𝟱𝟭 𝙎𝙪𝙣𝙧𝙞𝙨𝙚

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Nach unseren teils erfolgreichen Bemühungen, war es schon ziemlich spät geworden.

Ich half so gut ich konnte, noch immer sagte mir aber keiner was genau sie von Finn Cody wollten und warum er so schwer aufzufinden war.

"Versucht etwas zu schlafen, bis morgen.", verabschiedete sich Rob.

"Es ist schon morgen.",murmelte ich mir selbst zu und so gingen auch die anderen auf ihre Zimmer.

Nur Xavier und Isaac hatten Zimmer in meiner Nähe.

Als auch Isaac uns eine gute Nacht wünschte und Xavier seinen Zimmerkarte an seine Tür hielt, lief ich einfach an dem Gang, in dem ich einbiegen müsste um in mein Zimmer zu gelangen, vorbei.

Xavier öffnete nicht wie er es geplant hatte die Tür, sondern lief einpaar Schritte auf mich zu und fragte was ich vor hatte.

"Nichts.",sagte ich bloß und blieb stehen.

"Ist dein Zimmer nicht dahinten?",fragte er misstrauisch.

"Ich will raus.",sagte ich.

"Durch den Notausgang?",fragte er verwundert.

Ich schmunzelte leicht und sah mich in dem Hotel Flur um.

"Entschuldigung, es ist mitten in der Nacht. Können Sie auf ihre Zimmer gehen?",fragte eine Frau mittleren Alters, vor dessen Tür wir gerade standen.

"Entschuldigung.",flüsterte ich, wobei Xavier sie nur genervt musterte.

Sie schloss ebenfalls genervt die Tür.

Ich ging einen Schritt weiter zum Notausgang und öffnete die Tür.

"Wenn ich hier früher mal vorbei gegangen bin, konnte ich mir nicht mal vorstellen, jemals einen Fuß reinsetzten zu können.",flüsterte ich.

"Ich habe immer hochgeschaut und mich gefragt wie die Aussicht wohl sein muss.", erzählte ich und lief weiter.

"Adriana, wir hatten einen langen Tag.",meinte Xavier erschöpft, schien mich aber nicht alleine lassen zu wollen.

Ich sah die Feuertreppe, stieg noch eine Etage weiter und setzte mich auf das Gitter.

Man konnte sehen wie die Chauffeure reiche Gäste absetzten und diese dann in die Lobby des Hotels brachten.

"Als Kinder haben wir uns über die reichen Leute lustig gemacht, wenn wir gesehen haben wie sie hier eingecheckt haben.
Wir haben uns vorgestellt wir wären sie, ohne Sorgen und Probleme.",lachte ich.

Xavier setzte sich nicht sondern stand dort und sah mich an.
"Aber es stimmt nicht. Reiche Leute haben auch Probleme."

Ich schaute auf den Sonnenaufgang.
Der Himmel leuchtete in einem deutlichen pink und wurde von orangenen Tönen umspielt, wobei das blau des Himmels im Hintergrund bestehen blieb. Die Wolken sahen aus wie Zuckerwatte.

"Warum machst du das immer?",fragte er auf einmal.

Verwirrt sah ich ihn an.

"Wieso redest du mit mir?",fragte er.

Es war gar nicht so abfällig gesagt wie ich es von ihm erwartet hätte und gewohnt war, sondern ernsthaft neugierig.

"Was meinst du?",fragte ich.

"Ich bin nicht gerade der redebedürftigste und verständnisvollste in unserer Umgebung. Du solltest mir nicht vertrauen und trotzdem redest du mit mir, warum?",fragte er mich.

Hm, er hat wohl Recht.
Ich wusste es nicht.
Warum zur Hölle redete ich eigentlich mit ihm?

"Ich meine ich kann deine Anwesenheit nicht ertragen und dir geht es genauso mit mir. Warum erzählst du mir das alles?",fragte er dort lehnend.

Ich zuckte mit den Schultern.
"Ich schätze, weil du es vielleicht verstehen würdest.",meinte ich.

"Wieso denkst du das?",fragte er.

Ich seufzte.
"Keine Ahnung. Wieso redest du denn mit mir?",fragte ich im Gegenzug.

"Es geht hier gerade nicht um mich.",sagte er auf einmal etwas unentspannt.

"Geht es nicht immer nur um dich?",fragte ich gehässig.

"Du hast keine Ahnung.",seufzte er.

"Ich denke immer du verstehst es und dann zeigst du mir wieder wie naiv du bist.",sagte er und schaute in den Himmel.

"Du kannst ja gehen. Ich werde hier schon nicht runterspringen, keine Angst.",sagte ich und lehnte meinen Kopf an die Treppenstufen hinter mir.

"Davor habe ich keine Angst.",meinte er.

"Ich werde auch keine geheimen Botschaften an eure Feinde schicken.",zog ich seine berechtigte Sorge ins Lächerliche.

"Wie werden wir dich nur los?",fragte er sich selbst.

"Xavier-",flüsterte ich dann, als ich etwas entdeckte.

"Du brauchst nicht so zu tun als wärst du gerne hier, wir wollen dich hier auch nicht-",fing er an, bevor ich ihn leicht schubste und ihm in die Augen sah.

"Sei jetzt nicht auffällig.",sagte ich, woraufhin er mich verblüfft ansah.

"Genau gegenüber am Haus, ist eine Person die genauso aussieht wie der kleine Junge von Curtis und uns mit einem Fernglas beobachtet. Guck ganz vorsichtig.",erklärte ich es ihm.

Er schaute nicht sofort hin sondern schaute erst einfach zu mir.

"Wenn er uns beide zusammen gesehen hat, könnte er Curtis etwas falsches berichten.",meinte Xavier.

"Was ist denn etwas falsches?",fragte ich leicht provokant.

Xavier sah mich an und hörte für eine kurze Weile nicht auf.
"Spring oder mach was du willst.",meinte er dann augenverdrehend und verließ die Treppe.
Ich lachte und schaute wieder zum Jungen mit dem Fernglas,
doch er war verschwunden.

Gangsters don't cryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt