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Bevor Rob die Tür öffnete, hörte ich eine gedämpfte Melodie und Gesang aus dem Apartment in dem er und Maria seit kurzem lebten.
Rob drehte sich mit dem Schlüssel in der Tür zu mir und sah mich kurz irritiert an bevor er die Tür aufschloss.
Bereits als wir die Wohnung betraten flog mir der Geruch von Marihuana in die Nase.
Es war relativ dunkel und so bemerkten Adriana und Maria nicht, dass wir im Flur standen und sahen wie sie sich inmitten des Rauchs vorsichtig, fast wie in Zeitlupe zur Melodie des Liedes bewegten.
„You haven't seen my man. You haven't seen him."
Sie hatte ihre Augen entspannt geschlossen und lies ihre Hände vorsichtig durch die Luft gleiten. Ihre langen Haare lagen ihr offen die Schultern herunter und während sie sich drehte konnte ich sehen wie sie leicht mit ihr schwingen.
Ihre vollen Lippen schlossen sich nicht vollkommen, selbst wenn sie den Text nicht mitsang.
Ich schaltete einfach ab. Es fiel mir viel zu schwer ihr nicht meine volle Aufmerksamkeit zu schenken.
Es war als wäre der Rauch um sie herum Wolken in denen sie sich bewegte. Dieser friedliche Gesichtsausdruck auf diesem Engelsgleichen Gesicht ließ mich für einen kurzen Augenblick glauben, ich hätte eine Erleuchtung und sie wäre ein Engel.
Ihre Lippen bewegten sich bei einem weiteren Vers den sie mitsang und ich konnte dabei ein ganz leichtes Lächeln erkennen.
Mein Herz schlug schneller und alles was ich wollte war es sie zu spüren.
Nicht auf sexueller Ebene.
Gerade wollte ich nicht ihren Körper,
ich wollte ihre Seele.Ich konnte mich an dieser Liebe, dieser Zärtlichkeit, dieser Hoffnung in ihr niemals satt sehen. Ich wollte sie so nah an mir spüren, wie Sex es mir nie ermöglichen könnte. In diesem Moment wollte ich ein Teil von ihr sein.
Ich wollte nichts als diesem gottverdammten Engel gehören.
Sie war alles für das ich leben wollte.
Sie war all das von dem ich umgeben sein wollte.Es kam mir vor als wäre ich High und nicht sie.
Wie konnten sich meine Gefühle für sie in so einem kurzen Zeitraum so stark ändern?Sie gab mir ein Gefühl, dass ich nie vergessen würde und ich wollte es wieder spüren.
Am liebsten würde ich nie wieder etwas anderes spüren. Sie machte mich verrückt.„Was geht hier ab?",fragte Rob und entriss mich meiner Trance.
Maria drehte die Musik leiser und sah uns genervt an.
„Jemand sollte sein Gras nicht einfach so hier rumliegen lassen.",meinte sie leicht vorwurfsvoll.
„Das war Drake's, Corazon.",sagte Rob irritiert.
Ich sah zu Adriana.
Sie sah Maria an und fing an los zu lachen.„Der sollte erst recht sein Gras nicht rumliegen lassen!",meinte sie kopfschüttelnd und lief zum Kühlschrank.
Adriana lachte immer noch aus vollem Herzen.
Ich bin mir sicher sie lachte nicht, weil sie die Situation so unglaublich witzig fand.Ich wandte meinen Blick von ihr und sah zu Rob, der seinen Kopf schüttelte.
„Und dann raucht ihr es einfach? Ihr wusstet nicht einmal wem es gehört!",meinte er nun vorwurfsvoll.
Ich sollte sie nach Hause bringen, damit Rob und Maria das zu zweit ausdiskutieren können.
„Adriana, komm!",sagte ich und ihr Blick fand zu mir.
„Okay.",sagte sie bloß und lief sofort auf die Haustür zu. Verblüfft sah ich ihr dabei zu. Ohne Widerworte?
„Vielleicht sollten wir sie öfter unter Drogen setzen.",meinte ich, woraufhin Rob mir schmunzelnd zunickte.
„Oh ich bitte drum.",meinte sie grinsend.
Auch wenn ich immer versuchte es zu überspielen und verdrängen, ich mochte es wie einfach sie war.
Sie machte kein Geheimnis daraus, dass sie gebrochen wurde. Es war ihr egal, dass sie aus armen Verhältnissen stammte.
Sie machte sich keine Mühe, sie verstellte sich nicht auf die Weise wie andere in unserem Umfeld.
Vielleicht war es auch das, weswegen ich mich ihr so angezogen fühlte. Sie war nicht das was die Menschen in unseren Kreisen als wirklich Vornehm beschreiben würden.
Sie war menschlich.War ich alleine mit ihr, war sie mühelos.
Sie sagte was sie dachte und erzählte von ihrem verkorksten Leben als wäre es eine schöne Erinnerung an die sie zurück dachte.Ich habe zuvor noch nie so intensiv über eine Person nachgedacht wie über sie.
Ungewollt analysierte ich sie, sammelte Informationen die sie mir anvertraute und versuchte sie zu verstehen.Ich hasste es wie sie mit mir sprach.
Ich hasste es, dass sie verdammt oft recht hatte mit dem was sie sagte.
Vor allem hasste ich es, dass sie so interessant war und ich diese Gedanken verdrängen und verschließen müsste, so gut es nur möglich war.Ich verabschiedete mich von Rob und brachte Adriana zum Auto.
Gerade als ich ihr die Tür öffnete spürte ich wie jemand mich am Kopf zurück zog und mir ein Messer an die Kehle hielt.
Fuck.
Adriana's erschrockener Blick wandte sich an die Person hinter mir. Auf einmal zog ein Mann sie am Arm zu sich. Es war dunkel und auch mithilfe des kleinen Lichts im Auto konnte ich nicht feststellen wer es war.
Ich zog meine Waffe raus und zielte auf den Mann vor mir, der Adriana in den Armen hielt.
„Das würde ich lassen, El Perez.",flüsterte der Mann nah an meinem Ohr.
Dieser dumme Hurensohn. Miguel Ramirez.
Adriana schrie um Hilfe und der Mann hielt ihr den Mund zu.
Nun waren es nur noch dumpfe Schreie.Der Mann hinter mir bewegte das Messer näher an meine Kehle.
„Nicht drauß gelernt, El Perez? Man läuft nicht schutzlos mit einer Trophäe in der Hand durch die Straßen.",flüsterte er.
Adriana schrie weiter und kämpfte gegen den Mann und ich musste lachen.
„Keine Trophäe.",flüsterte ich grinsend.
„Ein Fluch.",sagte ich und bevor ich mich versehen konnte lockerte Miguel den Griff um meinen Hals, ich spürte einen starken Schlag auf den Hinterkopf und sank zu Boden.
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Gangsters don't cry
Teen Fiction𝙎𝙞𝙚 𝙡𝙚𝙗𝙩 𝙞𝙣 𝙙𝙚𝙧 𝙠𝙧𝙞𝙢𝙞𝙣𝙚𝙡𝙡𝙨𝙩𝙚𝙣 𝙂𝙚𝙜𝙚𝙣𝙙 𝙉𝙚𝙬 𝙔𝙤𝙧𝙠'𝙨. 𝙋𝙧𝙤𝙨𝙩𝙞𝙩𝙪𝙩𝙞𝙤𝙣, 𝘿𝙧𝙤𝙜𝙚𝙣, 𝙑𝙚𝙧𝙗𝙧𝙚𝙘𝙝𝙚𝙣. 𝘿𝙖𝙨 𝙖𝙡𝙡𝙚𝙨 𝙬𝙖𝙧 𝙛𝙪̈𝙧 𝙨𝙞𝙚 𝘼𝙡𝙡𝙩𝙖𝙜. 𝙑𝙤𝙣 𝙖𝙡𝙡𝙚𝙣 𝙯𝙪𝙧𝙪̈𝙘𝙠𝙜𝙚𝙡𝙖𝙨𝙨�...