24 Loose-talk costs lives

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„Ich wollte noch ein bisschen in Ruhe mit Euch sprechen," sagte Ronnie, nachdem er seinen feuchten Mantel an die Garderobe gehängt hatte.

„Was gibt's so Geheimnisvolles?" fragte ihn Phil.

„Wisst Ihr eigentlich, mit wem Ihr da unterwegs seid? Habt Ihr Sparks zufällig hier im Hotel kennengelernt?"

Phil überlegte, was er ihm sagen durfte und was nicht. Ronnie war zwar schon einmal ganz unverhofft in der Villa am Regent's Park aufgetaucht und hatte mit den Uptones musiziert, und er wusste natürlich von ihrer Verbindung zur IRA und ihren politischen Aktivitäten in Griechenland, aber sie waren hier auf einem Geheimauftrag für den MI6, und das musste auch geheim bleiben. Andererseits wollte er Ronnie nicht belügen. Also wendete er Moles Konzept der weißen Lügen an.

„Nein, man hat uns hergeschickt, um ihn zu treffen. Er suchte einen Platz, wo er diskrete Gespräche führen kann und sicher ist. Wir konnten ihm eine Schiffsreise anbieten, inklusive Personenschutz durch unsere Leute. Und einer unserer ägyptischen Freunde begleitet ihn als Fahrer und Dolmetscher auf seiner Urlaubsreise ans Rote Meer."

„Ihr macht also keine Geschäfte mit ihm?" fragte Ronnie nach.

„Keine Drogengeschäfte, wenn Du das meinst. Woher kennst Du den denn?"

„Wir kommen viel rum, da lernt man eine Menge Leute kennen. Er war mal mit jemand von der IRA in einem Konzert, und hinterher haben wir zusammengesessen, wie das manchmal so ist."

Phil warf Hamit einen warnenden Blick zu, der aber ohnehin beschlossen hatte, still zuzuhören.

„Was hat Sparks denn mit der IRA zu tun?" tat Phil ahnungslos. „Ich habe geahnt, dass ihm uns jemand von denen empfohlen hat, auch wenn sie das in Athen nicht zugeben."

„Das kann schon sein. Jedenfalls kennt er Leute von der IRA," sagte Ronnie.

„Meinst Du, die machen auch Geschäfte zusammen?"

Ronnie lächelte Phil verschmitzt an:

„Woodrow macht immer Geschäfte, egal, wo er ist und mit wem er zusammen ist. Ich bin nur froh, dass Ihr ihm und nicht er Euch etwas verkauft."

„Du weißt doch, das Zeug, das der verkauft, lassen wir uns schenken," grinste Phil. „An uns kann er nichts verdienen."

Ronnie hatte nicht genug Guinness getrunken, um nicht zu merken, dass Phil ihm nicht die ganze Wahrheit sagte. Aber er hatte seinem Gewissen genügt und die jungen Männer gewarnt.

Es klopfte an der Tür. Als Phil öffnete, beschwerte sich Woodrow Sparks:

„Warum seid Ihr denn so schnell weggelaufen? Wir wollten doch noch einen Joint zusammen rauchen. Ach, Ihr habt Besuch. Ronnie, erzähl mir, woher kennst Du diese außergewöhnlichen jungen Männer?"

Der Ire lächelte versonnen. Die Erinnerung an den Besuch im warmen und trockenen Griechenland war plötzlich wieder präsent:

„Eine lange Geschichte. Ich sage Dir, worüber ich mich am meisten gefreut habe. Wir haben mit der Band eine kleine Kreuzfahrt auf dem Mittelmeer gemacht. Als wir mit den anderen Kreuzfahrtgästen an die Akropolis kamen, waren diese jungen Leute da, Phil und seine Freunde, 20 Mann oder so. Sehr schöne Frauen haben die übrigens. Na ja, wir marschieren zu dem Haupttempel rauf, und da sitzen sie und singen irische Lieder.

Ich hatte zwei von denen bei einem Konzert in Deutschland kennengelernt. Kannst Du Dir vorstellen, wir haben auf der Akropolis in der Sonne gehockt und zusammen „Maggie May" gesungen. Später, auf der Fahrt nach Ägypten, sind wir alle zusammen aufgetreten. Das war toll. Nächstes Jahr machen wir das wieder."

Die richtigen Leute Band 8: 6.000 Jungs wie IhrWo Geschichten leben. Entdecke jetzt