Kapitel 54

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- Harry -

„Trish, es ist aus zwischen uns!"


Die ausgesprochenen Worte hingen wie Blei in der Luft. Ich hatte es gesagt und konnte das Gesprochene nicht mehr zurücknehmen. Selbst wenn ich es wollte, ich hatte das gesagt, was mir seit Tagen, gar Wochen auf der Seele brannte und konnte es nicht mehr rückgängig machen. Das Entsetzen in Trishs Gesicht war groß. Sie hatte sicherlich nicht damit gerechnet. In diese Lage hatte sie sich ganz allein manövriert. Wäre sie aufmerksamer gewesen, wäre sie nicht mit ihrem Job verheiratet gewesen und hätte letztendlich nicht ihren Kunden, Mister Ellis, gevögelt, wäre es nie so weit gekommen. Sie hatte den Kurs geändert, ohne mit mir darüber zu sprechen, hatte entschieden ein Egoist zu sein und nur noch ihr Leben zu leben. Sie hatte sich die Suppe selbst eingebrockt und konnte sie selbst auslöffeln.

Nur in einem Slip und einem Shirt am Leib stand sie mir im Hotelflur gegenüber. In ihrem Gesicht brannte Wut. Ich sah den Ausdruck in ihren Augen. Die Tränen waren verflogen. War sie wütend auf sich selbst? Auf mich oder den Rest der Welt? In erster Linie würde ich die ganze Wut abbekommen. Doch es kümmerte mich nicht mehr. Ich hatte die Worte ausgesprochen, die ich sagen wollte. Früher als gedacht, aber immerhin hatte ich sie über meine Lippen gebracht. Ich war frei und konnte tun und lassen, was ich wollte. Was oder besser gesagt, wen ich wollte, war klar - EMMA!


„Du elendes Arschloch!" Trish schimpfte lautstark auf mich ein, was mich allerdings kalt ließ. „Du hast es so weit kommen lassen. Hättest du mehr Zeit mit mir verbracht, hätte ich nie daran gedacht, dich zu betrügen. Doch du Arsch musstest deine Zeit, die wir in Kanada gemeinsam verbringen wollten, allein der Familie schenken. Du hast die ganze Zeit bei ihnen verbracht, ohne an mich zu denken. Du warst lieber mit dieser blöden Edith zusammen als mit mir!"


„Stopp!", schnitt ich ihr das Wort ab. „Zum letzten Mal, ihr Name ist Emma. Nicht Edith, Eleonora, Eva oder sonst ein Name. Emma! Und dann möchte ich dir sagen, dass du mit Arbeit überhäuft nach Kanada kamst und lieber deinen Schreibtisch gesehen hast, als mich! Ich habe dir mehrere Vorschläge unterbreitet, die du alle ausgeschlagen hast, weil du arbeiten musstest." Das Arbeiten deutete ich mit Gänsefüßchen an, dass sie verstand, wie ich es meinte. „Du hast deinem Mister Ellis Honig ums Maul geschmiert, hast ihm liebe Worte ins Ohr gesäuselt und siehe da, kaum habt ihr ein geschäftliches Treffen, das eigentlich nicht in unserem Hotelzimmer stattfinden sollte, hast du nichts Besseres zu tun, als ihn flachzulegen. Komisch, Patricia, Du solltest vor deiner eigenen Haustür kehren, bevor du andere Leute beschuldigst. Du bist eine Schlampe!" Abrupt riss sie ihren Mund auf. „Ja, du hast richtig gehört. Ich habe dich eine Schlampe genannt. Nicht ich habe dich betrogen, sondern du mich."


Dass ich sie bereits hintergangen hatte, musste sie nicht wissen. Sie würde mich auf der Stelle kastrieren.


„Wichser! Wenn jemand den anderen betrogen hat, dann du mich, indem du immer wieder Zeit mit dieser Mistkuh verbracht hast."


Ihr Gesicht war zwischenzeitlich so rot wie eine Tomate angelaufen.


„Ich leugne nicht, dass ich Zeit mit ihr verbrachte, aber geschlafen habe ich nie mit ihr."


„Wer es glaubt. Sie macht dir schöne Augen, seitdem sie in unser Leben geplatzt ist. Garantiert hat sie dich bereits gefickt und du fandest es auch noch geil! Komm schon, Harry. Erzähl mir, wie sich dein Schwanz in ihrer Pussy angefühlt hat, als du sie gevögelt hast? Hat sie dich geritten, wie einen wilden Hengst oder war sie wie ein graues Mäuschen und hat bewegungslos unter dir gelegen? War sie besser als ich? Hat sie dir das gegeben, was du dir mit mir nicht vorstellen konntest?"

Still The OneWo Geschichten leben. Entdecke jetzt