🌶 Am dunkelsten ist es vor Sonnenaufgang

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...wenn keiner sieht was ich mit dir mache


Ich lasse mir Zeit, so lange ich es selbst aushalte, aber eigentlich sollte ich Vincent noch viel länger warten lassen. Er ist so ungeduldig, da ist jede Minute unendlich lang. Ich habe diese Eigenschaft noch nie gegen ihn benutzt...eigentlich sollte ich ihn testen, nochmal in die Küche gehen, einen Ort, an dem er ganz genau mitbekommt, wie viel Zeit ich mir lasse. Daran muss er sich ohnehin gewöhnen. Er hat mich hier lange genug warten lassen. Wird Zeit, dass er seine Grenzen aufgezeigt bekommt und lernt, wie er sich zu verhalten hat, wenn er meine Aufmerksamkeit möchte.

...und dass sein Vergnügen nach deinem kommt. Weit hinter deinem. Er muss es sich verdienen von dir angefasst zu werden, genau wie seinen Orgasmus. Wenn er glaubt, das Bisschen Kopf geben unter der Dusche wars schon...

Dann irrt er sich gewaltig. Ich bin noch lange nicht fertig mit ihm.

Es macht dir spaß. Du genießt es doch ihn mit seiner Lust zu quälen. Interessant. Wie sehr macht es dich an, ihn so verzweifelt zu sehen Dag? Wie sehr erregt es dich, wenn er seinen Körper nicht mehr kontrollieren kann? Wie sehr wird es dich erst mitreißen, wenn Vincent anfängt zu betteln?

Ein kehliges Geräusch, von dem ich nicht wusste, dass ich es hervorbringen kann, bricht aus mir heraus und ich muss kurz die Augen schließen. Das Kopfkino ist zu gut...fuck so werde ich den Ständer nie los!

Aber im Grunde ist das eigentlich auch egal. Ich schlüpfe in eine frische Jogginghose, die Boxershorts lasse ich weg, ich fühle mich schon so eingeengt genug. Kritisch schaue ich in den Kleiderschrank. Soll ich einen Pulli anziehen? Ich friere zwar nicht, aber ein bisschen frisch ist mir schon. Andererseits bin ich mir ziemlich sicher, dass Vince mich wieder ins Schwitzen bringen wird, dazu neige ich ja eh schon immer...

Ein Bild zieht an meinem inneren Auge vorbei, es packt mich und lässt mich nicht mehr los wie eine plötzliche Starre, die von mir Besitz ergreift. In meinen Kopf krallt sich Vincent in meiner nackten Brust fest um noch irgendetwas zu haben, dass ihm halt in der Realität gibt. Sein Gesicht ist in Ekstase verzogen, die Wangen sind gerötet und seine schönen braunen Augen sind fast geschlossen, nur hin und wieder streift ein unfokussierter Blick ins Leere. Das Bild ist schockierend organisch und real...

Scheiß auf den Pulli. Schnell ziehe ich eins von meinen unzähligen Muskelshirts über. Vincent steht drauf wenn ich die trage, das habe ich jetzt schon mehrfach bemerkt und so bin ich nicht ganz nackt, nicht so wie er, sonst kommt er noch auf Ideen. Obwohl...es wäre interessant zu sehen, wie Vincent an der Aufgabe mich nicht zu berühren knabbert, mit sich selbst kämpft und letztendlich doch versagt. Er würde es hassen, so perfektionistisch wie er ist. Vielleicht wäre das ja genau das richtige für ihn...

Das meine frisch verheilten Narben so fast noch auffälliger sind, ist mir egal. Vinne hat bis jetzt nichts mitbekommen oder zumindest nichts gesagt, er wird gleich ohnehin andere Dinge im Kopf haben.

Mit einem dicken Grinsen im Gesicht verlasse ich das Schlafzimmer in Richtung Küche, um ihn noch ein bisschen auf die Folter zu spannen. Aber noch mitten im Flur erstirbt dieser Plan.

Es ist nicht mehr als ein fahriges Keuchen, fast schon schmerzvoll, aber nicht mehr. Ein kleines Geräusch, dass mich komplett aus dem Konzept bringt. Mit zügigen Schritten bin ich an der Wohnzimmertür, egal was ich erwartet habe, mit dem Anblick der sich mir bietet, kann meine Fantasie nicht mithalten. „Fuck."

Vincent lehnt mit geschlossenen Augen auf dem Sofa, sein Kopf ist nach hinten gelegt, als hätte er keine Kraft mehr ihn alleine zu halten. Nicht nur sein Gesicht, sein ganzer Körper ist eine Reflektion der Lust. Seine Haltung, die auf den ersten Blick entspannt wirkt, fast schon ein bisschen zu entspannt, ist bei genauerer Betrachtung ein verkrampftes Knäul aus Emotionen und Begehren. Das hübsche Gesicht ist einer Lustverzehrten Maske gewichen, viel zu perfekt um echt zu sein. Aber es ist real. Seine Hände krallen sich verzweifelt in die Couch und er zittert am ganzen Körper. Nach einem Blick in seinen Schoß weiß ich auch warum.

Deine CollegejackeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt