Kapitel 34

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Leona

Jack hat mich nach unserem Date, irgendwann in der Nacht, wieder nachhause gebracht. Es war ein sehr schöner Abend, welcher mittlerweile ein paar Wochen her ist. Seit dem haben wir uns noch einige Male gesehen und miteinander telefoniert.

Einmal hatten wir ein Date in einem Zoo, da Jack weiß wie sehr ich Tiere liebe. Ein anderes Mal waren wir ganz normal in einem Restaurant essen. An einem Tag waren wir in der Stadt einkaufen, um ein paar Geschenke für Julia und Juan zu kaufen. Dies hatte ich mir schließlich fest vorgenommen zu tun, sobald wir wieder zuhause sind. Sie haben es nach ihrer Gastfreundlichkeit auf ihrem Bauernhof mehr als nur verdient.

Jedenfalls wurde die Sache zwischen Jack und mir immer ernster. Wir sind zwar noch nicht offiziell zusammen, doch dass Gefühle zwischen uns entstanden sind ist offensichtlich. Ich für meinen Teil, habe mich jedenfalls Hals über Kopf in ihn verliebt.

Das Problem bei der ganzen Sache ist, dass unsere Eltern es nicht wissen. Wir haben uns dazu entschieden es vorerst nicht zu thematisieren, doch irgendwann wird das unvermeidbar sein.

Aber wie bringt man bitte seinen Eltern bei, dass man eine Beziehung mit seinem Feind führt?

Jack und ich sind was dieses Thema betrifft beide ratlos.

Aus diesem Grund habe ich mich dazu entscheiden meine Schwester Elena mit einzuweihen. Ich habe ihr alles erzählt, was seit der Entführung passiert ist.

„Also seid ihr jetzt zusammen?", ist die erste Frage die sie mir stellt. Sie ist sichtlich überrascht ihrem Gesichtsausdruck nach zu urteilen. Aber wer wäre das auch nicht?

Leicht wiege ich meinen Kopf hin und her. „Naja, irgendwie schon. Nur nicht offiziell." Leise seufze ich und fahre fort. „Aber wie soll ich das denn unseren Eltern mitteilen, wenn es soweit ist?"

„Ich... keine Ahnung. Das kam jetzt alles sehr überraschend und unerwartet." „Ich weiß, für mich war es das doch auch." Es ist mit Abstand das überraschendste und unerwartetste, was mir je in meinem Leben passiert ist.

„Mom und Dad wollten immer nur das beste für uns. Ich denke früher oder später würden sie es akzeptieren. Aber am Anfang könnte es schwierig werden. Aber wie du es ihnen am besten erzählst, da habe ich wirklich keine Ahnung." Irgendwie habe ich schon mit solch einer Antwort gerechnet.

„Was hältst du denn davon?" Vielleicht ist es nicht schlau so etwas zu fragen, da die Meinung anderer mir egal sein sollte. Solange Jack und ich glücklich sind und er mich gut behandelt, hat kein anderer mitzureden. Aber sie ist meine Schwester und die Meinung meiner Familie ist mir eben doch wichtig.

„Solange er dich gut behandelt und du glücklich bist, bin ich es auch. Klar kam das jetzt überraschend und unsere familiären Umstände sind nicht die besten, doch ich habe nichts dagegen. Wir führen ja auch keinen Streit mit den McCoys oder sonstiges."

„Danke.", lächle ich meine Schwester an. „Nichts zu danken, du bist doch meine Schwester. Wer wäre ich, wenn ich deinem Glück im Weg stehe? Und unsere Eltern werden das bestimmt auch nicht."

Ich hoffe es von meinem ganzen Herzen.

Gerade als Elena mein Zimmer verlässt, klingelt mein Handy und der Name von Jack taucht auf meinem Bildschirm auf.

Verloren in SpanienWo Geschichten leben. Entdecke jetzt