber war mir gleichzeitig auch so unglaublich fremd.

Ich blieb einfach auf der Treppe stehen und konnte einfach nicht aufhören sie anzustarren.

"Wir suchen nach jemandem.",meinte Xavier und zeigte ihr ein Bild von Finn Cody.

"Den habe ich hier schon länger nicht mehr gesehen, aber ihr dürftet euch öfter Blicken lassen. Habt ihr etwas Zeit für Spaß?",fragte sie abgedriftet und grinste.

Sie war offensichtlich high.
Mein Herz zog sich zusammen.
Und da hielt ich es nicht mehr aus.

"Mum."

Gangsters don't cryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt