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"Ugh", rutschte es sofort aus Yoongi heraus.

"Dir auch einen guten Tag", sagte Namjoon mit ernster Miene.

"Ich habe keinen Anruf von dir erwartet", gestand Yoongi und sah sich Namjoon auf dem Bildschirm genau an. Er sieht aus wie immer. Ihm scheint es blendend zu gehen. Natürlich, warum sollte es ihm nicht gut gehen? Er hat nichts verloren.

"Das verstehe ich. Jimin hat bestimmt schon mit dir über meine Entscheidung geredet, nicht wahr? Warum ich euch getrennt habe."

"Wir sind nicht-", fing Yoongi an, doch stoppte sich und atmete tief ein. "Hat er. Was ist damit?"

"Nichts, ich wollte nur sichergehen, dass du weißt, dass ich dich nicht hasse oder so etwas. Du liegst mir, ebenso wie Jimin, am Herzen. Deshalb-" "Ich will das nicht hören", unterbrach Yoongi ihn. "Wenn es das ist, warum du angerufen hast, werde ich jetzt auflegen." Yoongi wollte das schon tun, da rief Namjoon schnell "Nein, warte!"

"Was?"

"Das ist nicht der Grund, warum ich angerufen habe. Ich... ich wusste nur nicht, wie ich anfangen soll. Mit dem eigentlichen Thema, meine ich."

"Nun, am besten jetzt, sonst gehe ich."

Namjoon nickte. "Hoseok hat vor vier Tagen mit mir geredet." Die Erwähnung, dass das schon vier Tage her ist, war wie ein Schlag für Yoongi, mitten ins Gesicht. Die Zeit vergeht einfach, während er so am Leiden ist. Sie vergeht, so wie immer. Als wäre nichts los. Dabei ist so viel los, in Yoongis Kopf. "Er hat gemeint, du würdest dich selbst verletzten, aufgrund deiner Depression. Also, dass du in diesem Stadium bist."

"Er lügt."

Namjoon sah perplex aus. "Hoseok lügt?"

"Was willst du?", fragte Yoongi mit genervter Stimme. "Ich habe viel zu tun."

"N-nun", stammte Namjoon etwas aus dem Konzept gebracht. "Äh, ich wollte dich nur bitten, dass, wenn du solche Impulse hast, dass du jemanden von uns anrufst."

"Von euch? Dich oder was? Nein danke."

"Yoongi, ich-"

"Außerdem, wie du schon erwähnt hast, ist es vier Tage her, seitdem Hoseok dir das gesagt hat. Warum rufst du mich jetzt an?"

"Ich habe mich schuldig gefühlt..."

Komischerweise fühlte Yoongi sich bei Namjoons traurigen Gesicht schuldig. "Ich fühle mich schon lange so", sagte er deshalb. "Hör auf, traurig zu sein."

"Wie lange fühlst du dich schon so?"

"Dieses Gespräch hatte ich erst. Also, war es das? Wenn ich mir eine Flasche gegen meinen Kopf schmeißen will, soll ich jemanden von euch anrufen?" Namjoon nickte. "Super, das wird mir helfen. Ich danke für deine Sorgen."

"Ich meine es ernst, Yoongi. Das ist nicht lustig."

"Bin ich am Lachen?"

Namjoon drückte seine Lippen zusammen. "Eure Abhängigkeit ist ungesund."

"Du bist kein Lumarae. Woher willst du wissen, was gesund für uns ist, und was nicht? Du bist ein Mensch", fuhr Yoongi ihn an. Er schloss seine Augen. "Wann kommt ihr wieder?"

"Geplant ist in zwei Wochen."

Yoongis Mund wurde trocken. "Zwei Wochen", wiederholte er.

"Wenn alles nach Plan läuft. Hör mal Yoongi, ich-" Namjoons Worte traten in den Hintergrund, während Yoongis Ohren anfingen zu piepen. Er nahm Namjoon gar nicht mehr wahr, sondern starrte auf irgendeinen Punkt in seinem Zimmer. Erst als Namjoon laut seinen Namen rief, sah Yoongi, immer noch im tauben Zustand zu ihm.

𝘔𝘪𝘭𝘬𝘺 𝘞𝘢𝘺 | ʸᵒᵒⁿᵐⁱⁿWo Geschichten leben. Entdecke jetzt