Kapitel 60

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Eine Woche später:

Roman

Die letzte Woche läuft gut zwischen uns. Ich bin so froh, dass Ella mir so schnell verziehen hat. Nie wieder werde ich sie anlügen. Ich finde es so schön wie Ella zu mir hält, und sich sogar gegen ihrer guten Freundin Sonja stellt. Ella möchte im Moment keinen Kontakt mit ihr, das Gespräch vor einer Woche in der Schule hat ihr wohl erstmal gereicht. Ich finde es auch eine Frechheit wie Sonja Ella unter Druck setzen wollte. Ich habe ihr meine Meinung gesagt, und auch, dass ich mir den Kontakt zu Daniel nicht verbieten lasse. Wir kennen uns seit dem Kindergarten, und sind seitdem beste Freunde.

Daniel hat das Gespräch mitbekommen, und hat seitdem Stress mit Sonja. Er hat ihr auch versichert, dass er sich den Kontakt zu mir nicht verbieten lässt. Ich weiß, es ist fies von mir, aber ich freue mich richtig, dass sie zwei jetzt Streit haben. Das hat sie verdient.

Paula geht es wieder gut, sie ist jetzt wieder bei uns. Die Ärzte haben sie noch mal richtig untersucht, weil ihr in der Waldhütte Betäubungsmittel gegeben wurde. Aber sie und das Baby haben keinen Schaden davon bekommen. Nino ist richtig froh, dass es ihr gut geht. Seit einer Woche weicht er ihr gar nicht mehr von der Seite. Überall gehen sie zusammen hin, auch beim Training ist sie immer dabei, und sieht uns zu. Ihre Eltern wurden zwar festgenommen, aber Paula hat manchmal noch Angst Zustände. Es war ein richtiges traumatisches Erlebnis für sie. Sie hat deswegen eine Therapie bei einem Psychologen begonnen, Nino begleitet sie dorthin immer. Ihr Bruder Paul ist jetzt bei seinen Großeltern. Da sie auch hier in Bern wohnen, brauchte er nicht die Schule zu wechseln. Er kommt seine Schwester sehr oft bei uns besuchen. Nino und Paul sind jetzt wieder richtig gut befreundet. Darüber sind wir alle sehr froh.

Als ich morgens aufwache, merke ich schon wie mein Kopf richtig brummt, und mein Hals kratzt. Ich glaube ich habe sogar Fieber. Ella wird in diesem Moment auch wach. Sie dreht sich zu mir und umarmt mich. Dann sieht sie mich erschrocken an.

Ella: mein Schatz, du bist ganz warm!

Sie legt ihre Hand auf meine Stirn. Danach nimmt sie aus ihrem Nachtschrank ein Fieberthermometer. Ich habe tatsächlich 39,2 Fieber.

Ella: Roman, du bist krank du bleibst heute im Bett. Ich schaffe es schon alles alleine. Ich hole dir gleich Tee und eine Wärmflasche.

Roman: ich danke, dir meine, Süße! Ich fühle mich wirklich schlecht! Am besten stelle ich mir ein Eimer neben dem Bett. Ich glaube ich habe Grippe. Ich bin viel zu schlapp, ich könnte dir heute gar nicht helfen.

Ella: Versuch noch etwas zu schlafen, ich hole dir alles hierhin.

Kurz gibt sie mir einen Kuss auf die Wange. Ich ziehe mir die Decke über den Kopf, und versuche wieder zu schlafen. Nach einer Zeit, betritt Ella wieder das Zimmer. Sie stellt mir den Eimer neben das Bett, und den Tee auf mein Nachtisch. Dann hebt sie meine Decke und gibt mir die Wärmeflasche.

Roman: ich danke dir!

Es ist so lieb von Ella wie sie sich um mich kümmert. Die Zimmertür geht auf und Johann betritt den Raum. Er klettert auf das Bett!

Johann: Papa aufstehen!

Ella: Kleiner, der Papa ist krank! Er muss schlafen.

Johann: Papa, gute Besserung!

Roman: danke, Kleiner!

Ich streichel einmal seine Hand. Danach hebt Ella Johann vom Bett.

Ella: so Roman, ruh dich jetzt wieder aus. Ich mache in der Zeit für dich eine frische Hühnersuppe. Ich habe vorhin deine Mutter angerufen, sie hat mir ein Rezept gegeben, was du wohl gerne magst.

Ich kann kaum meine Augen aufhalten, und bin richtig kaputt.

Roman: danke Ella, mich hat es echt richtig erwischt. Kannst du beim Verein anrufen, dass ich morgen beim Spiel leider nicht dabei sein kann? Mein Co-Trainer muss leider übernehmen.

Ella: das werde ich sofort erledigen, Roman! Ich würde dich so auch nicht rauslassen!

Sie streichelt mir einmal über meinem Kopf. Danach verlässt sie das Zimmer.

Gabriella

Ich mache mir wirklich Sorgen um Roman! Ihm geht es überhaupt nicht gut. Gut das wir heute Samstag haben, und ich ihm helfen kann. Als ich die Treppe runterkomme, sieht Nino mich schon an. Er und Paula sitzen auf der Couch, und kümmern sich um Fiona und Johann.

Nino: wie geht es Papa? Morgen ist unser erstes Spiel nach der Winterpause, er kann bestimmt nicht dabei sein!

Ella: nein ich soll gleich für ihn absagen! Aber euer Co-Trainer schafft das schon.

Nino: Papa wollte mir morgen mein erstes Spiel in der zweiten Mannschaft geben. Ich habe mich so gut vorbereitet, ich hoffe der Co-Trainer macht jetzt nicht einfach sein eigenes Ding!

Ella: nein, das wird er schon nicht machen. Dein Vater kann ihm später noch mal die Aufstellung zuschicken, wenn er sich etwas ausgeruht hat.

Dann beginne ich mit der Hühnersuppe für Roman. Für uns anderen mache ich eine Lasagne. Als ich noch am Kochen bin, klingelt es an der Tür. Es ist Daniel, ich lasse ihn ins Haus.

Daniel: ich wollte mich bei euch für meine Frau entschuldigen. Es ging gar nicht wie sie mit dir geredet hat, Ella! Ich wollte dir noch mal versichern, dass es Silvester von mir ausging, bitte sei Roman deswegen nicht mehr böse!

Ella: ich bin ihm nicht mehr böse! Wir haben darüber gesprochen, ich war nur sauer, weil er mich angelogen hat. Ich habe ihn sowas ja erlaubt, aber er sollte immer ehrlich sein! Aber zwischen uns ist wieder alles sehr gut! Sorry, aber mit Sonja möchte ich im Moment nicht reden. Es haben sogar andere Lehrer mitbekommen, wie sie mit mir geredet hat. Ihr Tonfall und ihre Drohungen gingen gar nicht.

Daniel: ich habe mit ihr im Moment richtig Streit. Dabei bin ich doch schon durcheinander genug. Aber den Kontakt zu Roman, lasse ich mir von ihr nicht verbieten.

Ella: du zweifelst ob du wirklich nur Hetero bist, oder? Du magst Roman, und dir gefällt es, wenn er dir körperlich nah ist.

Daniel: du hast recht, aber das ist nur bei Roman so, bei anderen Männern würde ich sowas nicht wollen. Aber es ist komisch mit dir darüber zu reden, du bist ja seine Frau.

Ella: für mich ist es nicht schlimm, wenn ich davon weiß. Roman ist nun mal Bisexuell, er braucht es manchmal. Mir ist es lieber, ihr Zwei habt was miteinander, als wenn er sich wieder mit Jens trifft. Dieser Typ ist mir nicht ganz geheuer.

Ich kümmer mich wieder um die Hühnersuppe.

Daniel: dieser Jens ist echt komisch! Für mich ist es alles so eigenartig, dass ich so auf Roman reagiere. Aber mir ist eingefallen, dass es nicht erst seit meinem Junggesellenabschied so ist. Bevor Roman Adrian kannte, waren wir Jungs immer zusammen im Urlaub. Und da lag mein Blick oft auf Roman, wenn er nass in seiner Badeshorts aus dem Pool oder Meer kam. Sein Körper ist schon wirklich faszinierend.

Ich muss lachen, weil Daniel rot wird.

Ella: das muss dir nicht peinlich sein! Roman's Körper ist wirklich faszinierend, ich weiß genau was du meinst. Vielleicht solltest du mit ihm mal drüber reden! Roman wundert sich etwas, dass es Silvester von dir ausging.

Daniel: vielleicht hast du recht, ich sollte ihm da mal was erklären! Wo ist er eigentlich?

Ella: Roman ist am Schlafen, er ist krank! Ihm geht es gar nicht gut. Diese Hühnersuppe soll für ihn sein, du kannst sie ihm gleich hochbringen, und dann mit ihm reden. Aber bitte nur kurz, er braucht viel Ruhe zur Zeit.

Daniel: ja natürlich, ich werde ihm nicht lange stören.

Daniel kümmert sich weiter um die Hühnersuppe, während ich die Lasagne mache. Als die Suppe fertig ist, bringt Daniel diese mit einem neuen Tee zu Roman rauf. Mich stört es nicht, dass die zwei sich so nah stehen. Sie sind ja auch beste Freunde, und manchmal sind sie sich etwas näher. Wenigstens hat Roman so überhaupt kein Interesse mehr mit Jens etwas Spaß zu haben, und die Freundschaft zu Daniel tut ihm gut.

Wird er mich richtig lieben?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt