Sie waren in schwarzen Kleidern gekleidet, hatten ihre Gesichter verdeckt. Waffen hatten beide dabei. So viele, wie sie versteckt mit sich nehmen konnten. Das alles ist immer noch, mit hoher Wahrscheinlichkeit, eine Falle, in die sie geradeaus hineinlaufen. Freiwillig. Gegen den Rat von vielen Rebellen, die fürchten, die beiden nie wiederzusehen. Jedenfalls lebend.
Aber so ist das nun mal, wenn man ein Lumarae ist und hofft, noch mehr seiner Spezies zu retten. Hoffnung, so wie man weiß, ist eine der stärksten, wenn nicht die Stärkste, Kraft in jedem Lebewesen, welches diese Emotion fühlen kann. Hoffnung ist das Licht am Ende des Tunnels. Hoffnung treibt an. Hoffnung lässt leben.
Vor allem Jimin strahlt gar vor Hoffnung. Schon am Anfang, als er von dem Lumarae gehört hat, war er voller Hoffnung, doch jetzt, in der Stadt, wo der Lumarae sein soll, steigt seine Hoffnung, seine Spezies zusammenzubringen, nur noch mehr. Vielleicht ist dieser Lumarae auf Lumarisentia groß geworden und weiß noch mehr als Jimin. Und wenn er, wie Yoongi, nicht auf Lumarisentia groß geworden ist, kann Jimin ihm alles beibringen und ihn seine Kultur näherbringen. Vielleicht kennen sie sich sogar!
"Waba du!"
Jimin und Yoongi, die beide konzentriert und so unauffällig wie es geht, durch die Stadt gegangen sind, bleiben beide sofort stehen, als sie angesprochen würden. Beide wollten schon Waffen ziehen, als sie sahen, dass es nur ein kleines Kind ist, welches sie angesprochen hat.
"Waba du!", wiederholte es und hielt den beiden einen Korb hin, voller Steine.
"...verstehst du es?", fragte Yoongi.
"Nein."
"Waba du! Du! Du!"
"Wir verstehen dich nicht", sagte Jimin und sah sich um. Vielleicht ist das hier nur eine Ablenkung. Sie müssen wachsam bleiben.
"Fukisila", sagte das Kind und ging beleidigt weg.
"Hat es uns gerade beleidigt?", fragte Yoongi.
"Anscheinend. Komm, wir dürfen uns jetzt nicht ablenken lassen." Jimin nahm seinen Navigator heraus und sah auf das Ziel, das nicht mehr weit entfernt ist. "Komm, nur noch fünfzig Meter. Sei bereit, Waffen zu benutzen."
Yoongi nickte. Still gingen sie weiter, sahen sich dabei um, um irgendetwas Auffälliges zu sehen. Aber nichts. Die Stadt, welche an ein eher mittelalterliches Erdzeitalter erinnerte, war friedlich. Kinder, in Farben des Regenbogens, mit Fühlern, sowie manche, die ein paar Arme mehr als andere hatten, liefen lachend herum.
"Etwas zu friedlich", merkte Yoongi an.
"Sehe ich auch so. Wo sind die Soldaten des Mutterschiffes? Selbst wenn es keine Falle ist, die findet man doch überall."
Sie kamen bei einem Haus an. Vor der Tür blieben sie stehen und sahen sich in alle Himmelsrichtungen um. Nichts. "Was sollen wir machen?", fragte Yoongi.
Jimin dachte nicht lange nach. Er klopfte laut an der Tür. Innerlich seufzte Yoongi auf und erinnerte sich, dass Jimin keiner von den Strategen bei BTS ist, was wohl wirklich besser so ist. Beide Lumarae legten ihre Hände an Waffen und warteten.
Sie warteten gut fünfzehn Sekunden in angespannter Stille. Dann wurde die Tür aufgeschlossen und aufgemacht.
Ein älterer Mann, wahrscheinlich ein Mensch, sah sie mit müden Augen an. "Hallo, kann man ihnen helfen?"
"Ähm...", Jimin war verwirrt und wusste nicht, was er machen soll. Er sah zu Yoongi. Yoongi hingegen sah den alten Mann mit immer mehr zusammengezogenem Augenbrauen an. "Wir wollten-", fing Jimin dann an, doch dann zog Yoongi auf einmal eine Waffe, eine Laser-Schusswaffe, und drückte den Mann brutal in sein Haus zurück. Dann presste er ihn gegen eine Wand, Arm gegen den Hals des Mannes und die Waffe an dessen Schläfe.
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𝘔𝘪𝘭𝘬𝘺 𝘞𝘢𝘺 | ʸᵒᵒⁿᵐⁱⁿ
Science Fiction»οиgοιиg« (Updates jeden Dienstag und Mittwoch um 13:30) Min Yoongi. Hohes Tier im Militär des Mutterschiffes. Hat Schlafprobleme, die er gerne ignoriert. Was er nicht ignoriert sind die Feinde der Menschen, denn diese hat er sein ganzes Leben lang...