Leona
„Guck mal." Mit meinem Finger und meinen Augen, deute ich nach rechts neben mich. Dort steht eine große Yacht, auf welcher eine Party in vollem Gange stattfindet.
Gerade stehen wir an einen großen Hafen, wo haufenweise Boote am Rand stehen. Hauptsächlich stehen hier große Motorboote herum. Auf dem ein oder anderen Boot, haben es sich sogar die Besitzer mit ihren Freunden, Familien oder Bekannten gemütlich gemacht, wo sie sich unterhalten und dazu etwas trinken. Sei es Bier, Wein, Sekt oder ein Cocktail.
Jacks Blick geht ebenfalls zu der Yacht, um sie in Augenschein zu nehmen. Bunte Lichter beleuchten die Yacht und strahlen bis zu uns hinaus. Sie kommen in diesem Moment perfekt zur Geltung, da der Nachthimmel komplett dunkel ist und nur der Mond, sowie die Sterne leuchten. Dazu kann man leicht die Musik hören, welche von ihr aus kommt und einige tanzende Menschen sehen.
„Wollen wir versuchen, uns auf die Yacht zu schleichen und uns unterzumischen?", frage ich Jack in einen Ton, als wäre es eine völlig normale und alltägliche Sache.
Jack hebt eine seiner blonden Augenbrauen an und verschränkt die Arme vor seinem Oberkörper. „Dass das ausgerechnet von dir kommt hätte ich nicht gedacht." „Was soll das denn jetzt heißen?", frage ich mit einem genervten Unterton. Ein amüsiertes Lächeln umspielt Jacks Lippen. „Immerhin warst du diejenige, die als wir in das Gartenhäuschen eingebrochen sind, meinte, sowas können wir nicht machen." Da ist zwar was dran, aber... „Das ist doch was komplett ande-" „Außerdem wolltest du den Besitzern einen Brief schreiben, um dich für den Einbruch zu entschuldigen."
Nun verschränke ich meine Arme vor meiner Brust und schnaube einmal genervt aus. „Bist du jetzt dabei oder nicht?" Wenn wir Glück haben, können wir sogar die Nacht in einem der Zimmer verbringen, ohne das jemand es mitbekommt. Zudem ist es das Perfekte versteckt, sollte die Yacht noch ablegen und aufs Meer hinausfahren. „Klar, warum nicht."
Zusammen gehen wir auf das riesige Boot zu und visieren den Eingang an. Zu unserem Glück steht dort keine Security, um eine Gästeliste oder die Besucher zu kontrollieren. Verwundern tut es mich schon, da reiche Menschen in den meisten Fällen nicht auf so etwas verzichten. Doch Jack und mir kommt es nur gelegen.
Gemeinsam laufen wir über den schmalen Steg, wobei Jack hinter mir läuft, welcher ein leicht knarzendes Geräusch von sich gibt.
Kaum sind wir auf der Plattform, müssen wir uns durch eine enge Menschenmasse drängeln. Die spanische Musik dröhnt laut in meinen Ohren und von jeder Seite kann man spanische Konversationen hören. Als wir in das Innere der Yacht treten, sieht es etwas anders aus als draußen. Hier drinnen ist es nicht ganz so voll, doch unmerklich gut gefüllt. An der Seite steht eine große moderne Bar, welche aus weißem Mamor ist. Angepasst an die restliche weiße Moderne Einrichtung.
„Kein Alkohol!", belehre ich Jack über die laute Musik hinweg. „Uns darf hier nichts passieren, sonst sind wir geliefert.", schreie ich über die laute Musik hinweg. Uns in Schwierigkeiten zu bringen sollten wir lieber vermeiden, wir stecken schließlich ohnehin schon mächtig in der Klemme. Jack nickt mir zustimmend zu. „Keine Sorge, ich passe schon auf dich auf.", schreit er nun zurück. Ich verdrehe einmal schmunzelnd die Augen und mache mich auf die Suche nach etwas alkoholfreien zu trinken.
Dass Jack mir bei jedem Schritt folgt beruhigt mich, denn ich möchte ihn hier definitiv nicht verlieren. Ich nehme mir zwei der vielen gestapelten roten Plastikbecher und reiche einen von beiden Jack. Dann nehme ich mir eine der großen Cola Flaschen und gieße mir etwas davon in den Becher. Ein Mann neben mir mischt sich gerade ein Getränk, obwohl er sichtlich betrunken ist und schon schwankt. Trotz dessen mische ich mich lieber nicht ein und lasse ihn sein Ding machen.
Normalerweise würde ich nun eingreifen, damit ihm nichts schlimmes passiert, aber ich darf hier kein Aufsehen erregen. Und manche betrunkene Menschen machen gerne mal eine Szene, wenn man sie davon abhalten will, sich noch mehr abzuschießen. Daher versuche ich das schlechte Gewissen, welches sich langsam in mir aufkeimt, zu verdrängen und wende mich Jack zu.
Dieser gießt sich den Becher reichlich mit Wasser voll, riecht einmal dran und trinkt anschließend daraus. Auch ich trinke meinen Becher in einen Zug aus, da es hier drinnen unfassbar warm ist und ich diese Erfrischung dringend brauche.Kurzerhand nehme ich Jack an der Hand, woraufhin diese leicht zu kribbeln beginnt und führe ihn auf das Dach der Yacht. Wir steigen die Treppen hinauf und stehen auf dem höchsten Punkt des Bootes, sodass mir eine kühle Nachtluft entgegen kommt. Hier befinden sich die meisten Menschen, welche richtig mittanzen und mitsingen. Es ist so voll und alle sind so nah beieinander, dass man keinen Überblick mehr hat. Jacks Hand lasse ich kein einziges Mal los, während ich mich, mit ihm im Schlepptau, mitten in tanzende Menschenmenge begebe.
Dort fange ich an, zu der spanischen Musik zu tanzen. Während ich meine Hüften bewege, drehe ich mich um zu Jack und schlinge meine Arme um seinen Hals. Erst ist er etwas perplex, doch legt ziemlich schnell seine Hände auf meine Taille und bewegt sich mit mir zusammen zu der Musik.
Währenddessen schaue ich mich einmal in unserer Umgebung um, doch alles ist komplett normal. Jeder verhält sich wie ein normaler Partygast. Anscheinend hat niemand bemerkt, dass Jack und ich uneigeladen hier sind. Mal wieder steht das Glück auf unserer Seite, wobei ich mich langsam frage, womit ich das verdient habe.
Plötzlich zieht Jack mich näher an sich heran, weshalb ich ihm in seine braunen Augen schaue. Mit seinem Gesicht nähert er sich meinem Ohr, weshalb ich sein Gesicht direkt an meinem spüre, genauso wie seinen Atem. „Du siehst wunderschön aus.", haucht er, was ich aufgrund der Lautstärke der Musik, fast nicht verstanden hätte.
Verlegen wende ich den Blick ab und spüre eine leichte Wärme, welche mich überkommt. Damit habe ich nicht gerechnet. Gleichzeitig freue ich mich aber auch über dieses Kompliment.
Jack legt seine Hand an meine Wange und dreht meinen Kopf in seine Richtung, um zart seine Lippen auf meine zu legen. Mein ganzer Körper beginnt zu kribbeln und ich spüre eine Wärme meinen Körper einnehmen. Langsam schließe ich meine Augen und erwidere den Kuss. Es ist ein schönes Gefühl, Jack so nah zu sein.
Durch einen lauten Knall lösen wir uns voneinander. Ich versuche sofort auszumachen, woher dieser kam. Direkte Panik überkommt mich. War das ein Schuss? Haben sie uns gefunden?
Doch als viele weitere Knalle folgen und der Himmel sich mit immer mehr bunten Farben schmückt, stelle ich erleichtert fest, dass es nur ein Feuerwerk ist.
Erfreut lächle ich. Die steigenden und daraufhin explodierenden Raketen, bilden ein wunderschönes farbvolles Bild.
Das Feuerwerk versprüht seine leuchtenden Funken am dunklen Nachthimmel.
Und als Jack meine Hand in seine nimmt und unsere Finger miteinander verschränkt, fühlt es sich an, als würde in mir ein Feuerwerk ausbrechen.
Dankeschön für 1000 reads <3
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Verloren in Spanien
RomanceWie jedes Jahr befindet sich Leona auf einem Ball, organisiert für sämtliche Mafias aus allen Ländern. Womit sie nicht gerechnet hätte ist, dass dieser Angegriffen wird und sie auch noch zum Opfer wird. Noch weniger rechnet sie damit, von New York n...