Kapitel 20

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CHERYL

Ich wusste nicht, was ich gerade miterlebt hatte, aber ich würde es ungern noch ein weiteres Mal erleben wollen.
Ich hasste Stromausfälle. Nicht, weil ich es im Dunkeln bereits nicht mochte und mich etwas unwohler fühlte als sonst, sondern einfach, weil man keinen Einfluss und keine Kontrolle auf die Umgebung, in der man war hatte, alles einen verwirrte und man wie ein kopfloses Huhn herum gackerte.

Früher, als Kind, als Momma und ich noch außerhalb von Killarney auf der Farm gelebt hatten, passierte dies anständig.

Jedes Mal, wenn es stark geregnet hatte und die Leitungen, die an der Außenwand des Hauses angebracht waren, durchnässt wurden und keiner sich die Mühe gemacht hatte, sie zu flicken.

Wir hatten dann, bis die Sonne wieder geschienen und die Leitungen getrocknet waren, keinen Strom und mussten alles improvisieren.

Ich wartete, bis alle den Saal verließen, bis ich von meinem Platz in der hintersten Ecke des Raumes aufstand und auf Adrik zuging.

Vielleicht mochte ich in der hintersten Ecke des Raumes gesessen haben, dennoch, als Adrik zum Ende der OP zu mir gestikuliert hatte, ich sollte hier bleiben und warten, wusste ich, er hatte im Augenwinkel gesehen, wie ich mehrmals meine Oberschenkel aneinander rieb, als ich fantasiert hatte, wie er mich auf dem Tisch, an dem er gerade noch jemandem die Brust aufgeschlitzt (im guten Simme) hatte, fickte.

Ich war verrückt, dafür, weil ich einen Chirurgen so sexualisierte, dennoch konnte ich es nicht lassen, denn ich wusste, wie sehr es ihn und sogar mich anmachte.

Adrik drehte sich um, nachdem er allen seinen Kollegen Tschüss gesagt hatte. Auf seinem Gesicht spiegelte sich ein Grinsen, als er seinen Blick an meinem Körper auf und ab gleiten ließ.

Als er mich dann ansah, wusste ich, wie gefickt ich war. In Adriks Augen spiegelte sich Wut und noch etwas, was ich noch nicht erkennen konnte. Vielleicht Rache?

»Du siehst aus, als würdest du mich verschlingen wollen.«, ich brauchte keine Antwort, ich wusste sie bereits, schon als ich anfing, ihn zu provozieren.

Adrik schüttelte nur missbilligend seinen Kopf.
»Sei leise.«, seine Arme waren plötzlich an meinen Hüften und hielten sie fest.

Ein unbekanntes Gefühl machte sich in meinem Magen bekannt, als Nervosität sich in mir ausbreitete und ich einen Schritt nach hinten trat.

Fuck. Meine Hüfte stieß gegen eine scharfe Kante.
Ich drehte meinen Kopf, um sicherzustellen, dass es die Kante des OP-Tisches war und nichts Anderes. Ich wollte nicht für kaputte Geräte des Krankenhauses aufkommen wollen, mit dem Nichts, namens Gehalt, den ich pro Monat hier bekam.

Adrik, ohne seinen Blick von mir zu lassen, stellte seine Beine außerhalb von meinen und legte seine Arme an deinen Seiten von mir auf den Tisch, sodass ich praktisch gefangen war und keinen weiteren Schritt irgendwohin machen konnte.

Leicht beugte er sich über mich.
»Ich finde es lustig, dass du auf unschuldig tust, nach der Scheiße, die du vorhin abgezogen hast.«, seine Nase streifte mein Kiefer, ich konnte seinen heißen Atem auf meinen Lippen und meinen Wangen spüren.

Ich wimmerte, zitterte am kompletten Körper, als er mein Ohrläppchen leckte und es dann leicht zwischen seine Zähne nahm.

»Willst du dich nicht rechtfertigen, bevor ich dich über diesen Tisch beuge?«, er starrte in meine Augen. Ich schaute verlegen weg.

»Sprache verschlagen, Caoimhe?«, Adrik nahm mein Kinn zwischen seinen Daumen und Zeigefinger, als er mein Gesicht wieder richtete und mich beinahe schon dazu zwang, ihn anzusehen.

Never Hated You MoreWo Geschichten leben. Entdecke jetzt