Kapitel 20

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Leona

Gedämpft nehme ich Geräusche von außen wahr, doch sie dringen nicht komplett zu mir hindurch, da ich mich noch im Halbschlaf befinde.

Augenblicklich spüre ich jemanden an mir rütteln und meinen Namen sagen. Schwach öffne ich meine Augen und richte meinen Blick auf die Person neben mir.

Durch die Dunkelheit kann ich Jack kaum erkennen, doch ein paar Umrisse kann ich klarmachen.

Schon wieder ein Geräusch, welches klingt als würde jemand eine Tür schließen.

„Leona, sie sind hier.", beginnt Jack in einem Flüsterton zu sprechen. „Antonio ist hier, er hat uns gefunden. Wir müssen auf der Stelle von hier verschwinden."

„Was meinst du damit?" Natürlich verstehe ich, was er gerade gesagt hat. Doch ich bin gefühlt immer noch im Halbschlaf und kann es kaum realisieren.

Antonio ist hier? Aber wie konnte er uns hier finden? Wir müssen hier weg. Schlagartig bin ich hellwach und aus dem Bett gesprungen. In Blitzgeschwindigkeit ziehe ich mir meine Schuhe an, was Jack mir gleichtut.

Von Außen kann ich hören, wie die Schritte immer Näherkommen. Anscheinend suchen sie jedes Zimmer nach uns ab.

„Wie sollen wir hier rauskommen.", flüstere ich. Darauf war ich nicht vorbereitet, ich bin komplett überfordert. Unbemerkt von hier zu verschwinden ist so gut wie unmöglich, sie würden uns sofort bemerken.

Mein Blick gleitet zum Fenster, aber ich weiß, dass es zu hoch ist. Dort können wir nicht rausspringen, außer wir wollen verletzt und völlig ausgeliefert auf dem Boden liegen.

„Wie müssen versuchen uns hinauszuschleichen, eine andere Möglichkeit haben wir nicht." Wahrscheinlich ist das unser einziger Ausweg. Nein, ich weiß dass es unserer einziger Ausweg ist und doch ist er zu riskant. Aber wir haben keine andere Möglichkeit.

Außerdem rennt uns die Zeit davon. Verwunderlich dass sie noch nicht in unser Zimmer gekommen sind.

Was ist eigentlich mit den Besitzern? Ich hoffe sie haben ihnen nichts schlimmes angetan.

Einen ganz kleinen Spalt öffne ich die Tür, um hinauszuschauen, doch sehe niemanden. Sie müssen momentan in einem anderen Zimmer sein, also zeige ich Jack mit einer Handbewegung, dass wir raus können.

So leise wie möglich schleichen wir uns hinaus, ohne unsere Rucksäcke, diese wären nun zu schwer.

Gerade als wir bei der Treppe ankommen, ertönt eine tiefe Stimme. „Da sind sie, bei der Treppe."

Panisch schaue ich Jack für eine Millisekunde an, bis wir einfach nur noch rennen. In einem Tempo, wie ich es noch nie gerannt bin, nichtmal bei unserer letzten Flucht.

Das Adrenalin schießt nur so durch meinen Körper und meine Beine bewegen sich wie von alleine. Ich renne um mein Leben, ohne auf meine Umgebung zu achten. Wo ist Jack? Ich möchte mich umdrehen, aber da taucht er direkt neben mir auf.

Draußen angekommen steuern wir direkt auf den Ausgang zu und rennen über den riesigen Hof.

Durch das Tor rennend, werde ich in meiner Bewegung schwungvoll angehalten. Von der Seite aus werde ich direkt von zwei starken Armen an meinem Oberkörper gepackt und weggezogen.

Verloren in SpanienWo Geschichten leben. Entdecke jetzt