Kapitel 18

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- Emma -

Seitdem ich auf der Hochzeit meine Nummer mit Calvin ausgetauscht hatte, schrieben wir uns jeden Tag. Er brachte mich zum Lachen und lenkte mich von meinem Kummer ab, den ich nach wie vor in mir trug. Die Hochzeit und das Treffen mit Harry und Trish hatte mir gezeigt, wie gut sie zusammenpassten und zusammengehörten. Sie würden irgendwann eine gute Ehe führen, in der jeder seine Freiheiten hatte, in der sie Zeiten zusammen verbrachten und würden gemeinsame Zeit mit ihren Kindern verbringen. Ich hatte in diesem Leben sicherlich keinen Platz. Aus diesem Grund war es gut, dass Calvin mich von meinen Gedanken ablenkte, die wahrscheinlich den ganzen Tag in meinem Kopf kreisen würden, wäre er nicht in mein Leben getreten. Seit der Hochzeit hatte ich ihn nicht mehr gesehen, sondern nur mit ihm geschrieben. Die letzte Nachricht, die ich von ihm bekommen hatte, machte mich ein wenig sprachlos, Ich wartete mit Milena auf der Tribüne der kleinen Halle, in der Dominic das Training seiner Mannschaft durchführte, als seine Nachricht ankam.

Hallo meine Hübsche,
du hast sicherlich noch nichts am Samstag vor?!
In der Stadt befindet sich ein kleiner Jahrmarkt.
Hast du Lust mit mir hinzugehen?
Was hältst du von Samstag, 19 Uhr?
Ich hole dich ab.
- Calvin

Ich wusste nicht, was ich dazu sagen sollte. Hatte Calvin mich nach einem Date gefragt? Ich würde die SMS zuerst sacken lassen und mir Gedanken darüber machen, ehe ich ihm antwortete. Sicherlich hatte er nicht direkt mit einer Antwort gerechnet und würde ein paar Stunden warten können, ehe er eine Antwort erhielt. Aus diesem Grund steckte ich mein Telefon in meine Tasche zurück und verfolgte mit Milena das Training von Dominic.

„Hat dir Onkel Harry geschrieben?", fragte Milena mich.

„Nein, hat er nicht. Wieso sollte er?"

„Auf der Hochzeit von Louis hat er versprochen, dass er sich bald bei dir melden würde, damit wir gemeinsam etwas unternehmen können. Dom und ich baten ihn darum, etwas zu viert zu machen, weil es uns immer so viel Spaß macht."

„Ihr habt was?", schockiert sah ich sie an. Dieses kleine Biest. „Was habt ihr denn noch mit eurem Onkel besprochen, von dem ich nichts weiß?"

„Nur, dass wir gerne mit euch gemeinsam etwas machen wollen. Mommy hat gesagt, dass ein Film für uns im Kino kommt. Magst du nicht mit uns und Onkel Harry rein gehen? Bitte!"

Mit ihren großen grünen Augen sah sie mich flehend an. Wie konnte man ihrem Dackelblick nur widerstehen?

„Wenn ihr das möchtet, dann gerne." Ich wollte das nicht, aber mir würde nichts anderes übrigbleiben. Immerhin hatte ich noch ein paar Monate hier und würde das ein oder andere Mal auf ihn treffen, ehe er nach Deutschland reiste, um das Training aufzunehmen. Ich traute mich kaum, meine Frage zu stellen, aber ich musste es. „Soll ich ihn anrufen?"

„Das mag ich machen. Ich mag Onkel Harry sprechen."

Ich gab Milena mein Telefon, nachdem ich bereits den Kontakt angewählt hatte.

„Hallo Onkel Harry, nein hier ist nicht Emma, ich bin es, Milena... ja, mir geht es gut. Emma sitzt neben mir, wir sind gerade in der Halle beim Training... ich wollte dich fragen, ob du mit Dominic, Emma und mir ins Kino gehst? ... Ja, Mommy hat gesagt, dass ein Film im Kino kommt und da wollen wir mit Emma und dir rein... Ja, so schnell wie möglich... Ja? Das machst du? Juhu!! Ja, ich gebe dich an Emma weiter. Moment..." Nein, nein, nein und nochmal nein, Ich wollte nicht mit Harry sprechen. Noch nicht. „Emma, Onkel Harry möchte mit dir sprechen und dir sagen, wann wir ins Kino gehen."

Still The OneWo Geschichten leben. Entdecke jetzt