Kapitel 19

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Klopf klopf klopf

Draußen hämmerte jemand vor die Tür und,dass leider nicht gerade leise.Mein Kopf pochte heftig,ich konnte nicht länger als zwei Stunden geschlafen haben.Wie viel Uhr war es überhaupt?Bestimmt nach acht.Ich richtete mich mühselig vom Fußboden auf.Mein ganzer Körper war verkrampft.Kein Wunder wenn man neben der Haustür einschlief.Ich streckte mich kurz und ignorierte dabei den Schmerz,den meine Rippe mir bereitete.

Die Sachen die ich trug waren noch klitschnass und auf dem Boden hatte sich eine Pfütze gebildet.Na toll,wetten wir ich werde eine fette Erkältung bekommen.Ich sollte mir schnellst möglich etwas anderes anziehen,doch das Klopfen ließ nicht nach,also öffnete ich die Tür und blickte in Karims verzweifeltes Gesicht.

"Clarissa,es tut mir so leid!Ich hatte keine Ahnung,dass Matt und die Anderen heute bei mir aufkreuzen wollten.Und die ganze Aktion im Wohnzimmer,ich hätte sie alle direkt wieder rausschmeißen sollen.Es tut mir allles so schrecklisch leid!!!"

"Karim...heey.Es ist schon okay,mach dir mal keine Sorgen.Und es stimmt in gewisser Weise ja auch was sie gesagt haben.Und ich wusste auch,dass sie so über mich denken,doch es laut ausgesprochen zu hören,war nochmal etwas ganz anderes.Mir wurde es dann auch zu viel und deshalb bin ich mehr oder weniger abgehauen."

"Sag sowas doch nischt!Für Matt,Nils und die Anderen magst du vielleischt ein niemand sein,aber für misch bist du jemand.Du bist für misch jemand ganz besonderes,auch wenn wir uns erst seit kurzem kennen."

"Ich würde dir ja zu gerne glauben,Karim und es tut echt gut sowas zu hören,dochseien wir mal ehrlich ich hab Augen im Kopf!Ich weiß wie ich aussehe und,dass man mein Aussehen nicht schön nennen kann weiß ich auch!Für dich mag ich vielleicht kein niemand sein,doch für den Rest der Welt schon.Und ich verstehe nicht,wie du jemanden wie mich mögen kannst?Ich bin doch nichts Besonderes,eher im Gegenteil."

Er trat einen Schritt näher.

"Für misch bist du etwas Besonderes.Du bist klug,witzig,ehrgeizig,hast die wunderschönsten Augen der Welt und dazu bist du noch unglaublich süß und so stark."

Jetzt lehnte er sich leicht nach vorne,sodass er mir über die Wange streicheln konnte.Ich spürte seinen Atem,wie zuvor Nils Atem auf meiner Haut,doch diesmal war es mir nicht unangenehm.

"Du bist auf deine ganz eigene Art wunderschön.Du faszinierst misch,Clarissa."

Seine Lippen waren ganz nah an meinem.Wenn er mich jetzt küssen würde...Es wäre mein allererster Kuss.Ich sehnte mich förmlich danach seine Lippen auf meinen zu spüren.Sehnte mich nach seiner Liebe,seiner Zuneigung.Ich müsste meinen Kopf nur einen Zenitmeter weiter nach vorne schieben.Doch mir kamen Nils Worte wieder in den Sinn.Du willst sie zuerst flachlegen.Was wenn er nichts weiter als eine Nacht mit mir wollte?Was wenn,dass alles nur ein Spiel wäre?Doch ich schätzte ihn eigentlich nicht so ein.Karim war anders.Er war ehrlich,klug,einfühlsam.Bei ihm fühlte ich mich immer sicher,als ob er mich vor all dem Bösen auf der Welt beschützen würde.Nils war ein Arschloch.Ich sollte mir darüber keine Gedanken machen.

Es gab nicht mehr viele Menschen,die mich liebten,eigentlich nur Karim.Ich sollte diese Moment nicht mit unnötigen Fragen zerstören.Dann wäre ich vielleicht wieder allein.

Und da trafen seine Lippen schon auf meine.Sanft,vorsichtig,schüchtern.Seine Lippen waren unglaublich weich und seine Hände umschlossen meine Taille.Ich krallte meine Hände in seinen Haaren fest.Der Kuss wurde jetzt härter,intensiver,fordernder.Er drückt mich gegen den Türrahmen.Nicht so,dass es wehtat,sonder ganz behutsam.Seine Zunge stieß auf meine und wir küssten uns eine gefühlte Ewigkeit weiter.

Als wir uns von einander lösten,keuchten wir Beide schwer.

"Isch hätte,dass nischt tuen sollen.Tut mir leid.Bei deinem Zustand.Gehirnerschütterung,die Rippe..."

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