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»Hast du alles?« fragt er. Ich stehe wie angewurzelt da und kann mein Herz kaum spüren, weil es so schnell schlägt..

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Bevor Heeseung die Treppe runtergeht, setzt er eine schwarze Mütze und schwarze Maske auf, dass man sein Gesicht kaum erkennt. Da mir klar ist, warum er das tut, hinterfrage ich nichts und folge ihm stumm. Als wir aus der Tür heraustreten, dreht er sich zu mir um, und guckt zu mir runter, da ich einen Kopf kleiner als er bin. Kurze Zeit gucken wir uns gegenseitig nur an, doch irgendwann muss ich diese Stille unterbrechen. »W-Werd ich dich wieder sehen?« frage ich mit feuchten Augen. Er guckt mich erst an, überlegt und spricht dann. »Gäbe es eine Möglichkeit das du nächstes Jahr nach Seoul ziehen kannst?« fragt er diesmal etwas nervös. Ich weite meine Augen und gucke hin und her in seine Augen. Da ich ernst überlegen muss, gucke ich weg, um nicht abgelenkt zu werden.

»Ich muss meine Freundin erst fragen, aber ich denke schon.. W-Was meinst du denn eigentlich genau mit nächstes Jahr?« sage ich. »Naja bis Dezember sind wir noch auf Tour und ich denke ab Januar könntest du ruhig« »O-Okay ich g-gucke mal...«. Kurz ist wieder Stille. »Wie kommst du nach Hause?« fragt er. »Ähm- ich- äh- bestelle mir ein Taxi« antworte ich schnell. Er nickt und guckt sich um. »Ich warte noch bis es ankommt, ich möchte sehen das du ordentlich zurück kommst« sagt er ernst. Ich nicke, merke wie meine Wangen rot werden und bestelle dann ein Taxi über die Uber-App. Etwa zehn Minuten später kommt auch schon das Taxi angefahren. Ich drehe mich zu Heeseung, der mich mit betrübten Augen anguckt. »Guck bitte nicht so...« sage ich traurig.

Er öffnet seine Arme, dass ich ihn umarmen kann und ich tue es. Mein Herz schlägt mal wieder bis zum Mond und meine Knie werden weich, bei dem Geruch den ich einatme. Er riecht so gut.. Nach ein paar Sekunden lösen wir uns wieder, da sein Handy vibriert. Ich winke ihm tschüss und steige ins Auto. Ich kann mir vorstellen das es entweder sein Manager oder Jungwon ist, die fragen wo er bleibt... Ich öffne mein Handy und gucke mir den Chat mit Heeseung an. Er ist gerade online, doch schreiben tut er mir nicht. Schreibt er mit jemand anderem? Mit einer anderen? Was denk ich denn schon wieder, er ist ein Idol! Er hat wahrscheinlich noch nicht mal richtigen Kontakt zu anderen Frauen..

Nach etwa 30 Minuten bin ich an meinem Ziel angekommen und steige aus dem Taxi, betrete das Hotel, fahre mit dem Fahrstuhl hoch und betrete mein Zimmer. Sofort kommt mir Marie in den Arm gesprungen. »WIE WARS« ruft sie total benebelt. »Samma hast du was getrunken?!« gucke ich sie skeptisch an. »N-Nein, nein! Ich wollte doch...« setzt sie kurz aus. »Äh ich wollte nur ein Glas Wein um- eh die Langeweile zu ver-vertreiben« sagt sie etwas unklar. Ich rolle die Augen, hebe sie von mir hoch und schleppe sie zum Bett, wo ich sie dann raufschmeiße. »Du bist echt unmöglich« meckere ich, derweil ich meine Tasche zur Seite lege und meinen Mantel ausziehe. Marie versucht sich wieder aufzusetzen, doch ich schubse sie zurück. »Du bleibst jetzt liegen und schläfst, das wäre das beste für heute« sage ich ernst. »Neeeiiin! Erzähl doch jetzt!!« meckert sie.

Ich aber antworte nicht, gehe ins Bad und mache mit fertig, um ins Bett zugehen. »Jetzt komm doch mal! Ich wills heute noch wissen!« ruft sie. »Mensch, ja ich komme doch sofort!« rufe ich zurück und ziehe mich schnell um. Danach gehe ich zu ihr ins Bett, kuschle mich unter die Decke und fange an zu schmunzeln. Ich fange an ihr alles zu erzählen, doch merke schon bei der Hälfte, dass sie eingeschlafen ist. Ich lächle sanft, streichle ihren Kopf, ziehe die Decke ordentlich über sie und stehe wieder auf. Ich räume den Raum noch etwas auf, da mir noch nicht nach schlafen ist. Nachdem ich alles ordentlich gemacht habe, setzte ich mich auf einen Sessel neben der Fensterwand und betrachte die Straßen. Wie es Heeseung gerade geht? Was er macht? Und genau in diesem Moment vibriert mein Handy. Eine Nachricht von Heeseung. Wenn man vom Teufel spricht...

Bist du noch wach? [23:47]

Jap, du auch? Ich dachte ihr müsst morgen früh raus [23:47]

Ich kann nicht schlafen... Ich vermisse dich.. [23:48]

Schnell wird mir wieder wärmer, und Schmetterlinge fliegen in meinem Bauch herum. Ich gucke kurz von meinem Handy hoch, um die Gedanken in meine Kopf verarbeiten zu können. Er vermisst mich...

Heeseung, so sehr ich mich auch freue.. Aber ist das so eine gute Idee? Du weißt das du dafür rausgeschmissen werden kannst... [23:49]

Ich weiß Y/n, aber ich möchte dich näher kennenlernen. Du bist die ganze Zeit in meinem Kopf, und ich kann nicht anders, als an dich zu denken.. [23:49]

Bevor ich antworten kann, bekomme ich einen Videoanruf. Er ist von Heeseung. Soll ich ihn annehmen?? Aber was ist mit Marie? Was ist, wenn sie wach wird? Ich bin auch gar nicht mehr geschminkt!! Oh Gott- Und schon wurde der Anruf abgebrochen. Puh. Zum Glück. Doch dann vibriert mein Handy erneut. Er versucht es nochmal. Gestresst suche ich mir eine Decke und ein Kissen, vergrabe mich in den Sessel und richte mein Handy so, dass man mein Gesicht nur halb sieht. »Hey« kommt es mit einer rauen Stimme aus dem Telefon. Nervös schweige ich und betrachte ihn auf meinem Bildschirm. Er liegt anscheinend ohne Oberteil unter der Decke und mit seinem Kopf auf einem Kissen. Verträumt betrachte ich ihn immer noch, und merke gar nicht wie er schon mehrmals meinen Namen gesagt hat, bis er sich bewegt und ich seinen freien Oberkörper sehen kann.

Schnell gucke ich weg und merke wie meine Wangen gefühlt verbrennen. »H-Heeseung!« meckere ich flüsternd. Er grinst und lacht. »Bist du allein?« fragt er ruhig. Ich schüttle den Kopf. »Nein, meine Freundin schläft gegenüber von mir gerade im Bett, aber voll« rolle ich die Augen. »Bist du allein?« wiederhole ich seine Frage. Er nickt. »Ja, ich hab wieder ein einzelnes Zimmer bekommen, die anderen müssen sich Zimmer teilen« berichtet er stolz. Heeseung erhebt eine Augenbraue und checkt mich ab. »Warum versteckst du dich so?« fragt er neugierig und kommt dem Bildschirm etwas näher. »Ich- ähm- ich-« kommt stockend von mir. »Ich bin ungeschminkt und habe Schlafzeug an..« gebe ich zu.

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~1034 Wörter

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