Kapitel 111

97 6 2
                                    

Eine Woche später:

Nino

Heute werde ich endlich aus dem Krankenhaus entlassen. Ich habe es kaum noch dort ausgehalten, es war so langweilig. Die Krankenschwester wurde zum zweiten Mal abgemahnt, und dann auf einer anderen Station eingeteilt. Da bin ich auch froh drüber, weil sie war schon etwas aufdringlich.

Ich bin froh darüber, das mein Vater mir mein Misstrauen und Verhalten ihm gegenüber verziehen hat. Ich merke aber auch, dass er immer noch sehr enttäuscht von mir ist. Er versucht es zu verbergen, was aber nicht richtig klappt. Ich kann ihn gut verstehen, ich selbst bin auch enttäuscht von mir.

Ich kann mich selbst nicht mehr verstehen. Wie konnte ich bloß Chris trauen? Es war doch schon vorher klar, dass er alles machen wird, um seinen Stammplatz zurückzubekommen. Er hatte auch schon mal seinen alten Trainer erpresst. Und was er meinem Vater anhängen wollte, ist echt das letzte, und ich war so dumm es zu glauben. Ich hoffe, er wird richtig bestraft. Natürlich war es leichtsinnig von mir, Chris so damit zu konfrontieren. Ich konnte nicht ahnen, dass er mich so schwer verletzen wird.

Ich hatte großes Glück, was ich zum großen Teil Leonard und Rick zu verdanken habe. Hätten die Zwei mir nicht geholfen, wäre es vielleicht schlimmer ausgegangen. Die beiden haben mich oft im Krankenhaus besucht, und sich bei mir entschuldigt, dass sie seine Lügen und Machenschaften zu lange mitgemacht haben. Sie haben alles ausführlich bei der Polizei ausgesagt.

Mit Paula läuft auch wieder alles bestens. Sie war verständlicherweise auch sauer und enttäuscht von mir, wegen der Sache mit Chris. Ich hatte mich mit ihr so oft gestritten, weil sie natürlich so schlau war, sofort meinem Vater zu glauben.

Irgendwann in naher Zukunft, werde ich sie heiraten. Paula ist meine absolute Traumfrau, und ich liebe sie und unseren Sohn Luca über alles. So gerne würde ich mit ihr noch ein Kind bekommen, aber ich glaube, Paula würde mich dann köpfen, weil wir eigentlich noch zu jung sind. Trotzdem soll der Altersunterschied unserer Kinder nicht mehr als drei Jahre sein, meiner Meinung nach. Aber noch haben wir etwas Zeit.

Gegen Mittag betritt Paula endlich das Krankenzimmer. Sie holt mich ab, endlich kann ich wieder nach Hause.

Nino: endlich, die Zeit im Krankenhaus war viel zu lange, zu Hause kann ich mich bestimmt besser erholen!

Vorsichtig umarmt Paula mich, natürlich schmerzen meine Rippen immer noch, gerade lässt mein Schmerzmittel etwas nach.

Paula: ich habe dich die knapp zwei Wochen, auch zu Hause sehr vermisst! Aber du wirst dich zu Hause richtig schonen, und kein Fitness machen!

Nino: natürlich mein Mausi, ich werde auf mich achten! Wo hast du denn Luca gelassen?

Paula: der Kleine wartet bei deinen Eltern, er spielt mit Johann und Fiona. Nachher kommen dann eure Verwandten und Freunde zum Grillen!

Nino: stimmt, Johann wird heute schon 6 Jahre alt! Haben wir schon ein Geschenk?

Paula: ja, von uns bekommt er eine große Ritterburg von Playmobil! Die wünscht er sich ja schon lange! Ich habe sie ihm schon aufgebaut, ich war ja abends immer so einsam zu Hause, nachdem Luca schon am Schlafen war!

Nino: tut mir leid, dass ich so lange nicht da war!

Paula: es ist nicht deine Schuld, nur dieser kranke Chris ist es in Schuld!

Mittlerweile sitzen wir schon im Auto.

Nino: Mausi, mein Vater ist noch sehr enttäuscht von mir, oder? Wenn ich wieder fit bin, wird er mich erstmal nicht mehr spielen lassen! Trotzdem hoffe ich, dass er wieder unser Trainer sein wird!

Wird er mich richtig lieben?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt