ADRIK»Dr. Haynes, Sie haben einen Besucher.«, Madeleine legte eine sehr auffällige Hand auf meine Schulter, als sie in Richtung des Eingangs des Op-Saals deutete. So viel zu professionell bleiben.
»Cheryl Kenney aus der Gyn wollte Sie was fragen.«, sagte sie.
»Hast du heute Abend was vor?«, Madeleine blickte zu mir hinauf, aber meine Aufmerksamkeit war ihr schon lange nicht mehr gewidmet.»Ja leider, sorry.«, brabbelte ich, löste ihre Hand von meiner Schulter und machte einen Schritt auf Cheryl zu.
»Was machst du denn hier?«Sie hatte ihre Arme vor ihrer Brust verkreuzt und drückte somit ihre Brüst nach oben. Ich konnte es nicht lassen und blickte in den Ausschnitt ihres Kasacks, der durch ihre Arme ein Stück nach unten gezogen worden war.
»Ich habe bis zum späten Nachmittag frei, da eine Kollegin von mir kurzfristig ihre Schicht mit mir gewechselt hatte, und dachte mir, ich schaue Mal vorbei.«, Cheryl grinste.
Ich konnte ihr Lächeln dennoch unter ihrer Maske nicht sehen, denn sie hatte diese aufgezogen, bevor sie hineingetreten war.»Jetzt?«, ich versuchte, mir nicht vorzustellen, wie schön ihr Hintern sein würde, wenn ich sie über dem Tisch beugen und hart nehmen würde.
Hier, wo alle hinschauen, und jeder jeden Moment hineinlaufen konnte. Hier, wo jeder sie hören konnte, denn wir waren in einem öffentlichen Ort und es liefen alle drei Sekunden Menschen vorbei.
»Ja, sonst wäre ich ja nicht hier.«, sie gab mir einen verwirrten Blick.»Nein, ich meine, wir fangen in einigen Minuten an. Willst du wirklich zusehen, wie ich meinen Kopf in einen Roboter stecke und von da aus komische Handbewegungen mache? Um die Blutgefäße eines Menschen mechanisch umzuordnen, damit deren Herz wieder eine Sauerstoffzufuhr hat?«, hätte ich so etwas zu Rose gesagt, sie hätte die Augen nach dem ersten Satz verdreht und wäre weggegangen.
Cheryl hingegen hob und senkte ihre Augenbrauen und sah mich interessiert an.»Einen aortokoronaren Bypass? Sowas habe ich noch nie gesehen. Macht es dir was aus, wenn ich bleibe?«
Als würde ich sie jemals wegschicken, wenn sie sich schon auf einen solch weiten Weg machte, um in die Kardiologie zu kommen.»Nein. Setzt dich ruhig.«, ich bat Cher, sich neben den Typen von der Roboterfirma zu setzen. So, dass ich sie noch im Augenwinkel sehen konnte, als die Lichter gedimmt wurden und das eigentliche Licht über dem OP-Tisch eingeschaltet wurde.
»Alle bereit?«, ich drehte meinen Blick und sah in die zwölf Gesichter meines heutigen Op-Teams.
Zwei Operationspfleger und eine Fachpflegerin im Bereich OP bereiteten das Besteck für den Worst-Case vor. Mein Assistent stand hinter mir und machte die nötigen Check-Ups, bevor wir starten konnten. Zwei andere Chirurgen, die später die Arm- und Beinvenen des Patienten entnehmen würden, sodass ich diese an Herz anbringen konnte.
»Wo ist der Patient?«
Wenn man vom Teufel sprach, der Assistent meines Anästhesisten schob den schlafenden Patienten in den Saal.
Im Hintergrund lief der Springer auf und ab und dokumentierte, dass der Patient vor drei Sekunden eingeliefert worden sei.Madeleine war heute zu meiner Missgunst, auch da. Sie war bei den meisten meiner OPs da, sie war ja
Krankenschwester im OP-Bereich.In einer Ecke des Saals saß ein Vertreter eines Medizingeräte-Unternehmens, der bei dieser OP zusehen würde, da wir - eher ich - heute zum ersten Mal einen Roboter in einer Bypass-Operation anwendete.
Ich setzte mich an den Da Vinci Xi, der zum einen Teil aus einem riesigen Guckloch mit übergroßem Bildschirm bestand, in dem ich meinen Kopf reinstecken konnte und zum anderen aus einem Barren bestand, an dem zwei Arme heraus hingen, wo ich nachher meine Hände drauflegen konnte, um von hier präzisiere Schnitte unter Anderem machen konnte.
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Never Hated You More
RomanceHAYNES #2 Ihr Hass steigert sich von Tag zu Tag. Genau wie ihr verlangen. ~ Eine Medizinstudentin. Ein Kardiologe. Ein Hass, der sich zwischen ihnen ausbreitet... Cheryl Kenney schwelgt zwischen Abschlussprüfungen und Seminaren und kommt kaum noch...