Kapitel 28

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CHERYL

"Heyyyy. Also ich hab' meine Prüfungen alle durch... bis Oktober und jaaaa...", Roses Stimme lief durch den Lautsprecher meines Handys, als ich ihre Sprachnachtricht einschaltete, die sie mir eben geschickt hatte. "Eben... hast du Lust, heute Abend mit mir und Mara nach Islington? Das Ladybird hat einen Osterrabatt auf alle Cocktails.", ding, die Sprachnachricht war zu Ende.

"Hi. Klar, dann wie immer vor dem Ladybird um 10? Weil ich später noch duschen muss und vor 9 schaffe ich es nicht mehr aus dem Krankenhaus.", schickte ich zurück. Rose antwortete kaum eine Minute später mit einem Daumen nach oben.

"Cheryl, magst du eben mit mir nach der Patientin in 356 checken?", eine um die Ecke kam Aimee, die zuständige Hebamme, für die Patientin.

"Die mit Hypnobirthing?", fragte ich, als ich mein Handy wieder in meine Tasche steckte.

Aimee nickte und ich folgte ihr in den Raum der Patientin.

Sophie Heggy, 25, alternativ. Sehr alternativ.

Sie hatte, als sie heute morgen eingeliefert wurde, nach einem Kreislaufkollaps darauf bestanden, ihr Kind ohne medizinische Hilfe auf die Welt zu bringen.

Bei allem respekt, Hypnobirthing war etwas anstrengendes, was viele Leute sich erst trauten, nach langer Vorbereitung und langem Überlegen mit Einverständnis von Ärzten und Hebammen, aber bei dieser werdenden Mutter klappte Hypnobirthing so gut wie gar nichts.

Hypnobirthing, eine natürliche Methode, ein Kind zu gebären, in der Schmerzen ganz oder teilweise vermieden wurden, um die Geburt entspannt und bewusst mitzuerleben.

Entspannt war hier keiner. Außer vielleicht ich.

"Ich war vor einer halben Stunde mit Leopold-Handgriffen da, das Baby liegt gut. CTG sagt auch, dass alles super ist, sie müsste sich halt nur beruhigen.", meinte Aimee, als wir an der Tür standen und anklopfen.

Wir öffneten die Tür zu einem Stockdunklen Zimmer, mit Classic FM, welches im Radio lautstark lief. Auf einem Tisch neben dem Bett brannten Kerzen und die Patientin saß auf einem dieser großen Gymnastik-Silikonbälle, die Hände stützend auf ihr Bettgestell. während ihr Mann ihren Rücken massierte.

Mrs. Heggy sah aus, als würde sie jeden Moment umfallen, mit einem schmerzverzerrtem Gesicht, wie ihres.

"Mrs. Heggy, wir müssten gerade eben einmal das Licht anmachen...", Aimee und ich traten hinein und knipsten den Lichtschalter ein.

"Lassen Sie– das Licht bitte aus! Wir kommen hier gar nicht zu Ruhe.", krächzte Mrs. Heggy.

Dass sie alternativ war, das wussten wir bereits. Aber jetzt war sie auch noch eine alternative Karen. Ich würgte.

Ich quälte ein gespieltes Lächeln auf meine Lippen, als ich meine Hände mit Desinfektionsmittel einrieb, bevor meine Hand noch aus Versehen abrutschte und ich Mrs. Heggy stattdessen schlug.

"Ich müsste auch eben die Musik abstellen.", sagte ich in einem Ton, in dem ich zeigte, dass ich keine Widerworte haben wollte.

"Neinnn, lassen Sie die Musik an."

Vielleicht lag es daran, dass ich meine Tage hatte und deswegen schon Scheiße gelaunt war, aber die krächzente, jammernde Stimme von Mrs. Heggy schien mir einen Hassanfall zu geben.

Alles okay, Cheryl... nur noch heute und dann hast du zwei Wochen Urlaub. Nur noch sechs Stunden. Und dann zwei Wochen. Ich versuchte mich zu beruhigen.

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