Kapitel 23

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ADRIK

Hatte ich damals gewartet, bis Cheryl am nächsten Morgen wieder gegangen war, bis ich mir in meinem Bett wie ein Teenager zu ihrem Duft einen gerubbelt hatte?
Vielleicht.

Aber ich wäre ein Arschloch gewesen, hätte ich sie länger hier behalten, nur um Sex mit ihr zu haben, nach der Scheiße, die sie am Tag davor durchgemacht hatte.

Unsere Einigung bestand vielleicht aus Sex und Bedürfnissen, die wir uns erleichtern konnten, aber sogar meinem schlimmten Freind - Cheryl - wollte ich nicht so ausnutzen.

Wenn meine strikte roman-katholische Mutter davon Wind bekam, wie ich die beste Freundin ihres Lieblingskindes so ausgenutzt hätte, sie hätte mich eigenhändig, am Kragen, in die Hölle gezerrt.

Da half all das Beichten, das ich ablegen musste, vor meiner Firmung vor zehn Jahren auch nicht mehr, um in den Himmel zu kommen.

Wenn ich es jemals in den Himmel schaffen würde, würde ich ein langes, hartes und ernstes Gespräch mit Gott über unsere Abmachung sprechen, denn zum einen würde ich nur das machen, was in meinem Recht stand und zum anderen hätte ich Cheryl vielleicht ein kleines Bisschen vom Leben abgelenkt.

Ich ärgerte mich immer noch darüber, dass ich Cheryl nichts Vernünftiges zu Essen gegeben hatte, bevor sie zu sich nach Hause gegangen war, aber das Chaos in der Notaufnahme löschte schnell alle Gedanken an mein Privatleben aus.

Ich hasste diesen Teil meiner Weiterbildung jetzt schon.
Ich musste mindestens sechs Monate in der Notfallaufnahme verbringen, und da New Year-New Me eingewirkt hatte, hatte ich mich noch in der ersten Märzwoche für diese Stelle beworben, bevor ich meine Meinung doch noch änderte.

Herzinfarkte, Bluthochdruck, koronare Herzerkrankungen, Herzschwäche bzw. -Insuffizienz, Herzrhythmusstörungen und alles dazwischen.

Alles überfüllte die Notfallambulanz in einer unaufhaltbaren, aufeinanderfolgenden Welle. Erst recht in der Woche, während St. Patrick's Day, während die Paraden liefen und alle in grünen Anzügen herumliegen und sich mit Guinness füllten.

Ich hatte keine Zeit, über meinen Sexvertrag mit der besten Freundin meiner kleinen Schwester nachzudenken.

Cheryl und ich hatten uns in den letzten Monaten ein paar wenige Quickies gegönnt, entweder auf der Arbeit, während den Schichtpausen, wenn wir zur gleichen Zeit im Krankenhaus waren, oder davor oder danach.

Gott sei Dank waren keine weiteren von ihnen in einer Übernachtung oder Kuscheln geendet.

Wir hatten keine Zeit für Aftercare, größtenteils war es die ganze Zeit die Arbeit, die uns wieder rief und wir mussten schnell reagieren.

Ich hatte seit über zwei Wochen so viel Arbeit, ich hatte es nicht mal geschafft, Cheryl zu schreiben, als mir auffiel, wie einsam ich in meiner Dusche nach einer langen Nachtschicht stand und mir einen runter holte.

Ich fand heraus, es gab gute Tage in der Notfallaufnahme, dann gab es noch andere Tage und zum Schluss gab es noch diese Tage.

Die guten Tage waren, wenn ich nach Hause lief und mich mit einem Glas Whiskey auf mein Sofa setzte, weil ich wusste, dass ich die Operationen geschickt durchgeführt hatte, und alles gut ging.

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