Kapitel 05

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- Emma -

Eines musste man Gemma lassen. Sie wusste, wie man kochte, Gäste bediente und ihnen jeden Wunsch von den Augen ablas. Sie war eine perfekte Gastgeberin und sprang umgehend auf, wenn nur einer von uns etwas äußerte. Sie reichte Wein zum Hauptgang, brachte Michal ein Bier, als er darum bat und Wasser für mich, als mein Glas leer war. Die Kinder erhielten zur Feier des Tages je ein Glas Cola. Nachdem der Hauptgang verspeist war, räumte sie fix die Teller ab und tischte das Dessert auf. Flapper Pie mit Erdnussbutter und Himbeeren, mit Kaffee für die Erwachsenen und einem Tee für die Kinder. Ich war fix und alle, als ich meine Kuchengabel ablegte und den letzten Schluck Kaffee aus meiner Tasse nahm. Ich würde später in mein Zimmer rollen, dem war ich mir sicher, aber es machte mir nichts aus. Ich würde die nächsten Tage und Wochen zu genügend Bewegung kommen, um diesen Tag abzutrainieren und nicht auf den Kilos sitzen zu bleiben.


Kurz nach dem Essen wurden Milena und Dominic müde und entschieden sich selbst dazu, den Weg ins Bett anzutreten. Sie verabschiedeten sich von uns, wünschten eine gute Nacht und verschwanden im oberen Stockwerk. Michal folgte ihnen. Gemma wollte bereits aufstehen, als Harry sie zurückhielt und wieder in ihren Sitz drückte.

„Du hast gekocht und ich kümmere mich um den Abwasch. Bring die Kinder ins Bett und wenn du wiederkommst, genehmigst du dir mit deinem Ehemann ein Glas Wein auf deiner Couch. Emma und ich machen die Küche." Seine Stimme war ruhig und ließ dennoch keinen Einwand zu. „Ganz wie früher. Du hast gekocht und ich mache den Rest. Entspann dich, Schwesterchen." Er drehte sich zu mir um. „Würdest du mir bitte helfen? Meine Schwester und ihr Mann brauchen eine kleine Auszeit."

Ich nickte ihm zu. Das war das Mindeste, was ich heute machen konnte, wenn ich ein gutes Begrüßungsessen und diverse Kleidungsstücke geschenkt bekam. Galant hielt Harry mir seinen Arm hin und deutete mir damit an, mich bei ihm einzuharken. Gemma lachte nur, winkte ab und verschwand, wie die anderen im oberen Stockwerk.

Ich ergriff die leeren Teller und stapelte sie übereinander. Harry ergriff die Tassen und folgte mir mit dem dreckigen Geschirr in die Küche. Wir stellten die dreckigen Geschirrstücke auf der Spülmaschine ab.

„Die solltest du anziehen, bevor du dein hübsches Kleid versaust." Mit einer Schürze in der Hand, stand er neben mir und hatte sie mir bereits über den Kopf gezogen, als er seine Worte gesprochen hatte. Anstatt zu antworten, lief ich rot an, als er mir sie am Rücken zuband. Seine Verlobte hatte wahnsinniges Glück, ihn gefunden zu haben. Er war ein Zuckerstück. Nicht nur auf dem Eis machte er eine gute Figur, sondern auch im Haushalt, besser gesagt, beim Aufräumen. Wir arbeiteten Hand in Hand. Ich reichte ihm das dreckige Geschirr, er räumte es in den Geschirrspüler und schaltete ihn an, als er voll war.
„Den Rest waschen wir schnell mit der Hand raus, dann sind sie sauber und können in den Schränken verstaut werden."

Gesagt getan. Schnell wuschen wir die restlichen Teile und machten Klarschiff in der Küche und im Esszimmer. Nach getaner Arbeit tauchte er mit zwei Weingläsern und einer Flasche Wein auf. Er machte die Schwingtür zum Esszimmer zu und deutete mir an, auf einem der Küchenstühle Platz zu nehmen.

„Gemma und Michal sind im Wohnzimmer. Sie haben ein bisschen Privatsphäre verdient. Ich finde, die sollten wir ihnen geben." Er schenkte in jedes Glas ein wenig Wein und stellte mir eines hin. „Sie sind großartige Eltern, aber manchmal ein wenig überfordert. Daher dachte ich, es wäre eine gute Idee, sie bei ihrer seltenen Zweisamkeit nicht zu stören." Wie stießen zum zweiten Mal am heutigen Abend mit unseren Gläsern an. „Du kommst also aus Deutschland und stehst auf Eishockey?" Warum war mir klar, dass diese Frage ein weiteres Mal aufkommen würde. „Und dann magst du auch noch den Verein, für den ich spiele. Welch ein Zufall."

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