Kapitel 43

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6 Wochen später:

Gabriella

Seit sechs Wochen wohnen Nino und ich vorübergehend wieder bei Roman. Wenn ich tagsüber arbeiten bin, kümmert sich Roman alleine um Johann und Fiona. Bis jetzt ging es meistens gut aus. Es kam auch schon mal vor, dass er den ganzen Tag nur im Bett lag, weil er wieder tief traurig war. Da musste ich dann seine Mutter zur Hilfe rufen, weil ich mir nicht wieder frei nehmen konnte.

Soweit ich es mitbekommen habe, hat Roman in den letzten sechs Wochen mindestens dreimal Jens hier gehabt. Sie haben dann immer dieses Gästezimmer benutzt, weil Roman ihn nicht in seinem Schlafzimmer lassen möchte. Das kann ich auch gut verstehen, dass ist dann doch etwas zu privat. Roman geht es nur um Spaß und Ablenkung mit Jens. Mich hat es wirklich gestört, dass ich es zweimal mitbekommen habe. Mir kam Roman seit dem Abend im Pool, körperlich nicht mehr so nah. Nur geküsst hat er mich öfter. Das reicht mir auch erstmal, ich möchte ihm ja seine nötige Zeit geben. Aber das mit Jens gefällt mir trotzdem nicht.

Gerade habe ich Feierabend und bin auf dem Weg zum Kindergarten, es kommt öfter vor das ich Johann am Rückweg eingesammelt habe. Aber diesmal bin ich erstaunt, dass Roman ihn gar nicht hingebracht hat. Ich habe es von Jens erfahren, er macht sich richtig Sorgen um Roman. Mit einem komischen Gefühl, fahre ich so schnell wie möglich zu Roman. Vor dem Haus bin ich richtig erschrocken, die Tür steht auf, und Johann läuft draußen ganz alleine rum. Wir haben jetzt Anfang August, und in zweieinhalb Monaten wird er doch erstmal vier Jahre.

Sofort suche ich mir ein Parkplatz, und renne zu Johann. Gerade bin ich richtig sauer auf Roman. Wie kann er nur, so seine Aufsichtspflicht verletzen? Er hatte doch erst vor einer Woche Ärger mit dem Jugendamt bekommen. Ich nehme Johann auf dem Arm. Als wir das Haus betreten höre ich Fiona schon schreien. Schnell gehe ich zu ihr und hole sie aus dem Bett. Johann spielt währenddessen im Wohnzimmer.

Ella: Johann, wo ist denn der Papa, warum bist du nicht im Kindergarten.

Johann sieht mich traurig an.

Johann: Papa, böse war. Papa, sagt hat, wir leise seid. Er schläft. Nicht Kindergarten bracht hat.

Ella: Johann, ich werde mit dem Papa mal reden.

Vorher mache ich für Johann und für Fiona ihr Essen. Nachdem beide gegessen haben, lege ich sie beide zum Mittagsschlaf hin. Dann mache ich mich, auf dem Weg in Roman's Schlafzimmer. Als ich das Zimmer betrete, bekomme ich fast einen Schlag. Was hat Roman hier schon wieder angestellt? Alles ist total durcheinander. Er muss schon wieder einen Nervenzusammenbruch gehabt haben. Ich ziehe sein Rollo hoch, und reiße das Fenster auf. Roman fängt an sich zu bewegen. Dann öffnet er seine Augen leicht und sieht mich an. Seine Augen sind schon wieder knallrot, er muss wieder viel geweint haben.

Roman: ich will schlafen, Ella. Bitte geh!

Roman hat schon wieder ein Pullover von Adrian an. So langsam haben die Klamotten aber den Duft von Adrian verloren.

Ella: Roman, du musst aufstehen deine Kinder brauchen dich!

Roman: sie werden mir die Kinder bestimmt wegnehmen, das Jugendamt hat geschrieben sie kommen vorbei, sie wollen prüfen wie die Kinder hier wohnen. Diese b**** hat es geschafft.

Natürlich bin ich auch sauer wegen dieser Annie. Weil sie nicht bei Roman landen konnte, hat sie ihm beim Jugendamt angeschwärzt. Sie hat dort gesagt, dass er sich nicht um die Kinder kümmert und sie sogar schlägt. Mit den kümmern hat sie leider manchmal recht, wie ich heute wieder festgestellt habe. Aber Roman würde niemals die Kinder schlagen. Das hat sie nur behauptet, aber auch das er sich nicht kümmert, davon könnte sie eigentlich gar nichts wissen. Jetzt denkt Roman schon die ganze Zeit, dass das Jugendamt ihn die Kinder wegnehmen möchte.

Wird er mich richtig lieben?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt