༉‧₊˚.did he know that I was suffering?₊˚.
✧˚ · .
-JEONGIN-
Nachdem wir endlich aus der Dusche gestiegen waren und uns wieder angezogen hatten, mussten wir uns beeilen. Minho würde nicht ewig beim Training bleiben, und ich musste vor ihm zuhause sein. "Hast du alles, Kleiner?" Der Spitzname ließ wieder eine gewisse Wirkung zurück, und ich drehte mich zu Hyunjin um. "Ja, habe ich." Während er sich anzog, musterte ich ihn. Er hatte sich vorhin merkwürdig verhalten. Hyunjin wirkte angespannt und irgendwie auch wütend. Neugier überkam mich und ich wollte schon gerne wissen, was ihn belastete, aber ich verstand auch, dass er es mir nicht sagen wollte. Immerhin erzählte ich ihm auch nichts über Chan, der mich so verletzt hatte, dass es Narben hinterließ. Außerdem standen wir uns nicht so nah, dass ich es hätte wissen dürfen, dessen war ich mir bewusst und wenn ich eine gute Ablenkung für ihn war, war ich das gerne.
Im Wagen von Hyunjin herrschte eine angenehme Stille, während leise Musik lief. Ich schaute aus dem Fenster, genoss die Ruhe und Stille. "Wann ist Minho zuhause?" brach Hyunjin schließlich das Schweigen. Ich wandte mich ihm zu. "Bald. Ich glaube, er meinte, dass er noch Jisung kurz sieht. Vielleicht kommt er auch viel später." "Na ja, gut für uns." "Definitiv."
Kurz herrschte wieder Schweigen, bevor ich spürte, wie Hyunjin mich ansah, während wir auf das grüne Ampelsignal warteten. "Was?", fragte ich nach. "Bist du am Wochenende wirklich dabei?" Ich wusste, worauf er hinauswollte. Augenblicklich versteifte ich mich und ballte meine Faust zusammen. "Ja, wieso sollte ich nicht dabei sein?", presste ich heraus. "Ich dachte wegen Chan..." Mein Blick wurde fest und eisern. Ich durchbohrte Hyunjin beinahe mit meinen Augen. Wusste er, dass ich litt? Sah er es? Er durfte keine Regung sehen, keine Emotion, die zeigen könnte, dass ich schwach war und noch immer darunter litt, was Chan mir angetan hatte. Er durfte einfach nicht sehen, dass ich litt. Hyunjin war auch ein Freund von Chan und ich wollte nicht, dass irgendjemand, wegen mir, darunter leiden müsste. "Ich komme.", sagte ich vielleicht etwas zu scharf und hart. Er nickte, und dann herrschte für die restliche Fahrt eisiges Schweigen.
Als er parkte, stieg ich aus, nahm meinen Rucksack und sah ihn nicht einmal mehr an. "Bis morgen.", presste ich heraus und verschwand einfach. Ich hasste es, dass er meine Schwäche erkannte. Er wusste, dass Chan mich verletzt hatte, hatte mich durchschaut, und das hasste ich. Ich tat alles dafür, dass die anderen es nicht mitbekamen, dass sie glaubten, dass es mir gut ging. Aber Hyunjin hatte es offenbar erkannt, auch wenn er es nicht aussprach. Wenn Minho mich darauf ansprach, war es etwas anderes, als wenn es Hyunjin tat. Vielleicht hatte ich überreagiert, aber ich konnte nicht anders.
"Jeongin?", rief meine Mutter aus der Küche, als ich das Haus betrat. "Ja?", rief ich zurück und lief zu ihr. Grüßte sie dann mit einem Kuss auf die Wange. "Na, wie war dein Tag, Liebling?" Sie schnippelte weiter Gemüse, und ich nahm mir ein Glas Wasser. "Ganz okay, und deiner, Eomma?" "Arbeit ist halt Arbeit. Ich soll dich von deinem Appa grüßen." "Danke. Wann kommt er eigentlich wieder?" "Am Sonntag erst. Er ist doch noch länger eingebunden, als gedacht." "Dann unternehme doch was mit Seoajin am Wochenende.", schlug ich vor, und sofort lächelte sie breit. "Das werde ich. Eine gute Idee. Ich rufe sie nachher mal an." Ich lächelte sie an, bevor ich mein Glas in den Geschirrspüler stellte und zur Tür ging. "Ich gehe in mein Zimmer. Brauchst du Hilfe?" "Nein, das schaffe ich allein. Wo ist dein Bruder?" "Beim Training und trifft noch jemanden." "Meinst du Jisung?" Ihre Augen wurden groß und leuchteten aufgeregt. Ich nickte schmunzelnd. "Durftest du ihn schon kennenlernen?" "Nein, noch nicht, aber am Wochenende. Unsere Gruppe geht mit Jisung zusammen in den Freizeitpark." "Ich würde am liebsten mitkommen.", schmollte sie und schob ihre Lippe vor. "Eomma, du wirst ihn auch noch kennenlernen. Vielleicht kannst du ein Abendessen vorschlagen?" "Ja, mit Seoajin und Hyunjin zusammen! Sie muss Jisung auch kennenlernen. Immerhin hat sie Minho mit großgezogen!" Ich schüttelte lachend den Kopf und wusste, dass mein Bruder aus dieser Nummer nicht mehr herauskommen würde. Denn wenn sich unsere Mutter etwas in den Kopf gesetzt hatte, dann gab es niemanden mehr, der sie aufhalten konnte. Nicht einmal unser Vater war in dieser Situation zu etwas in der Lage. "Ich gehe in mein Zimmer."
Meine Mutter und ich aßen noch allein, da Minho ihr geschrieben hatte, dass er es nicht zum Abendessen schaffen würde. Nachdem ich für sie die Küche wieder sauber gemacht hatte, ging ich in mein Zimmer und schaute noch ein paar Folgen meines Dramas. Ich wollte nicht an Hyunjin denken und auch nicht daran, wie ich ihn heute einfach stehen gelassen hatte. Ein leises Klopfen ließ mich aufblicken, und Minho betrat mein Zimmer. "Was gibt's, Min?", fragte ich und setzte mich auf. Er kam zu mir und setzte sich neben mich aufs Bett. "Wollte nur wissen, wie es dir geht?" "Ganz gut. Und dir geht es wohl mehr als gut, oder?", fragte ich wissend, denn Minhos Grinsen war unübersehbar. Er hatte noch nie so gestrahlt vor Glück. Dieser Jisung musste magische Kräfte besitzen. "Mehr als nur gut. Jisung und ich waren vorhin im Tierheim und haben dort ausgeholfen. Ji macht das schon seit Jahren, und ich durfte heute mitkommen. Und da waren Katzen." Ich verdrehte lachend die Augen. "Du und deine Katzen." "Ich will auch endlich welche haben.", jammerte er. "Sieh in den Spiegel, dann hast du eine." "Sei nicht so frech, Innie." Er wuschelte mir durch die Haare und legte dann aber seinen Kopf auf meine Schulter. "Ich bin echt glücklich mit Ji.", murmelte er, und das ließ mich damals an mich und Chan denken.
Ich lehnte mich an Chan, genoss seine Wärme und Zärtlichkeit. Nur bei ihm fühlte ich mich wohl und geborgen. "Du bist so gemütlich, Channie.", murmelte ich und bemerkte, wie der Ältere breit anfing zu lächeln. Mein Herz schlug höher bei diesem Lächeln, und ich kuschelte mich mehr an ihn. Genoss, wie er seine Hände dazu benutzte, mich zu streicheln. "Du auch, Innie."
Eine Weile herrschte eine angenehme Stille zwischen uns, die mich so wärmend umhüllte, dass ich mir wünschte, dieser Augenblick würde niemals enden. "Ich bin so glücklich mit dir, Hyung.", murmelte ich und spürte, wie Chan seine Lippen auf meine Stirn presste. Sanft und liebevoll.
Ich schluckte den Kloß von Schmerz und Erinnerungen hinunter und zwang mir ein Lächeln ab. "Das freut mich für dich, Min. Ich bin schon gespannt, ihn kennenzulernen." "Du wirst ihn mögen. Mir ist wichtig, dass ihr euch beide gut versteht. Ihr seid die wichtigsten Menschen für mich." Ich liebte Minho sehr. Er bedeutete mir so viel, und er war immer für mich da. "Ich verspreche dir, dass wir uns mögen werden.", antwortete ich sanft und mit Nachdruck, was Minho noch etwas breiter lächeln ließ. "Was schaust du?", fragte Minho dann und wechselte das Thema. "K-Drama." "Welchen?", fragte er neugierig. "Doctor Slump, aber ich habe alle Folgen durch. Ich muss warten, bis am Wochenende die neuen Folgen kommen." "Oh nein, wollen wir dann was anderes schauen?" Ich schüttelte den Kopf. "Ich bin echt müde, Hyung." Meine inneren Konflikte hatten mich heute mehr Kraft gekostet, als ich gedacht hatte, und Chan und die Erinnerungen überkamen mich mal wieder, und ich wollte einfach nur noch meine Ruhe haben.
Außerdem konnte ich nicht aufhören, daran zu denken,was vorhin im Auto passiert war und wie ich Hyunjin behandelt hatte. Auch wenn ich wusste, dass ich ihn in den nächsten Tagen nicht ansprechen würde. Ich glaubte, dass ich einfach Zeit brauchte, und ich hatte Angst. Angst davor, dass er wusste, was in mir vorging, und dass ich nicht so stark war, wie alle glaubten. "Dann schlaf ruhig. Und noch eine Sache. Kommst du am Wochenende wirklich mit?" Wir sahen uns an, und Minho musterte mich, prüfte meinen Ausdruck, der weder Emotion noch Regung zeigte. "Ja, ich komme mit. Für dich. Versprochen." Dann verließ er lächelnd mein Zimmer, und ich hatte endlich meine Ruhe.
-𝐭𝐨 𝐛𝐞 𝐜𝐨𝐧𝐭𝐢𝐧𝐮𝐞𝐝-
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𝐬𝐞𝐜𝐫𝐞𝐭 𝐥𝐨𝐯𝐞𝐫𝐬 ~𝐡𝐲𝐮𝐧𝐢𝐧
Fanfic❝Ich weiß, dass klingt verrückt, aber ich kann das von letztens nicht vergessen und ich habe lange-" "Jeongin, was willst du?" "Okay, also kurz gefasst, will ich eine F+ mit dir?" "War das eine Frage?" "Nein... Ja- Egal, vergiss es einfach wieder...