Kapitel 37

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CHERYL

"Ich würde es wirklich schätzen, wenn du nicht in meiner Anwesenheit rauchst.", ich sah zu ihm auf und kaute auf meiner Lippe herum. Ich war irgendwie nervös, dass ich ihn das fragte, aber meine Haut juckte wie beschissen und ich hielt mich mit all meiner Disziplin davon ab, zu kratzen.

Ich lag mit meinem Kopf auf Adriks Brust, während er auf seinen Oberschenkel seinen Laptop balancierte und einen Patienten nach dem anderen zu irgendwelchen Ärzten schickte, da er sich noch einen extra Tag Urlaub genommen hatte, um diesen mit Momma und Sean verbringen zu können.

Adrik wich ein Stück nach hinten und sah mich fragend an. Sein Blick wanderte an meinem Körper auf und ab, seine Augen weiteten sich, als er den roten Hautausschlag an meinen Armen und Beinen sah.

"Hast du–"

"Nesselsucht, Nikotinallergie.", ich deutete auf die Packung Zigaretten, die in seiner geöffneten Weekender Tasche herausstach. Adrik hatte noch nie in meiner Anwesenheit geraucht, aber ich merkte, wie er nachts aus dem Bett stieg, um auf meinem Balkon zu rauchen.

"Ich weiß, dass du rauchst, das musst du nicht verheimlichen.", ich weiß auch, dass passives Mitrauchen tödlich endet.

"Ich habe die Marlboros mit Honeyrose ausgetauscht. Das sind Kräuterzigaretten.", er öffnete einen neuen Tab auf seinem Laptop und zeigte mir eine Quit-Smoking Tabelle.

"Ich bin fast fertig, sieh, ich bin bei Tag Zehn.", Adrik drückte einen Kuss auf meine Stirn.

Ich ließ einen schnellen Blick auf die Tabelle wandern, nahm nur alle nötigen Informationen auf, die ich brauchte.

Tag 10 - 4 Honeyrose Zigaretten, 0 Tabakzigaretten.
Tag 11 - 3 Honeyrose Zigaretten, 0 Tabakzigaretten.
Tag 12 - 2 Honeyrose Zigaretten, 0 Tabakzigaretten.
Tag 13 - 1 Honeyrose Zigarette, 0 Tabakzigaretten.
Tag 14 - 0 Honeyrose Zigaretten, 0 Tabakzigaretten.

Wenn er aufhören würde, würde ich mir keine Sorgen mehr um meine Gesundheit machen müssen. Auf meinen Lippen bildete sich ein Lächeln.

"Wie kommst, dass so viele Mediziner anfangen zu rauchen, ich meine, das kann doch nicht schmecken, oder?", eigentlich hatte ich nichts mit dem Leben anderer Leute zu tun, aber irgendwie interessierte es mich.
"Doping, Caoimhe, sehr viele Medizinstudenten fangen mit Zigaretten an und wenn das nicht mehr hilft, dann Marihuana für ihre Denkanstöße, und wenn sie nicht mehr runterkommen können, dann nehmen Ritalin."

***

"Hi, kurzes Update, Adrik und ich heben in so fünf Minuten ab. Wenn du noch irgendwas Wichtiges sagen willst, ähm, sag jetzt... weil ich zahle definitiv nicht für das WLAN hier im Flieger, das nicht mal funktioniert.", ich schickte Nachricht an Rose ab.

"Wer war das?", Adrik schnallte sich neben mir an und machte die Armlehne, die uns beide trennte, nach oben, nachdem er unsere Koffer in die Fächer über unseren Köpfen verstaut hatte.

"Rose.", sagte ich und lehnte mich gegen seine Schulter.
"Weißt sie von uns?", Adrik hob meinen Kopf von seiner Schulter, schlang seinen Arm stattdessen um mich und drückte meinen Kopf gegen seine Brust.

"Ja? Weiß Luc nicht von uns?", Rose wusste immer sofort Bescheid, sie war überhaupt der Grund gewesen, dass Adrik nach Carlow geflogen war und dass wir beide nun zusammen waren.

Ich hob meinen Kopf und sah zu ihm auf. Mein Blick verweilte für einen Moment länger auf ihn. Auf die Wangenknochen, auf dem Kiefer, auf die Schönheit dieses Mannes.
Adrik trug heute seine Brille und ich konnte nicht sagen, dass er damit nicht zum Anbeißen aussah.

"Doch schon... aber vielleicht nicht, dass wir jetzt etwas Ernstes sind..."

"Hast du etwa mit ihm über mich gelästert?", ich sah geschockt zu ihm rüber.

"Was?", Adrik schüttelte den Kopf. "Ich lästere nicht. Ich kommentiere höchstens.", sagte er in einem spöttischen Ton.
Mein Mund öffnete sich, als ich nicht glaubte, das gehört zu haben.

"Naja, aber wenn es Leute gibt, über die kommentiert werden muss...Was muss, das muss.", Adriks Stimme war eine Oktave höher, als er das, was ich damals abgestritten hatte nachäffte, als er mich einmal gefragt hatte, warum ich mit Rose über Leute lästerte, wenn es mir nichts brachte.

"Sei leise.", ich schlug leicht seine Seite, bevor ich wieder einen Arm um seinen Oberkörper legte.

"Aber hast du schlecht mit Luc über mich geredet?"
Adrik schüttelte den Kopf lachend. "Ich habe mich manchmal beschwert über dich, aber seitdem Luc und ich wieder Kontakt haben, habe ich nur Gutes über dich gesagt."

Luc hatte einen verschiedenen Eindruck auf mich. Von Roses Seite kam immer, dass ich doch so nett sei und dass Adrik einen Scheiß über mich laberte, aber von Adriks Seite kam, soweit ich wusste, dass ich ein Arschloch war und nichts besseres zu tun hatte, als seine kleine Schwester zu nerven.

Luc und ich verstanden uns auf einer okay Basis. Adrik war das Feuer, das bereits brannte und ich war das Öl, das niemals aufhörte zu fließen und dann waren da Luc und Rose, die Wasser und Löschschaum spielten und uns voneinander fernhielten.

Jetzt würden die beiden natürlich nicht mehr zusammenarbeiten, wie Wasser und Löschschaum, aber jetzt gab es auch kein Öl und kein brennendes Feuer mehr.

"Ich glaube, ich habe mich in dich verliebt, als du mir fast ins Gesicht getreten hast, als ich dich das erste Mal Caoimhe genannt habe.", sagte Adrik so leise, dass ich es kaum verstand.

Wir waren abgehoben und ich klammerte mich um seine Hand, da es nichts Schlimmeres gab, als abzuheben und zu landen.

"Du hast dich in mich verliebt, weil ich sauer auf dich war?"
"Nein, weil ich wusste, dass wir beide nichts werden würden, Caoimhe.", seine Hand fuhr über meine.

"Nichts?", mein Herz überschlug sich.
"Nichts hält für immer, Caoimhe."

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