𝘔𝘪𝘭𝘬𝘺 𝘞𝘢𝘺 | ʸᵒᵒⁿᵐⁱⁿ

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Min Yoongi wurde vor achtundzwanzig Jahren auf dem Planeten der Lumarae geboren. Lumarisentia, hieß er. Damals hatte er ein gutes Leben. Seine Eltern liebten ihn mehr als alles andere im ganzen weiten, unendlichen Universum. Sie hätten- und haben auch- alles für Yoongi gemacht.

So wollten sie, dass Yoongi nicht in Gefangenschaft leben muss. Er sollte kein "Sklave" sein, der für das Mutterschiff die Drecksarbeit erledigt und dafür nur das absolute Minimum bekommen. Gerade genug Wasser, gerade genug Nahrung, gerade genug Kleider, gerade genug Freiheit, um es überhaupt „Leben" nennen zu können.

Yoongis Eltern haben ihn geliebt. So sehr, sie wollten dieses Leben für ihnen Schatz nicht.

Also starteten sie es. Der erste Aufstand gegen das System auf ihrem Planeten, gegen die, die ihnen die Sklavenarbeit antaten. Menschen. Die wohl dreckigste Spezies im ganzen Universum. Yoongis Eltern wurden schnell zu einem Zeichen auf dem ganzen Planeten, denn viele sehnten sich nach dem Leben, welches die beiden für alle, aber vor allem für ihren geliebten Sohn, haben wollen. Sie wurden Zeichen der Freiheit und der Hoffnung. Nur ein Bild von ihnen auf einem billigen Poster reichte, um Leute zu inspirieren. Immer mehr schlossen sich der Bewegung an.

Natürlich blieb das nicht unbemerkt von den Menschen. Sie hielten es am Anfang für nichts Bedrohliches, lachten darüber, dass sich das Geziefer versucht zu wehen. Doch als dann die ersten Probleme von Diensten, die nicht ausgeführt wurden, kamen, sahen sie den Tatsachen ins Auge und merkten, sie müssen sich um die aufgebrachten Lumarae kümmern. Kümmern, so wie es Menschen am besten können.

Sie kamen also eines Tages bewaffnet auf den Planeten. Nichts total Neues. Es gibt immer eine Anzahl an Menschen, die mit Waffen auf Lumarisentia stationiert sind und dort schauen, dass die Arbeit erledigt wird. Dieses Mal waren es jedoch mehr. In wenigen Stunden hatten sie hunderte Lumarae auf einen großen Platz geführt. Auf einen Platz mit einer Bühne, die Yoongis Eltern davor als Redefläche benutzt haben, um ihre Worte der Rebellion zu predigen.

Jetzt waren Yoongis Eltern auch auf der Bühne.

Gefesselt.

Voller Todesangst, aber nicht um ihr Leben.

Voller Hoffnung, dass sie ihren kleinen Yoongi gut genug versteckt haben.

Einer der Menschen hielt eine Rede. Darüber, was für Monster Yoongis Eltern doch sind und wie gut das Mutterschiff ist, da es den Lumarae Sachen gibt, die sie sonst nicht bekommen würden. Und das nur für ein wenig Arbeit! Darüber, dass Kinder stundenlang arbeiten, anstatt zu spielen, darüber, dass so gut wie jeder unterernährt ist, wurde nichts gesagt.

Dann sollten Yoongis Eltern sterben. Waffen wurden auf sie gerichtet. Die beiden sahen sich an und waren okay damit, zu sterben. Ihr Tod würde etwas Bedeutendes sein. Etwas, was ihrem Sohn die Freiheit vielleicht näherbringt. Sie würden alles aushalten, um ihren Sohn ein besseres Leben zu ermöglichen.

Ihre Hoffnungen starben jedoch, als zwei Soldaten einen weinenden kleinen Jungen durch die Menge mit sich zerrten, bis auf die Bühne.

Yoongi.

"Nein", schrie Yoongis Mutter bei dem Anblick ihres Sohnes und wollte aufstehen, um ihn zu beschützen. Doch sie konnte nicht. Die Fesseln hielten sie auf. Sie schrie mit schmerzendem Herzen, weinte und flehte die Menschen an, es nicht zu tun. Nicht ihren Yoongi!

Yoongis Vater weinte auch bitterlich, doch ihm war die Stimme verloren gegangen. Der Schock, seinen Sohn hier zu sehen, übernahm ihn. Er zog an seinen Fesseln, doch es brachte nichts. Er wollte wirklich schreien, flehen, doch die Worte blieben ihm im Hals stecken. Nicht seinen Sohn!

Yoongi wurde auf die Bühne gezogen, er weinte und schrie laut nach seinen Eltern.

Und dann ließ einer der Menschen die Bombe platzen. "Ihr werdet nicht sterben. Nicht heute jedenfalls." Es gab eine kurze Pause, die das alles nur schlimmer machte. "Aber dafür werdet ihr ihn nicht wiedersehen." Er lachte und hielt Yoongi fest, damit dieser nicht zu seinen Eltern rennen konnte.