"Warum funktioniert es nicht?!", regte Yoongi sich auf und ließ von Jimins Hand ab. "Ich gebe mein Bestes! Warum- Ugh!" Er wischte sich mit seiner Hand über sein Gesicht und sah dann in Jimins überraschtes Gesicht. "Das alles- alles, was über mich in diesen Akten steht, ist nicht echt. Ich bin kein Lumarae, Jimin." Er wollte gehen, doch Jimin hielt ihn schnell fest.
"Du weißt, das ist nicht wahr. Nur ein Lumarae kann Gefühle und Gedanken an einen anderen senden. Und wir beide wissen, dass du sie empfängst. Außerdem..." Jimin hielt Yoongis Hand sanfter. "Kann ich mich an dich erinnern."
Das ließ Yoongi wirklich hellhörig werden. "Wovon redest du?"
"Setzten wir uns, ja?" Jimin nahm Yoongi mit zu seinem Bett und setzte sich. Erwartend sah Yoongi Jimin an.
"Du erinnerst dich an mich? Was soll das heißen? Woran genau erinnerst du dich?"
Jimin ließ von Yoongis Hand los und rieb sich nervös über seine Oberschenkel. "Ich weiß nicht genau, wie das bei dir passiert ist, dass du dich nicht an deine Kindheit erinnerst, denn normalerweise können wir uns sehr gut an Sachen erinnern. Lumarae haben ein ausgezeichnetes Langzeit Gedächtnis."
"Noch ein Punkt, warum ich wohl kein Lumarae bin."
"Hör schon auf zu reden und hör mir zu", beschwerte Jimin sich. "Ich kann mich an meine frühe Kindheit erinnern. Natürlich nicht alles und definitiv nicht mit jedem Detail aber trotzdem. Und... du kommst in meiner Kindheitserinnerung vor."
Zu sagen, dass Yoongi überrascht ist, ist eine Untertreibung. Eine sehr große. "Was? Ich- Wir kannten uns...?"
Schnell schüttelte Jimin seinen Kopf. "Nein, tut mir leid. Ich meine, ich war da, als du..." Er schluckte. "Als du von den Menschen weggeführt wurdest. Das ist wohl eine der, wenn nicht die frühste Erinnerung, die ich an mein Leben habe. Meine Familie wurde auch dorthin getrieben, mein Vater hielt ich auf seinem Arm. Deine Eltern waren... Du hast das Video gesehen. Und ich erinnere mich an den Jungen, der auf die Bühne gebracht wurde. Ich weiß einfach, dass du dieser Junge bist, der zwei Lumarae als Eltern hatte. Zweifel bitte nicht daran, okay? Tu das mir und deinen Eltern nicht an."
"Spiel jetzt nicht die Tote-Eltern-Karte", murmelte Yoongi und verarbeitete, was Jimin da gerade gesagt hat. Jimin kann sich daran erinnern! "Warum hast du mir das nicht schon früher gesagt?"
"Ich wusste nicht, ob du das überhaupt wissen willst. Es ist immerhin eine schmerzvolle Erinnerung. Dass ich genau dieselbe, nur aus einem anderen Blickwinkel, habe- Ich weiß auch nicht. Ich denke, ich wollte es dir nicht nehmen?" Nervös sah Jimin Yoongi an.
Yoongi seufzte innerlich, da er jetzt schon weiß, dass er diese Nacht nicht gut schlafen wird. Aber wann gibt es schon guten Schlaf in seinem Leben? "Ich bin froh, dass du mir das gesagt hast. Irgendwie erleichtert es mich, dass wenigstens einer von uns sich an das erinnern kann. Das macht es real und rechtfertigt meine nicht gerade netten Träume daran irgendwie."
"Du musst Albträume doch nicht rechtfertigen!" Jimin sah ihn wieder Mal ernst an, doch Yoongi antwortete nicht. Er ist ein erwachsener Mann. Er kennt keinen anderen, der in seinem Alter ist, der noch Albträume hat, vor allem nicht welche, die ihn seit Jahren nicht ruhig schlafen lassen. Das ist doch wirklich demütigend, durch und durch. "Hast du seit dem Video Albträume davon?", fragte Jimin schließlich.
"Nein, schon mein Leben lang. Ich meine, ich wusste nicht, was ich da eigentlich Träume, weil es für mich keinen Kontext hatte. Wer sollten diese zwei weinenden Leute auf der Bühne sein? Ich habe mir nie Gedanken darüber gemacht... Dass es meine Eltern sind, von denen ich träume, habe ich echt nicht erwartet."
"Weißt du nicht, was das heißt?" Jimin packte Yoongis Arm und schüttelte Yoongi leicht.
"Nein?"
"Du sagst, du bist froh, dass sich wenigstens einer von uns beiden daran erinnern kann! Aber dabei erinnerst du dich schon dein ganzes Leben daran!"
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𝘔𝘪𝘭𝘬𝘺 𝘞𝘢𝘺 | ʸᵒᵒⁿᵐⁱⁿ
Science Fiction»οиgοιиg« (Updates jeden Dienstag und Mittwoch um 13:30) Min Yoongi. Hohes Tier im Militär des Mutterschiffes. Hat Schlafprobleme, die er gerne ignoriert. Was er nicht ignoriert sind die Feinde der Menschen, denn diese hat er sein ganzes Leben lang...