Kapitel 21

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Ein Tag später:

Gabriella

Vorhin wurde ich aus dem Krankenhaus entlassen. Roman hat mich abgeholt. Er hat mir gesagt, dass Nino und ich jetzt erstmal bei ihm und Adrian wohnen. Dafür bin ich den beiden sehr dankbar, weil ich nicht in meinem Haus möchte. Diesen Anblick von Marco und diesem blonden Püppchen werde ich nie vergessen. Es war so schlimm für mich, noch schlimmer war nur was danach passiert ist. Das werde ich Marco niemals verzeihen. Ich weiß, dass ich ihn leider ab und zu sehen muss, weil Nino zur Familie gehört und auch mal Oma und Opa sehen wird, aber er soll mich dann bloß nicht mehr ansprechen.

Roman hat mit der Hilfe von Nino meine Tasche gepackt, Nino weiß ja was ich gerne anziehe. Ich bin noch eine Woche von der Arbeit krankgeschrieben. Mein Auto steht auch vor Roman's Haus, das hat er mit Adrian zusammen abgeholt. Roman hat gemeint, dass Marco mein Haus immer noch nicht verlassen hat. Er ist immer noch da und wollte verhindern, dass Roman meine Tasche packt.

Roman möchte im Moment mit ihm nichts zu tun haben, ich weiß auch genau wieso. Roman denkt ich habe noch geschlafen, aber ich wurde wach, als Marco und er angefangen haben, sich im Krankenzimmer zu streiten. Auch als sie vor der Tür waren, habe ich jedes Wort verstanden. Ich finde es wirklich gut, wie Roman ihn von mir fernhalten wollte, um mich zu schützen. Aber ich war auch total geschockt, über die Beleidigungen von Marco in Richtung Roman. Das war wirklich richtig krass, wie kann man nur so mit seinem eigenen Bruder reden, und das nicht zum ersten Mal. Das hat mir vom hören schon richtig weh getan, ich möchte gar nicht wissen wie Roman sich dabei gefühlt hat. Für solche Beleidigungen, könnte er ihn eigentlich anzeigen, das würde Roman aber nicht tun, weil er sein Bruder ist.

Ich liege im Gästezimmer und bin viel am weinen. Ich kann es einfach nicht glauben, gestern morgen war ich noch glücklich, stand kurz vor meiner Hochzeit und wusste seit zwei Wochen das ich schwanger bin. Jetzt ist alles vorbei.

Irgendwann klopft es an der Tür, und Roman steckt seinen Kopf durch.

Roman: Kleines, kommst du was essen?

Ich drehe mich um, und ziehe mir die Decke über den Kopf. Seitdem Roman mittlerweile mein bester Freund ist, nennt er mich sehr oft Kleines oder Kleine.

Ella: ich habe keinen Hunger, Roman!

Wieder bin ich am weinen, und schniefe laut. Ich höre das Roman die Tür schließt. Er kommt zum Bett und setzt sich zu mir.

Roman: bitte ess was! Ich weiß, es ist für dich schwer zu verkraften, dass du dein Kind verloren hast und auch noch Marco mit dieser anderen Frau sehen musstest. Irgendwann wird alles wieder besser werden, du hast doch Nino der dich braucht. Und mit mir kannst du auch immer, und jederzeit über alles reden.

Ich mache die Decke weg, so das man mein Gesicht sieht. Ich sehe wahrscheinlich total verheult aus, weil Roman mich jetzt so geschockt ansieht. Sofort legt er sich neben mich, und nimmt mich im Arm. Ich kuschel meinen Kopf an seiner Brust. Und weine jetzt richtig laut.

Ella: ich kann nichts essen, Roman es ist alles so schwer für mich. Es tut so weh.

Roman: okay Kleines, ich werde was für dich in die Mikrowelle stellen, wenn du es dann doch möchtest, kannst du es dir warm machen, oder uns bescheid sagen, wir helfen dir dann. Ich werde dir gleich auf jeden Fall einen Tee, und eine Wärmeflasche machen.

Ich fühle mich so wohl in seine Arme. Das war früher nicht immer so. Er gibt mir einen Kuss auf meiner Stirn, um mich so wahrscheinlich noch mehr zu beruhigen. Es funktioniert tatsächlich.

Ella: danke Roman, ihr seid so lieb zu mir. Das ist nicht selbstverständlich, dass ihr mich aufnimmt.

Roman: für uns ist es selbstverständlich, Kleines! Außerdem gehören Nino und du zu meiner Familie.

Wird er mich richtig lieben?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt