Kapitel 38

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Zwei Monate später:

Gabriella

Ich mache mir in letzter Zeit immer mehr Sorgen um Roman. Er ist entweder nur im Bett, schläft dort aber trotzdem kaum, oder er ist nur in seinem Fitnessraum um dort Kraftsport zu machen. Er isst kaum noch was, und trinkt immer nur seine Shakes.

Vor acht Wochen ist es angefangen, dass es so extrem schlimm mit ihm wurde. Es war der Tag von Adrian's Beerdigung. Roman war den ganzen Tag nur am weinen. Wir haben ihn kaum von dem Sarg wegbekommen. Er wollte eine Rede halten, konnte aber vor lauter weinen kein Wort raus bekommen. Er hatte mich schon vorher gebeten dieses eventuell für ihn zu übernehmen. Deshalb hatte er vorsichtshalber schon alles wichtige aufgeschrieben. Er wusste, dass er zu fertig sein wird die Rede selbst zu halten.

Nach der Beerdigung ist er dann endgültig zusammen gesackt. Er hatte einen richtigen Nervenzusammenbruch wegen der ganzen Trauer. Roman musste von einem Krankenwagen abgeholt werden. Im Krankenwagen hat er dann voller Panik um sich geschlagen. Es war alles zu viel für ihn. Im Krankenhaus musste er mit einer Beruhigungsspritze ruhig gestellt werden.

Am nächsten Tag konnte ich ihn wieder abholen, aber sofort ist er ins Gästezimmer verschwunden. Dort kam er die nächsten drei Tage, nur raus wenn er auf Toilette musste.

Mittlerweile bin ich jetzt wieder in der Schule am arbeiten. Noch länger konnte ich wirklich nicht frei nehmen. Johann ist in dieser Zeit wieder im Kindergarten. Er hat sich richtig gefreut, seine Freunde endlich wiederzusehen. Solange ich arbeiten bin, ist Karin bei Roman und Fiona. Da bin ich ihr wirklich dankbar für. Wir können Roman noch nicht alleine lassen. Zurzeit ist er nur mit sich selbst und seiner Trauer beschäftigt, und kümmert sich nicht um seine kleinen Kinder. Ich kann ihn ja verstehen, aber manchmal habe ich schon die Schnauze voll. Er hat seine Launen seit zwei Wochen schon oft an mir ausgelassen, und nicht gerade nett mit mir geredet.

Heute haben Nino und ich gleichzeitig Schule aus, auf dem Rückweg holen wir noch Johann aus dem Kindergarten ab.

Nino: Mama, ich kann ja verstehen das Papa noch trauert, aber ich finde es schade, dass ich meinen 16. Geburtstag in zwei Tagen, nicht in seinem Haus feiern darf, wie im letzten Jahr.

Ella: das wäre jetzt wirklich zu viel für deinen Vater. Du darfst in unser Haus feiern, es ist zwar nicht so groß, hat kein Pool und kein Partykeller aber es ist doch besser als gar nichts.

Nino: danke Mama, ja du hast recht! Dann kann ich jetzt endlich all meine Freunde einladen.

Ella: wie läuft es mit Paula!

Nino strahlt mich an.

Nino: mit Paula ist alles so wunderschön. In ihrer Nähe kann ich auch das schlimme Ereigniss in letzter Zeit vergessen. Ich liebe sie wirklich sehr. Sie ist die richtige für mich.

Ella: ihr seid auch so niedlich zusammen! Ich freue mich richtig für dich.

Als wir am Kindergarten ankommen, werde ich sofort von dem Erzieher nach Roman gefragt. Er möchte jedes mal wissen, wie es ihm geht. Das finde ich schon ziemlich auffällig, ich glaube er steht auf Roman. Sowas kann Roman in seiner Trauerzeit jetzt nicht gebrauchen. Es stört mich etwas. Ich habe mich bei einer Freundin von mir die auch in diesem Kindergarten Erzieherin ist erkundigt. Sie hat gemeint, dass er 22 Jahre ist, und schon etwas länger total auf Roman steht. Er heißt wohl Jens. Mich macht es etwas eifersüchtig. Ich habe Angst, dass Roman nach seiner Trauerzeit was mit ihm anfangen könnte, er wäre genau sein Typ.

Als ich mit Johann ins Auto einsteige, freut dieser sich richtig Nino zu sehen.

Johann: Nino, du gleich mit mir spielt?

Wird er mich richtig lieben?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt