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Yoongi ging allein, denn er wollte nicht, dass es andere erfahren; dass er der Grund dafür ist, dass Jungkook und Tian nicht auffindbar sind. Wäre er selbst einfach gegangen und hätte die Soldaten abgelenkt, oder vielleicht umgelegt, dann wären die beiden jetzt wohl hier. Aber nein, weil Yoongi so ein Angsthase ist, wie er sich selbst sagt, sind die beiden verschwunden und vielleicht tot und werden nie wieder gefunden und Taehyung und Jimin und Namjoon und Seokjin und Hoseok werden ihn für immer hassen, weil er der Grund dafür ist.

Wegen dieser Gedanken hat er sich leise und unbemerkt von den anderen Rebellen entfernt und ist wieder in Richtung des Büros gegangen. Er hörte, wie die Rebellen, die er dorthin gebracht hat, miteinander redeten und bestimmt wichtige Sachen tun, aber er ging daran vorbei. Irgendwo hier lang sind Jungkook und Tian gegangen.
Er blieb ein paar Meter nach dem Vorbeigehen der Bürotür stehen und sah sich den grauen Flur an, der jetzt in zwei Richtungen ging. Verdammt. Hoffentlich haben sie sich nicht voneinander entfernt, sondern sind zusammengeblieben.

Yoongi atmete durch, dann ging er in den linken Flur. Seine Waffe hielt er bereit und sah immer um jede Ecke, um sicherzugehen, dass die Lage sicher ist. Yoongi ging langsam und so leise, dass er irgendwann die Stimmen, die aus einem Raum kamen, hörte. Sofort blieb er stehen und horchte nach. Eine Stimme war es, die am lautesten am Reden war. Yoongi sah zu der Tür, hinter der diese Stimme kam und schluckte. Vielleicht ist Jungkook da. Er muss Jungkook finden.

Er riss sich zusammen und ging zur Tür, ging sicher, dass er seine Waffe bereithielt und drückte dann auf den Knopf, der die Tür öffnet. Sie öffnete sich zur Seite. Yoongi hielt sofort seine Waffe breit, als er die Soldaten, die sich in diesem Raum aufhielten, ansah. Er wollte schießen, doch zögerte, denn die Soldaten sahen ihn nur an, hielten ihre Waffen nicht mal auf ihn.

"Yoongi!"

Schnell sah Yoongi nach vorne. Sein Mund fiel auf. "Jungkook!" Erleichterung kam über ihn, doch sie stoppte, als er sich wieder an die Realität erinnert. Umgeben von Soldaten. Jungkook kann immer noch etwas passieren.

Jungkook sah ihn froh an. "Gut, dass du hier bist! Komm!"

Yoongi sah sich wieder die Soldaten an, die einfach an Tischen saßen und Yoongi erwartend ansahen. Waffen hielte sie zwar nicht, sie lagen jedoch bei ihnen, auf den Tischen. "Was soll das hier?", fragte Yoongi, ohne seine Waffe zu senken.

"Nun, Tian und ich haben uns getrennt-" Natürlich haben sie das. "-und dann haben mich diese netten Leute verfolgt. Irgendwann bin ich stehen geblieben und habe ihnen gesagt, dass sie in der Überzahl sind und mich super einfach töten oder gefangen nehmen können. Ich würde das zulassen, wenn sie mir davor zuhören." Er sah stolz auf sich aus. "Und siehe da, sie haben mir zugehört!"

Yoongi sah die Soldaten, acht sind es, skeptisch an. "Ich bringe dich hier raus, komm."

"Was? Nein! Komm du, du musst ihnen von deinen Erfahrungen erzählen, damit sie zu Rebellen werden."

"Warte, sind Sie Kommandant Min?", fragte einer und stand auf. Er sah Yoongi mir große Augen an. "Man erkennt Sie gar nicht wieder!" Yoongi sah ihn weiterhin skeptisch an. "Ich- ich habe sie am Morgen von ihrem- ihrem letzten Tag hier getroffen."

"Ich erinnere mich", sagte Yoongi und erkannte, dieser Soldat hat in der Zwischenzeit zwei Abzeichen erhalten. Wohl nicht mehr so unwichtig. "Warum hört ihr ihm zu?", fragte Yoongi und deutete auf Jungkook. "Wäre ich in euren Schuhen, hätte ich ihn umgebracht."

Jungkook gab einen panischen Laut von sich.

Die Soldaten sahen etwas schuldig aus, ihre Blicke waren gesenkt. "Wir wollten nachvollziehen, warum es Lebewesen gibt, die nicht unter unserer Führung sein wollen." Das versteht Yoongi. Sie sehen sich natürlich nicht als die Bösen an. Sie glauben daran, dass sie die guten sind, die das Universum vor schlimmen Sachen bewahren. Deshalb ist es so wichtig, ihnen zweite Chancen zu geben. "Und er wollte mit uns reden, uns sagen, warum er das nicht will. Also... haben wir ihm zugehört."

𝘔𝘪𝘭𝘬𝘺 𝘞𝘢𝘺 | ʸᵒᵒⁿᵐⁱⁿWo Geschichten leben. Entdecke jetzt