Kapitel. 5

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„Ich bin Trudy.“, stellte sich eine junge Frau, mitte ihrer dreißiger, Aiva vor.
Zusammen liefen die beiden Frauen in die Lufteinheit. Einer riesigen Halle, die die Kestrel-Helikoper der RDA beherbergte.
„Ich fliege die Wissenschaftseinsätze.“, gab Trudy von sich, deren schwarzen Haare zu einen buschigen Zopf gebunden waren.
Aiva blieb vor so einem Helikopter stehen, der eine stolze Länge von 20 m umfasste. Dieser besaß ein Rotorsystem, dass für mehr Effizienz und Leistung sorgte. Am Kopf der Maschine war ein magnetischer Außerkraftsetzungs-Einheit eingebaut. Sichere Elektronik, der Maschine, sicherte ihre Einsatzfähigkeit vor den Pandoras Fluxkons, intensiver Magnetfelder. Die Verglasung des Cockpit war mit blendminderten Beschichtung versehen, die den Helikopter ein insektenartig Aussehen gab.
„Und das hier ist mein Baby.“, gab sie preis, „Warte eine Sekunde.“
Trudy verschwand augenblicklich im Cockpit der Maschine.
Aiva blieb bei der kleinen Croque stehen, die den Helikopter bereit machten für den bevorstehenden Wissenschaftseinsatz. Jake hatte ihr geraten sich mit Ihnen vertraut zu machen.
„Hey Wainfleet! Mach es fertig!“, spurtetet sie den Soldat an, der sich an einen schweren Maschinengewehr versucht, dem Modell HMCORP-MBS-23B *Hydra 8*; das sich an der offenen Seite des Helikopters befand.
„Wir starten um null-neun.“, gab sie ihm durch.
„Ja, ich bin dran, Käpten!“, erklang Corperal’s längst vertraute Stimme.
Richtete das massive Maschinengewehr aus.
Doch ein Kommentar zu Aiva, konnte er sich selbst durch die Last nicht verkneifen.
„Hey. Kleine. Lange nicht mehr gesehen. Hab dich schon vermisst.“
Worauf die Soldatin augenrollend ihre Arme verschränkte.
„Bald muss ich etwas unternehmen, um Ihren Weg nicht mehr zu kreuzen.“, gab Aiva ihn ironisch entgegen, während sie sich einwenig an den Helikopter heran traute.
Lyle Wainfleet hatte es endlich mit der Waffe geschaft. Ein breites Grinsen fuhr ihm über das Gesicht.
„Dann muss ich Sie davon abhalten“; zwinkerte er ihr entgegen.
Schnell wurde er ernst.
„Sie sind doch nicht so, Sergeant Nelson.“, begann Wainfleet.
Aiva wirkte überrascht über die Aussage des Corperal’s.
„Wie meinen Sie es?“, bohrte sie nach.
Lyle Wainfleet begann leise zu lachen, schüttelte sein Kopf.
„So.“, wieß er hin, „Wie Sie eben waren. Kontrollierend, ernst und mit einmal anderst. Als hätte man bei Ihnen eine Kassette gewechselt mit den jeweiligen Gefühlslagen.“
Aiva nickte ahnend. Das also.
„Mhm.“, war ihre einzigste Antwort auf das, was Lyle Wainfleet sprach.
„Weswegen ich Sie fragen wollte, ob Sie Lust hätten auf etwas spannendes. Einige Marines veranstalten mit der Zusage des Colonel’s ein kleinen Kampfabend. Jeder kann kommen und sich duellieren. Und Sie würden bestimmt gut hin passend. Und sich etwas amüsieren. Ihre Entscheidung. Süße.“, sprach der Corperal, richtete noch etwas die Schussfeuerwaffe. Währenddessen ließ Aiva die Worte fix Revue passieren.
„Kling nach Spaß.“, gab sie nachdenken von sich.
Es würde ihr wirklich gut tun. Und es war zum Amüsieren.
„Kommst du, Kleine? Ich habe schon auf dich gesetzt.“, bestärkt er den Sergeant mit zu kommen.
Er wollte gerne sehen, wie sie zuschlagen konnte.
„Ich hoffe das Geld war es wert.“, grinste sie ihn schelmisch an, „Ich werde kommen.“
„Sie werden den Männern Feuer unter den Arsch machen!“, lacht Lyle.
Er wusste was nun auf die Anderen zukam. Denn Lyle hatte gesehen, wie ein Soldat- Ryan Fletscher, angefressen gewesen war, nachdem dieser von Aiva eine Mahnung bekommen hatte, wie man eine Frau ihrer Stellung respektierte.
„Wenn Sie es so meinen.“; gluckste Aiva auf.
Leicht schüttelte sie ihren Kopf.
„Los, Sergeant Nelson!“, gab Trudy von sich, die wieder aus dem Helikopter heraus kam.
„Ihr packt schwere Ausrüstung ein.“, merkte die Soldatin ihr an.
„Das liegt daran, dass wir nicht die Einzigen sind, die da draußen herumfliegen. Oder die Größten.“, erklärte Trudy, die ihr in den Bodentrupp folgte.
„Pass auf!“, gab sie scharf einen Wagenführer entgegen, der Raketen transportierte und noch rechtzeitig vor Ihnen stehen blieb.
Unbeeindruckt lief sie mit den Sergeant weiter. In einer kerzengeraden Reihe, zierten sich links wie zu Aiva’s rechten Seite, MPA’S.
„Ich brauche dich mit an der Schussfeuerwaffe.“, gab Trudy von sich, wande ihren Blick kurz zu der Soldatin, die wirklich wie ein sehr alter Marine aussah. Niemand weiteres trug diese Cap’s. Und wenn, dann sehr, sehr wenige.
„Ich dachte, du würdest nie fragen.“, grinste Aiva, die Kampfpiloten neben sich an.
Ein Stück liefen Sie noch zusammen, eh Trudy stehen blieb. Zeigte mit ihrer Hand in Richtung eines abgegrenzten Bereich, der einen kleinen Gym ähnelte.
„Da ist dein Mann.“, gab Trudy von sich.
Zu Ihrer Verabschiedung gaben Sie sich Gehtofaust.
„Wir sehen uns in der Flightline.“, waren Trudy’s letzten Worte, eh sie zurück in die Halle der Lufteinheit ging.
Colonel Quartich hatte sie nochmals zu sich rufen lassen. Aiva wusste bereits um was es ging. Sie hatte ihm im Unwissen gelassen ob sie seinen Deal eingegangen war oder sich gegen ihm gestimmt hatte.
Doch sie war erstaunt, dass er es nicht ruhen gelassen hatte. Er wollte wissen ja oder nein.
Aiva kam stolzen Schrittes zu dem Colonel, der dabei war auf der Bank
80 kg zu drücken. Prahle, starke Oberarmmuskeln blickten Aiva entgegen. Beinah jeden Abschnitt eines Muskels konnte man erkennen.
„Sie wollen mich sprechen, Colonel.“, sprach Aiva respektvoll zu Quartich, der ungestört weiter trainierte.
„Diese geringe Schwerkraft macht Sie weich.“, presste er die Worte mühsam hervor. Stieß sein Atem angestrengt aus, als seine Arme unter dem Gewicht sich durchstreckten, „Wenn Sie weich werden, wird Pandora Sie ohne Vorwarnung totscheißen.“
Miles machte den letzten Bankdrücken. Legte seine Langhandel in die vorgesehene Halterung zurück. Kam mit seinen Oberkörper hoch.
Saß auf der Dip-Station.
„Ich habe Ihre Akte nochmals angesehen, Sergeant.“, gab Quartich von sich.
Seine Augen blickte klar zu den Sergeant, die sich an den Türrahmen angelehnt hatte.
Ihr Cap war tief unten, verborg die Sicht zu ihren Augen, die mit hoher Sicherheit ihm entgegen starren. Sie hatte ihre Arme ebenfalls vor dem Oberkörper verschränkt.
„Venezuela, das war ein gemeiner Ort.“, sprach er ihre Mission an, wo sie derartig verletzt wurde, dass sie nun hier gelandet war.
Aiva konnte spüren, wie der Blick des Colonel’s hinunter und wieder zu ihr hinauf glitt.
Deutlich sah sie den Blick von ihm, der mehr Bänder sprechen konnte als alles andere.
In dem Blick des Colonel’s war Begierde, Kontrolle und dennoch gewisse Bewunderung.
„Hier ist es allerdings nichts dergleichen.“, begann er zu sprechen, „Sie haben ein bisschen Herz, Kleine, in dieser Nachbarschaft aufzutauchen.“
„Ich dachte, es ist nur ein weiteres Höllenloch.“, antwortete Aiva.
Blickte nun auf, richtete ihr Cap etwa so, dass sie den Colonel ohne Probleme sehen konnte.
Endlich sah Miles die musternden stahl blauen Augen von ihr. Erneut sah es so aus, als würde ein Tier ihn fixieren.
„Ich war selbst First Recom.“, erzählte er etwas aus seiner Vergangenheit.
Erhob sich und lief in ihre Richtung. Sie machte ohne jeglichen Befehl, den Weg frei. Sodass er ohne Probleme hinaus laufen konnte. Miles schlug die Richtung zu seinen MPA ein.
„Ein paar Jahre vor Ihnen.“, korrigierte er sich, „Nun, vielleicht mehr als ein paar.“
Seine mächtig wirkende Statur lief an Aiva vorbei. Ein kurzes Gribbeln hauchte ihr über die Magengegend, von dem sie am liebsten kotzten würde.
Aiva folgte den Colonel, löste ihre Arme auf.
„Drei Touren in Nigeria, kein Kratzer.“, sprach er weiter, während sie ihm nah hinterher lief.
„Ich komme hier raus?“, huschte sein Blick schnell über sein rechte Seite zu dem Sergeant, „Tag eins.“
Zeigte mit seinem rechten Zeigefinger an sein Kopf. Dort prangte sich an der Seite eine, ca. 10 Zentimeter, lange Narben. Vier Linien, eins tiefe Wunden, zeichneten sich ab.
„Sie konnten mich reparieren. Wieder hübsch machen, aber wissen Sie was?“, stellte er die Frage, an den Sergeant gewandt, die vor seinen vier Meter hohen mobilen Panzeranzug stehend geblieben war. Ein MPA (mobiler Panzeranzug) war sehr an der menschlichen Anatomie angelehnt. Die Maschine bestand aus einer Kanzel auf einer Rumpfstruktur. Zwei bewegliche Stützen dienten zur Fortbewegung des MPA’s und zwei Manipulatoren für den Gebrauch oder Einsatz von Waffen, in diesen Fall waren Colonel’s MPA mit einer leichten Bordkanonen, einer GAU90 und versteckt mit einem MPA-Messer, ausgerüstet. Der Colonel stieg zu der rechten beweglichen Stütze des MPA‘s hinauf um zuschauen ob alles fest und auf jedenfall hielte.
„Ich mag es irgendwie.“, wande er sich immer noch an der MPA-Stütze zu ihr herum, die unüberrascht fast fragwürdig die linke Augenbraue hob.
„Es erinnert mich jeden Tag daran, was da draußen auf mich wartet.“, sprach er ernst, sprang auf den Boden. Blickte den Sergeant sicher entgegen. Wande sich anschließend von ihr ab. Griff an den linken Stützbein des MPA’s und fing an, an der Maschine hinauf zu klettern, währenddessen fuhr Aiva mit der Hebebühne hoch.
„Das Avatar-Programm ist ein schlechter Witz. Ein Haufen schwachsinniger Wissenschaftsstudenten.“, erläuterte Miles etwas angestrengt beim Klettern, seine Meinung über Dr. Grace Augustine Wissenschaft, „Es bietet sich jedoch als Einzigartigkeit an.“
Stieg in die Kanzel, von woaus der MPA gesteuert wurde.
In einer Weise entsprach die Technik, die für den MPA angewendet wird, dem gleichen Prinzip wie des AVTR-Programm. Der Fahrer konnte sich durch seinen Händen und Beinen mit entsprechenden Sensoren für die beweglichen Teile des MPA’s verbinden. Konnte die Maschine des Sicherheitsdienstes anschließend wie sein eigenen Körper benutzten.
Der Körper des Colonel‘s stand gerade in der Kanzel, der die Schulterriemen bis zum Anschlag fest zurrte. Derweile blieb auch nun die Hebebühne stehen.
„Klar!“, befahl Miles eine Rückmeldung eines Arbeiters an, dass die Maschine einsatzbereit sei.
„Klar!“, kam es zurück.
Spezielle Handschuhe mit den Sensoren, funktionierten wie Kontroller, die der Colonel über seine Hände zog. Bewegte diese und seine Arme, um die rhetorische Beweglichkeit zu kontrollieren.
„Ein Aufklärungssoldat in einem Avatarkörper.“, sprach Aiva von sich.
Sie merkte schnell worauf der Colonel hinaus gehen wollte.
Ihre Arme überschlug sie erneut vor ihrer Brust. Ihre Haltung war standhaft, mächtig.
„Das ist eine starke Mischung.“, gab der Colonel respektvoll von sich, „Schenkt mir Gänsehaut.“
„Ein solcher Marine könnte mir die Informationen liefern, die ich brauche, direkt vor Ort. Direkt im Lager der Feinde.“, kam er endlich zu den Punkt, den Aiva in woraus schon gerochen hatte.
Der Colonel blickte beinah erwartend zu  ihr.
Er sah ihr deutlich an, dass sie es hinterfragte. Ihre Haltung war stolz und das Cap, was sie immer trug verleite ihr etwas mächtigeres. Sie könnte locker in einem Rang höher sein als er es selbst war. Wenn man sie das erste Mal sehen würde.
„Sehen Sie, Nelson. Ich möchte, dass Sie diese Wilden von innen heraus lernen.“, benannt er ihre angehende Mission, wenn sie einstimmte.
Seine Arme stützte er am Cockpit ab. Immer noch lag sein Blick erwartend, sicher auf ihr. „Ich möchte, dass Sie Ihr Vertrauen gewinnen. Ich muss wissen, wie man Ihre Kooperation erzwingt oder hart auf Sie einschlägt, wenn Sie es nicht wollen.“, gab er nun harte Fakten an. „Bin ich noch bei Augustine?“, forderte Aiva eine Antwort des Colonel’s.
Ihre Stimme klang sehr ernst, hinterfragend.
„Auf Papier.“, kam es schnell von ihm, worauf Aiva kurz eine nachdenken Geste von sich gab. „Sie gehen wie einer ihrer Wissenschaftskotze. Sie reden wie einer, aber Sie melden sich bei mir.“, erklärt er die Regeln, die der Sergeant befolgen müsste, wenn sie die Mission annehmen würde. Er war sich sicher sie könnte es mit Bravour hinbekommen.
„Können Sie das für mich tun, Mädchen?“, gab Miles sicher und dennoch hoffnungsvoll von sich. Ein schmales Lächeln zierte sich auf seine Lippen. Drückte den Startknopf auf dem rechten Handschuh. Startete den modernen Panzeranzug.
Immer noch schaute Miles den Sergeant abwartend an. Ihre Miene verriet nicht ein bisschen ob sie zustimmen würde.
Aiva’s rechter Mundwinkel zog sich einwenig nach oben. Nur ein Bruchteil vernahm er ein Nicken. Siegessicher grinste er breit, „Nun, gut.“
Sein MPA lief aus dem Posten in den Gang.
Dennoch wande er sich zu den Sergeant. Stämmte seine Hände in die Hüfte, was der MPA ihm gleichtat.
„Mädchen, ich habe mich um mich selbst gekümmert. Du besorgst mir, was ich brauche. Und werde dafür sorgen, dass ihr täglicher Schmerz gemindert wird, wenn Sie nach Hause gehen. Und damit meine ich ihren wahrer Schmerz.“, gab Miles die Belohnung bekannt, die auf den Sergeant warten kann, wenn sie die Mission erfüllt. Zeigte auf ihren linken Fuß. „Das klingt unerwartet gut, Colonel.“, sprach sie zu ihm, salutierte mit ihrer Hand.
„Ich kann Sie gut leiden, Sergeant Nelson.“, grinste er, eh die Kanzel verschloss und in sein MPA den Gang der Abteilung lang lief.

AVATAR - Aufbruch nach Pandora ( Band-1)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt