𝟳𝟭 𝙂𝙤 𝙤𝙛𝙛

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3 Tage später

Die letzten Tage und Nächte waren purer Horror.
Maria und ich schliefen zusammen auf der Couch, da keine von uns alleine sein wollte.

Hin und wieder besuchte die El Perez Familie uns, da sie immer noch in Miami zu Besuch waren. Wir feierten kein Weihnachten mit ihnen.
Wie sollten wir auch?

Das Unwissen machte mich verrückt und es kam mir wirklich so vor als hätte Maria kein Problem damit, nicht zu wissen wo die Jungs stecken, wie weit sie mit ihrer Suche sind und wie es Isaac geht.

Also mich machte es verrückt.
Das einzige woran ich festhielt war, als Drake mich nachts anrief und mir mitteilte, dass sie Standorte gefunden hatten in denen sie Gefangene hielten.
Ich habe auf Natals Wunsch ein neues Telefon bekommen und telefonierte nur mit Drake.

Irgendwann gegen Nachmittag klingelte es an der Tür und ich öffnete sie.

„Hi Adriana, sorry, dass ich störe. Ist Xavier zuhause? Ich versuche ihn seit mehr als einer Woche zu erreichen.",sprach sie etwas nervös.

Ich schluckte.
„Nein, er ist nicht zuhause. Tut mir leid.",sagte ich.

Eigentlich tat es mir überhaupt nicht leid.
Ich war froh, dass er nicht zuhause war und sie ihn nicht sehen konnte, als wäre ich eine kranke bitch.

Ich hasste mich dafür.
Ich hatte schreckliche Schuldgefühle ihr gegenüber. Ich habe ihn geküsst und das obwohl sie mit ihm zusammen war. Maria sagte zwar, es wäre nicht ernst gemeint, aber er hatte sie an dem Galaabend so vorgestellt und das musste etwas heißen.

„Würde es dir etwas ausmachen, wenn ich hier auf ihn warte?",fragte sie.

Äh, ja?

„Nein.",sagte ich und machte ihr Platz zum eintreten.

Ich folgte ihr ins Wohnzimmer und konnte Maria's Blick sofort deuten. Sie wollte mich am liebsten umbringen.

„Oh.",sagte Maria statt Gabriella zu begrüßen.

„Auch schön dich zu sehen.",hörte ich Gabriella und mir viel das erste mal etwas gehässiges in ihrem Unterton auf.

Ich runzelte kurz die Stirn.

„Möchtest du etwas trinken?",fragte ich.

„Oh, nein danke.",sagte sie bloß und setzte sich auf die Couch, weit entfernt von Maria.

Wow. Die beiden konnten sich echt nicht ausstehen.

„Ich hole mir was.",sagte ich, um der unangenehmen Situation zu entfliehen.

Ich stand in der Küche und sah aus dem Fenster heraus. Eine kurze Zeit später kam Maria in die Küche.

„Warum hast du sie reingelassen?",fragte Maria gestresst.

„Sie hat mich drum gebeten hier auf Xavier zu warten. Hast du sie da etwa alleine sitzen gelassen?",fragte ich.

„Sie ist auf der Toilette.",meinte Maria dann nur.

„Wir können hier in dieser Situation nicht noch eine Gabriella gebrauchen.",regte sie sich auf.

„Entspann dich. Sie ist gleich wieder weg.",versuchte ich sie zu beruhigen.

Sie seufzte und setzte sich auf den Barhocker.

Ich hörte ein Brummen und sah aus dem Fenster.
„Ein schwarzer Geländewagen.",sprach ich alarmiert.

Die Fenster waren verdunkelt und man erkannte nicht wer drin saß.
Maria hüpfte vom Hocker und sah auch hinaus.

Nach kurzer Zeit stiegen Xavier und Drake aus dem Auto.

Gefolgt von ihnen kamen weitere Autos hinterher.

Wir liefen hoffnungsvoll hinaus.
Nichts wünschte ich mir in diesem Moment mehr, als Isaacs Gesicht zu sehen.

Ohne nachzudenken lief ich direkt auf Xavier zu und er kam mir entgegen.

„Bitte sag mir, ihr habt ihn.",sprach ich und hatte das Gefühl gleich weinen zu müssen.

Enttäuscht sah er von mir weg.
Ich atmete daraufhin erschüttert aus.
Das war wohl ein Nein.

„Wir haben jeden einzigen ihrer Standorte zur Gefangenenlagerung absuchen lassen, die uns die Russen und Tschechen gegeben haben. Nichts.
In keinem einzigen.",erzählte Rob.

„Also haben wir Miguel's Freundin entführt.",sagte Drake auf einmal und öffnete die Hintertür des Geländewagens, in der eine angekettete Frau saß.

Vor Schreck stieß ich mir die Handfläche vor den Mund und auch Maria sah etwas verstört aus.

„Wir wissen nicht, ob es seine Freundin ist. Wir wissen nur, dass sie oft zusammen gesichtet wurden.",klärte Dan uns dann auf.

„Er wird uns Isaac niemals für eine Frau geben.",sagte Drake.

„Xavier, wir haben seit fünfunddreißig Stunden kein Lebenszeichen mehr erhalten. Ich weiß, wir müssen vorsichtig sein, aber Miguel ist es nicht. Ich denke er hat Ihn vielleicht bereits getötet und lässt uns am seidenen Faden hängen.",sagte Rob ihm.

„Es ist genug, Xavier.",sagte Natal dann und trat hervor zu ihm.

Xavier sah ihn entschuldigend an.
„Dann gib meinem Vater Bescheid.",wies er Natal an.

Ich war absolut verwirrt.
Was ging hier nur vor?

„Enrique wird sich jetzt kümmern. Das bedeutet es wird losgehen.",rief Natal zu allen die um ihn herumstanden.

„Was wird losgehen?",fragte ich Drake, doch er lies mich dort wortlos stehen.

„Was wird losgehen?",rief ich ihm hinterher.

Ich sah zu Maria die von Rob fest in den Arm genommen wurde und sah dann zu Xavier.
Er sah kalt zu mir runter, als wäre etwas in ihm gestorben. Ich war so wütend auf ihn.
Ich war so wütend auf alle!

„Jemand wartet drinnen auf dich.",sagte ich bloß und lief ins Haus.

Ich hörte wie er mir hinterher kam und dann inne hielt, als Gabriela direkt vor mir stand.

„Hey, babe. Du warst ja wie vom Erdboden verschluckt!",rief Gabriela fröhlich.

‚Babe'. Gott, die beiden kotzten mich so an.

Ich lief in mein Zimmer und setzte mich aufs Bett. 

Nachdem ich mich einigermaßen beruhigt hatte, gesellte ich mich zurück zu den anderen ins Wohnzimmer.

Maria und Rob erzählten mir Geschichten aus ihrer Kinderheit. Ihre Väter waren früher befreundet gewesen und deswegen, waren sie zusammen aufgewachsen.
Sie erzählten Geschichten über Isaac und mir liefen einige Male sogar fast Tränen aus den Augen.

Aus dem nichts hörten wir einen ziemlich lauten Knall und als ich aus dem Fenster sah, war ich viel zu versteinert, um verarbeiten zu können, welch eine riesige Rauchwolke sich über den Garagen erstreckte.

„Was ist das?",flüsterte ich erschüttert.

Alle Männer um das Haus herum liefen durch die Terrassentür zu der Explosion.
Dies war der kürzeste Weg.

Rob lief als einziger durch die Vordertür.

„Bleibt hier!",wies er uns kurz vorher an.

Mein Herz klopfte wie verrückt und eine unglaubliche Angst schlich sich in meinen Körper.

Der gesamte Garten war vom Nebel verdeckt und kurz vor der Terrasse erkannten wir eine Gestalt, die etwas bei sich trug.

Hinter uns kam Rob zurück.
„Sie haben den Wagen geknackt, die Frau ist weg.",rief er und sah dann wie auch wir zu den zwei gestalten.

Maria öffnete ihnen augenblicklich die Tür und Rob rannte auf sie zu, um Drake zu helfen,
denn dieser trug den blutüberströmten Isaac in seinen Händen.

Gangsters don't cryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt