Karims Sicht:
Ich lag gerade auf meinem Bett und hörte mit meinen Kopfhörern Musik. Der Bass von irgendeinem französischem Lied dröhnte laut in meinen Ohren. Im Kopf ließ ich die vergangen Tage nochmal Revue passieren. Die Tatsache, dass Clarissa von ihrer Mutter misshandelt wird, hatte mich ziemlich geschockt. Tut es immer noch. Aber zum Glück schien es sich noch in Maßen zu halten. Ihre Mutter rastete nicht so krass wie mein Vater aus. Damit meine ich nicht, dass sie weniger Leid erfahren muss, doch hat man sie wahrscheinlich noch nie ausgepeitscht, was auch gut so ist. Diese Schmerzen wünscht man keinem. Nicht mal seinem engsten Feind.Schnell verdrängte ich die Gedanken daran wieder und widmete mich dem heutigen Tag. Ich hatte sie strahlend aus dem Krankenhaus abgeholt und ihr dann direkt etwas gekocht. Schließlich musste sie einiges an Gewicht zunehmen. Dann waren wir shoppen.Sie war so süß. Zuerst so zurückhaltend. Hat erst auf meinen Wunsch hin etwas anprobiert oder gekauft.
Später ist sie zum Glück etwas aufgetaut und hat auch von selbst mal Sachen anprobiert. Doch hatte ich sie immer überreden müssen, die Sachen auch zu kaufen. Sie wollte nicht, dass ich so viel Geld für sie ausgab, doch mir war das eigentlich egal. Wir besaßen so viel Geld, dass wir uns sogar eine Villa leisten konnten, ohne später irgendwelche großen Unterschiede an unserem Vermögen gespürt zu haben. Eigentlich ist es alles Vaters Geld, doch wir waren ja eine Familie. Und Familien teilen sich alles. Bei diesem Gedanken lachte ich bitter auf. Eine Familie waren wir bestimmt nicht mehr. Dafür ist mein Vater zu kalt und gefühllos und meine Mutter zu perfekt geworden.Schmunzelnd musste ich an den Besuch im Dessous-Laden denken. Wie unangenehm ihr das alles gewesen ist. Aber eigentlich auch verständlich. Ich hätte es an ihrer Stelle wahrscheinlich genauso doof gefunden. Die Szene in der Umkleidekabine war eigentlich nur Spaß gewesen. Ich wollte sie ein bisschen ärgern und etwas lockerer machen, doch als dann ihren nackten Oberkörper gesehen habe, war der Spaß vorbei gewesen. Verblasste blau-grüne Flecken waren überall zu sehen gewesen und all ihre Knochen waren deutlich sichtbar gewesen. Mich hatte eine unglaubliche Wut auf ihre Mutter gepackt. Wie konnte sie nur?!
Nils Vergleich fiel mir unweigerlich wieder an. „Wie ein Skelett." Irgendwie hatte er da schon ein bisschen recht. Sie war echt extrem abgemagert. Doch ich liebte sie trotzdem. Mit jeder Faser meines Körpers liebte ich sie und seit ich ihr Geheimnis weiß, ist unsere Beziehung noch enger geworden. Zugegeben sie wusste nichts von meinen Problemen, doch das doch auch unwichtig. Solange es ihr gut ging, würde mir es auch so gehen.Gerade als das Lied seinen Höhepunkt erreichte, spürte ich wie jemand anfing mich zu kitzeln. Ich konnte die Finger auf meinem Bauch spüren. Panisch riss ich die Augen auf mit der Erwartung meinem wutentbrannten Vater gegenüber zu sein, der schon zum Schlag ausholte. Als ich jedoch die Person erkannte die da probierte mich zu kitzeln, entspannte sich mein Körper wieder. Mit einem Ruck hatte ich die Kopfhörer abgezogen und in der nächsten Sekunde hatte ich sie gepackt, umgedreht und mich halb auf sie gelegt, sodass sie sich nicht befreien konnte.
„Menno", schmollte sie und zog dabei eine Schnute.
„Jetzt bin ich dran", sagte ich leise und fing ich an sie zu kitzeln. Sie kreischte laut auf und versuchte sich heftig zu wehren. Wir Beide kitzelten uns bis wir beide lachend und japsend nach Luft holen mussten.
„Lass... das", japste sie nach einigen Minuten. „Ich bekomm keine Luft mehr vor Lachen."Natürlich ließ ich sofort von ihr ab, stütze jedoch meine Arme neben ihrem Kopf ab um noch halb auf ihr liegen zu können. Ihre wunderschönen Augen strahlten mich an und ich konnte die Freude in ihnen sehen.
„Weißt du eigentlich wie heiß du gerade aussiehst?", fragte ich sie leise. Der neue Schlafanzug stand ihr hervorragend.Dann beugte ich mich zu ihrem Hals hinter und küsste sie sanft. Ihr Stöhnen war Musik in meinen Ohren.
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Allein
RomanceAllein,jeden Tag,jede Stunde. Sie ist immer allein. Das ist Clarissa .Seit dem Tod ihres Vaters und ihres Bruders,ist nichts mehr wie es einmal war.Ihre Mutter kriegt Depressionen,fängt an zu trinken und sie zu schlagen. In der Schule wird sie zur k...