Kapitel 13

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CHERYL

"May you live a thousand years.", ich öffnete die Tür zu ihrem Zimmer und trat hinein.

"May you drink a thousand beers.", in meinen Händen hielt ich einen Muffin, auf dem mit essbaren Perlen eine 23 belegt war.

"Get plastered. Fucking bastard. Happy birthday to you."
Rose schlug sich ein Kissen über die Ohren, als ich mit meiner wunderschönen Gesangsstimme versuchte, sie zu wecken.

Das Lied stammte aus früheren Seemanns Zeiten und fand schnell einen Weg in die irischen Familien als Running-Gag, sobald jemand seinen Geburtstag feierte. Das You Bastard hatte ich zu Fucking Bastard geändert, da Schimpfwörter zu meinem Standardvokabular gehörten.

"Ich wünschte, ich hätte dir nie den Ersatzschlüssel für meine Wohnung gegeben.", sie blickte von unter ihrem Kissen hervor.

"Ja, zu spät, würde ich sagen, oder?", ich nahm ihr das Kissen weg, als sie sich damit ihre Ohren zuhalten wollte.

„Guten Morgen, du Arschloch. Du hast Geburtstag! 23, Rose! Wir sollten feiern gehen!!!"
Rose schnitt eine Grimasse.

„Nicht feiern.", murmelte sie, nachdem sie für eine Weile still war.
„Warum nicht? Es ist Samstag, du kannst morgen Kater haben, ohne Probleme."

„Ich muss zur Vorlesung.", sie griff nach ihrem Glas Wasser, welches an ihrem Nachttisch stand. „Und du musst auf Station."

Rose versuchte vergeblich, mich loszuwerden, aber sie kannte mich gut genug, um zu wissen, dass ich nicht abließe, sobald ich etwas durchsetzen wollte.

"Ich habe meine Schicht mit einer Kollegin ausgetauscht. Wir gehen erst Brunchen. Dann shoppen und am Abend in den Club."

Rose stöhnte frustriert.

„Außerdem hast du erst im März deine Prüfungen, du musst gar nicht so viel über Weihnachten lernen."
„Ich will nicht."

„Warum nicht? Sag nicht, du musst heute in die Klinik."
„Kliniken haben an Wochenenden nicht geöffnet."
„Dann warum?"

„Mein Facebook hat mich vorhin daran erinnert, dass ich vor zwei Jahre auch Geburtstag hatte und mir Bilder mit Luc angezeigt."

Da geht's schon wieder los... Rose nahm ihr Handy und zeigte mir ein Fotoalbum mit Bildern von ihr und ihrem Ex.
Vor zwei Jahren durfte Luc vom Camp zu Roses Geburtstag nicht nach Hause, also hatte sie sich dazu entschieden zu ihm zu fahren.

Damals hatte es in Staffordshire zu ihrem Geburtstag geschneit, als Rose also dachten Luc und Rose sich, sie würden ein Fotoshooting im Schnee machen.

Ein Bild aus dem Album war, wo Luc Rose Huckepack nahm und beide wie Honigkuchenpferde einander anlachten. Das andere, wo beide auf dem beschneiten Boden lagen, sie auf ihm, von Kopf bis Fuß mit Schnee bedeckt, lachend, und Luc küsste ihren Hals.

Danke, dass du mich daran erinnerst, wie single ich eigentlich bin...

„Ja und? Weg mit dem."
„Ja so einfach ist das nicht. Stell dir vor du bist in einer Beziehung mit jemanden für sieben Jahre und dachtest alles würde perfekt werden weil du dein ganzes Leben lang geglaubt hast, du hättest ein Cinderella-Leben und jetzt ist alles weg. Einfach so. Weg! Puff! Alles hat sich in Luft ausgelöst..."

Ich versuchte, nicht zu lachen, als Rose bei ihrem „Puff" ihre Arme abwerfend in die Luft riss.

„Naja, jetzt kannst du dir ja jemanden mit einem größeren Schwanz als Lucs aussuchen."
„Sex war nie das Problem gewesen."

Schade, dann hätte sie zumindest einen Grund gehabt, wofür sie kämpfen konnte.

„Dann such dir jemanden, der nicht arbeitet, der mehr Zeit für dich haben kann."

„Nein!! Der hat bestimmt ganz viele Schulden und wenn wir sie nicht begleichen können und unsere Vermieter dann mit einem Rechtsanwalt ankommen, dann werde ich mit ihm obdachlos!! Ich will nicht obdachlos werden.", sie zog eine dramatische Grimasse.

Die Chance, dass Rose jemals in ihrem Leben obdachlos werden könnte, mit dem Geld, mit dem sie aufgewachsen war, war sehr gering.

"Also Rose, ernsthaft, wie wird man heutzutage obdachlos, wenn es genug Lösungen gegen Arbeitslosigkeit gibt?"
"Ein anderes Mal. Bitte.", sie sah mich flehend an und presste ihr Handy gegen ihr Herz.

Ich seufzte. "Wie du wünschst."
"Heute... darf ich mich ein letztes Mal bei dir ausheulen?"

"Komm her."

Never Hated You MoreWo Geschichten leben. Entdecke jetzt