Prolog

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In der SAP-Arena brannte die Luft. Die letzten drei Minuten des letzten Drittels in der Partie Adler Mannheim gegen die DEG Metro Stars waren angebrochen. Die Stimmung war aufgeheizt wie schon lange nicht mehr. Es stand zwei zu zwei. Sowohl die Fans der Mannheimer, als auch die der Düsseldorfer hofften, dass ihre Mannschaft kurz vor Schluss noch ein Tor schoss. Die Fans beider Mannschaften feuerten ihre Jungs auf dem Eis mit Schlachtrufen an und standen hinter ihnen. Sie tobten, sangen, klatschten und sprangen auf ihren Plätzen. Bei jeder Chance hielten sie die Luft an und riefen laut „Oh", „Ah" oder „Uh". Zusätzlich heizte der Stadionsprecher die Meute an.

„Kurze Unterbrechung, aufgrund Icing durch die Nummer neun der DEG Metro Stars. Die Adler nutzen diese Auszeit, um sich zu besprechen", rief er in sein Mikrofon. „Auf Jungs, zeigt was ihr könnt und fahrt das Ding nach Hause! Die Zuschauer zählen auf euch!"

„Aaadler geben niemals auf, Adler geben niemals auf, Adler geben niemals auf, sie kämpfen", sang die Menge ihre Lobeshymne. „Ahoi ahoiahoi vom Neckar in de Rhoi, ahoi, do laafd de Schorle noi, ahoi, ahoi!"

Ein Gesang folgte auf den anderen. Die Spieler der Adler Mannheim, standen an der Bande und berieten sich mit ihrem Trainer. Ebenso die Spieler der DEG Metro Stars. Es war keine lange Unterbrechung, weswegen schnell eine Entscheidung der beiden Mannschaften gefällt werden musste. Als der Pfiff des Schiedsrichters erklang, dass der Time-Out beendet war und es weiter ging, fanden sich alle Spieler auf der Eisfläche ein. Die Düsseldorfer entschieden, auf ihren Torwart zu verzichten und stattdessen einen sechsten Mann aufs Eis zu schicken, während die Mannheimer ihre Spieler austauschten.

„Düsseldorf mit sechs Spielern auf dem Eis! Der Goalie steht an der Bande. Auf geht's Jungs, das wird ein einfaches Empty Net Goal für euch!", rief der Stadionsprecher erneut in sein Mikrofon und feuerte die Heimmannschaft an.

Sowohl der Kapitän, als auch der Co-Kapitän befanden sich nun auf dem Eis. Um sie herum, drei weitere Spieler plus Torwart. Sie warteten darauf, dass der Schiedsrichter den Puck auf das Eis fallen ließ, dass sie die Schlusspartie spielen konnten. Endlich ließ er das heiß ersehnte Stück Richtung Eisfläche fallen. Die Schläger der beiden Parteien schlugen gegeneinander. Jeder wollte der erste sein, der die kleine Scheibe sein Eigen nennen konnte. Der Stürmer der DEG hatte mehr Glück, er erwischte die schwarze Hartgummischeibe und schoss sie zu seinem Kollegen, der ihn gekonnt stoppte und weiterspielte. Er fuhr in Richtung des gegnerischen Tors, bevor er ihn wieder an den freien Kollegen abspielte. Die Spieler gaben sich nichts. Sie fuhren von einer Ecke, in die andere, überquerten die ganze Eisfläche und beförderten den Puck mal in die Hälfte der Düsseldorfer, mal in die der Mannheimer. Die ganze SAP-Arena stand Kopf. Der Puck war im Drittel der Metro Stars, die Mannheimer im Besitz. Der Kapitän war am Zug und spielte die Scheibe zu seinem Assist. Dieser fing sie mit seinem Schläger ab und zielte auf das vor ihm freistehende Tor der gegnerischen Mannschaft. Der Spieler der DEG, der dem Tor am nächsten war, hatte keine Chance, den Puck abzufangen, wodurch er in das leere Netz ging.

„Toooooooooooooooooooooooor", schrie der Stadionsprecher umgehend in sein Mikrofon.

Die Menge tobte, als sie erkannte, dass der Puck im Netz gelandet war. Die wenigen Personen, die noch saßen, sprangen auf ihre Beine. Viele schwangen ihre Schals über sich. Andere klatschten Beifall, während andere wiederum pfiffen oder brüllten. Weitere lagen sich glücklich in den Armen. Das womöglich alles entscheidende Tor war gefallen. Wenn sich die Adler geschickt anstellen würden, wäre das das Endergebnis. Sollten die Düsseldorfer jedoch in den letzten Zügen noch ein Tor schießen, würde die Partie in die Overtime und eventuell in Penalty-Schießen gehen, vorausgesetzt, in der Overtime würde es keinen Siegestreffer geben. Eine der beiden Varianten würde letztendlich über das Endergebnis entscheiden.

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