„Sie kommen raus!“, rief einer aus der Kommandozentrale des Linkabteils.
„Achtung. Die Piloten kommen raus aus dem Link.“, gab eine autonomisierte Computerstimme von sich.
Brachte alle Beteiligten in Kenntnis, dass die Fahrer der Avatare zurück kamen.
Grace’s Link-Bett fuhr aus den Scan-Ring des Link-Torus heraus. Eilig tippte eine Mitarbeiterin des AVTR (Avatar)-Programm auf das systemweites Bedienfeld. Links von der Mitarbeiterin zierte sich ein großer, schöner, roter Not-Ausschalter. Erst bevor das Link-Bett sich öffnete rannte sie eilig davon.
„Wo ist der Laborkittel?“, fragte sie gewandt an eine andere.
„Wo ist der Laborkittel?“, wiederholte sie ihre bereits gestellte Frage.
Die Oberste Seite öffnete sich. Dr. Grace Augustine setzte sich stöhnend im Link-Bett auf, die *Memory-Gel* Polsterung war angenehm. Doch nach endlosen Stunden da drin zu liegen wurde meist anstrengend.
„Oh, Gott.“, gab sie erschöpft von sich.
Strich sich über ihr Gesicht. Schlug ihre Beine über die Kante des Link-Bettes. Blieb dort sitzen. „Wer hat meine verdammten Zigaretten? Leute!?“, wedelte sie mit ihrer rechten Hand zu der Link-Zentrale, die einiges überwachte, „Was ist falsch mit diesem Bild?“
Die Mitarbeiterin von vorhin kam mit allem zurück. Grace’s Laborkittel hang ihr über den Unterarm. In der Hand lag die Zigarettenpackung.
„Danke dir!", seufzte Grace erleichtert zu ihr.
Legte sich ihren Laborkittel um, zündete ihre wohlverdiente Zigarette an.
Genüsslich nahm sie ein Zug, stieß den Rauch aus.
„Erlösend.“, flüsterte sie, nahm erneut einen Zug.
Währenddessen betraten Aiva, Norm, Dr. Max-Partel und Jake die Link-Station.
Hier war gerade viel los.
„Grace Augustine ist eine Legende. Sie ist die Leiterin des Avatar Programms.“, fing Norm unaufhaltsam an; Aiva einiges über Dr. Augustine zu erzählen, „Sie schrieb das Buch. Ich meine sie schrieb buchstäblich das Buch von Pandora Botanik.“
„Nun, das liegt daran, dass sie Pflanzen lieber mag als Menschen.“, funkte Dr. Max-Partel in Norm’s Erzählung herein.
Dr. Grace Augustine war tatsächlich eine Legende. Denn sie arbeitet mit ihren nun 50 Jahren bereits seit 15 Jahren auf der Basis der RDA. Hielte ihr Avatar-Programm scharf im Auge mit sehr überraschende Wissenschaftliche Durchbrüche.
„Hier ist sie. Aschenputtel zurück vom Ball. Grace, ich möchte Ihnen Norm Spellman und Aiva Nelson vorstellen.“, macht Dr. Max-Partel sie mit den Neuankömmlingen bekannt.
„Norm.“, begrüßt sie ihn.
Trat ein Schritt vor, um ihm die Hand zu geben.
„Ich habe Gutes über Sie gehört. Wie ist dein Na'vi?“, erkundigte Grace sich nach seinen Wissensstand und bereits erzielte Kenntnisse.
„Möge die Allmutter lächeln. Bei unserem ersten Treffen.“, begann Norm Spellman in der Sprache der Na’vi zu sprechen. Grace hörte sich seine Sprache deutlich an. Verwundert blickte Aiva zu Norm rüber, versuchte ihre Überraschenheit zu verstecken darüber, dass sie die Sprache etwas verstehen konnte. Teils. Sie hatte kaum dieses Avatar-Training absolviert, geschweigen denn studiert. Und doch konnte sie fühlen, dass das Na’vi ihr vertraut vorkam. „Nicht schlecht. Du klingst ein wenig förmlich.“, entgegnete Grace ihm in der selben Sprache. „Ich habe fünf Jahre studiert, aber es gibt viel zu lernen.“, fügte Norma anschließend hinzu. Lächelte verlegen.
„Grace.“, begann Jake, die Aufmerksamkeit des AVTR-Programm-Leiterin auf sich zu ziehen. Aiva blickte nervös um sich.
„Ich möchte dir meine Cousine vorstellen.“, gab er bekannt.
Sofort glitt Grace’s Blick leicht verwundert zu der Frau, die neben ihn stand. Sie hatte immer noch den Rucksack auf ihren Schultern. Und doch reckte sie ihr Kinn respektvoll nach oben. Bei Grace machte es ein sympathischen Eindruck.
„Sie müssen nicht vor mir Salutieren.“, gab Grace trocken von sich, kam ihr ein Schritt näher, „Mir ist es eine Freude Sie kennenzulernen, Jake hat von Ihnen einiges erzählt, Aiva.“
Beide gaben sich die Hände.
„Es ist mir ebenfalls eine Freude.“, gab Aiva erfreut von sich.
„Jake und Norm können Sie auf morgen vorbereiten.“
„Vorbereiten?“, schien Aiva irritiert zu sein.
'Für was?‘, dachte sie sich.
„Die Avatare werden morgen geborgen. Ich will, dass Sie gut vorbereitet sind für das, was auf Sie zukommt. Auf Euch drei.“, fügte Dr. Grace Augustine mit Nachdruck hinzu.
Schaute Norm, Jake und anschließend Aiva an. Der Name von ihr verwunderte Grace, machte sie etwas baff. Denn dieser Namen von ihr hatte gewisse Ähnlichkeit mit der Heiligen Stätte der Na’vi. Mehr bezeichnet als die Göttlichkeit der Na’vi, Eywa. Beide besaßen die identisch Aussprache. Und doch waren Sie unterschiedlich.
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„Das ist dein Zimmer.“, sprach Jake zu ihr, während er in den Raum rein rollte.
Machte die Nachttischlampe in den spähichen eingerichtete Raum an.
Erleichtert, nun endlich den Rucksack von ihren Schultern zu nehmen, den sie den ganzen Tag mit sich herum trug, seufzte sie auf. Ließ sich auf ihr Bett nieder.
„Leider ist noch keine Zeit sich auszuruhen. Wir fangen gleich mit ein paar Lektionen und Grundwissen an. Denn soweit ich Grace einschätzen kann, wird sie dich testen.“, gab Jake schon ahnend von sich, rollte in richtung Tür. Warf ihr ein-komm-mit-Blick zu.
„Nicht dein ernst.“, seufzte sie lustlos.
„Komm. Los.“, hallte Jake’s Stimme motiviert im Raum.
Halb war er schon auf den Gang, als sich Aiva wieder aufraffte und ihren Cousin folgte.
Zurück in den Bio-Labor, wo nun wenig los war, setzte Aiva sich mit Jake und Norm an einen Tisch.
„Erzählt mir alles was Ihr wisst.“, gab sie sich geschlagen.
Stützte ihre Arme auf den Tisch ab.
„Beginnen wir mit dem Glauben der Na’vi.“, fing Norm an ihr zu erklären, „Sie haben einen Glauben an Eywa. Es ist sozusagen ihre Göttlichkeit. Der ganze Planet, Pandora, ist verbunden mit dem. Sie leben im Einklang der Natur. Sozusagen Sie nehmen sich nur das, was Sie für sich benötigen.“
Aiva nickte nur. Interessant war es dennoch, aber auch die Müdigkeit machte ihr zu schaffen.
„Wie ist es mit der Sprache? Könnt ihr mir ein paar grundlegende Begriffe beibringen?“, riss sie an.
„katlxi (kal.t) bedeutet Hallo.“
„katlxi?“, versuchte Aiva es nachzusprechen.
„Genauso.“, freute sich Norm wie ein Honigkuchenpferd.
Jake stieg ebenfalls ein.
„oe slu kekem ke si. (Ich werde euch nichts tun.)“, gab Jake langsam von sich, dass Aiva die Chance hatte es nach zu sprechen.
Eine ganze Weile, knapp zwei Stunden, saß Aiva hier und ließ Worte, Gesten von den Na’vi’s auf sich nieder prasseln. Sie war sehr verwundert wie viel Mühe Sie sich gaben, auch wenn Norm meist sehr verzweifelnd wirkte.
„Okey. Okey. Irayo heißt danke. Tsni bedeutet dank dir.“, bemühte Aiva sich die Worte korrekt auszusprechen. Norm flippte beinah vor Freude aus, „Yes! Endlich!“
Jake lachte auf. Worin Aiva mit einstieg.
„Sergeant Jake Sully.“, erklang auffordernd eine raue Stimme.
Miles Quartich betrat das Bio-Labor. Kaum hatten sich die Schiebetüren geschlossen, war auch schon das herzliche Gelächter erstickt. Colonel Quartich blieb wenige Meter vor den Dreien stehen.
„Sir.“, gab Jake respektvoll von sich.
Löste seine Bremsen und koordinierte sein Rollstuhl so, dass er genau zu den Colonel aufschauen konnte.
„Ich würde Sie gerne unter vier Augen sprechen.“, gab Quartich scharf von sich.
Seine Arme waren leicht vor der Brust verschränkt, was ihm etwas bedrohliches verleite.
Aiva zog leicht nervös die Luft ein, denn nun bedeutet es abzuhauen. Diese Aufforderung konnte Norm zum Glück auch zwischen den Zeilen lesen, denn er stand bereits schweigend auf. Verließ das Labor. Achtungsvoll und dennoch kühlen Blickes nahm Aiva den gleichen Weg wie er.
Doch sie vergaß es nicht.
„Colonel.“, gab Aiva klar, respektvoll von sich, als sie an ihn vorbei ging.
Sie wollte nur raus. Stur geradeaus blickten Aiva‘s Augen. Ihre Schritte gezielt zum Eingang.
Miles Quartich blickte ihr etwas seitlich nach. Wenige haben dies schonmal getan, was eigentlich üblich war.
'Jemand aus der alten Marine.', war sein einziger Gedanke, der jedoch wieder zu Jake glitt. „Ich brauche Jemand aus dem Avatar-Programm, der mir Einzelheiten dieser Na’vi’s berichtet.“, begann Quartich, deren Arme immer noch verschränkt waren, „Welche Schwachstellen und Verteidigungsstrategien Sie haben. Können Sie das tun?“
Nun löste er seine Arme und ließ sich auf ein der Stühle nieder. Forschend lag Quartich’s Blick auf Jake, der ihn nicht sehr begeisternd entgegen blickte.
„Nein. Sir.“, war Jake’s gefühlsneutrale Antwort.
„Ich würde Ihnen gerne Bedenkzeit geben.“
Und Miles Quartich ließ seinen Worten einwenig Zeit, damit diese bei Jake wirken konnte. „Denn ich könnte Ihnen ihre echten Beine wieder geben. Nur wenn Sie mir diesen einen Gefallen tun, Jake.“, bot er den gelähmten US-Marine an.
„Nein.“, war seine schnelle Antwort. Er blieb also Stur.
Miles Quartich nickte einverstanden auf seine Entscheidung. Er hätte wirklich, als Leiter der Militärischen Basis, die Verbindungen um die Kosten der Widerherstellungsoperation der Wirbelsäule ihm zu finanzieren. Doch Jake hatte sich dagegen entschieden.
„Deine Entscheidung, Jake.“, gab Miles Quartich von sich.
Erhob sich von dem Stuhl und klopfte den US-Marine auf die rechte Schulter.
„Ein angenehmen Abend noch.“, waren Colonel’s letzten schallenden Worte im Labor.
Jake verblieb noch eine Weile. Er wusste, das er hier war um mit den Na’vi’s in Kontakt zu treten. Sie davon zu überzeugen, dass Sie ihre Heimat und den Wiederstand gegen den Abbau des Rohstoffes aufgeben sollten. Wie sollte er das anstellen ?
Jake wusste es selbst nicht mal. Wie auch? Wie sollte es Aiva hinbekommen? Oder die Anderen? Norm? Grace?
„Scheiße.“, murmelte er leise vor sich her.
Senkte sein Kopf und rieb sich mit der linken Hand übers Gesicht.
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AVATAR - Aufbruch nach Pandora ( Band-1)
Ciencia FicciónAiva Nelson. Eine Soldatin, der Klasse ausrangierten Kriegsveterenäre, wird mit weiteren auf den Mond Pandora rekutiert. Ein erholsamer Urlbausziel weitweg von der sterbenden Erde. Aber davon kann man kaum sprechen. Schon am ersten Tag ihrer Anreise...