𝐜𝐡𝐚𝐩𝐭𝐞𝐫.14

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༉‧₊˚.hate him₊˚.

hate him₊˚

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✧˚ · .

-HYUNJIN-

"Morgen, Mama", begrüßte ich sie in der Küche. "Morgen, Schatz. Hast du kurz Zeit?" "Klar, was gibt's?", antwortete ich, nahm mir einen Kaffee und setzte mich zu ihr. Ich musterte sie, und sie sah ernst aus, weshalb ich meine Braue hob. Ich ahnte schon, um was es ging. Wenn sie so ausschaute, ging es meist um meinen Vater. Es war mir noch etwas zu früh für solch ein Gespräch, aber ich machte es dennoch, denn sie wünschte es sich. "Jinnie, dein Vater und ich haben telefoniert, und er würde dich wirklich gerne sehen." Ich verspannte mich, presste meinen Kiefer zusammen. "Wieso redest du überhaupt noch mit ihm?", fragte ich verbissen und bereute direkt meinen Tonfall. Sie sah sofort betrübt aus, und das zog mir die Brust zusammen. Ich hasste es, meine Mutter so zu sehen.

"Hyunjin, du solltest langsam mit ihm sprechen. Er ist dein Vater." Diese Worte ließen mich beinahe rot sehen, denn ich hasste es, dass er mein Vater war. Ich hasste es mehr als alles andere und noch mehr, dass ich auch noch nach ihm kam. Ich ballte meine Hände zur Faust, versuchte ruhig zu bleiben. "Ich tue es nur für dich", presste ich heraus, und sie lächelte mich dankbar an. "Danke, Schatz. Du musst um 13 Uhr im Café Flower sein." "Heute schon?", brachte ich überrascht heraus, und sie nickte nur. Ich wollte es hinter mich bringen und nickte schlussendlich. Das würde der reinste Horrortag werden.

Schneller als gedacht, saß ich im Café und wartete auf meinen Vater. Typisch für ihn, immer zu spät. Jede Körperzelle von mir war angespannt und zum Reißen nah, denn es würde mich Kraft kosten, ihn nicht an die Gurgel zu springen. Es war nicht nur, wie er meine Mutter behandelt hatte, sondern auch, wie er mich behandelt hatte. Ich musste immer der Beste sein, immer alles perfekt machen und nicht versagen. Er hatte mich immer nur als Objekt angesehen, als jemanden, den er herumschubsen könnte. Er hatte mich nie wie seinen Sohn behandelt, und leider war ich ihm so viel ähnlicher, als mir lieb war. Mein Versprechen, mir selbst gegenüber, keine feste Beziehung einzugehen, um niemanden so sehr zu verletzen, wie es mein Vater getan hatte, war kein Witz gewesen. Nein, an diesem Versprechen würde ich festhalten. "Hyunjin", holte mich die ernste Stimme meines Vaters aus meinen Gedanken.

Im selben Moment vibrierte mein Telefon, und jetzt erst bemerkte ich, dass ich eigentlich mit Jeongin verabredet war. Ich ignorierte den Anruf dennoch und blickte zu meinem Vater auf, der mich wie immer ernst musterte. "Hey", gab ich kühl von mir, und er setzte sich.

Er trug wieder einmal einen seiner schwarzen Anzüge, die Krawatte saß ebenfalls perfekt, und wahrscheinlich hatte seine neue Freundin ihn diese umgebunden und gerichtet. Zorn und Wut stiegen augenblicklich in mir auf, wenn ich nur daran dachte. Ich presste meinen Kiefer so fest zusammen, wie ich nur konnte. "Danke, dass du gekommen bist." Ich brummte nur und sah ihn fest in die Augen. Sie sahen aus wie meine, und sofort flackerte der Selbsthass in mir noch mehr auf. Mein innerer Konflikt mit mir selbst, geleitet von diesem Mann. "Wie läuft es in der Schule? Ich hoffe, du bist noch immer Klassenbester." Ich schnaubte. "Ist das der Grund, warum du mich sehen wolltest?", gab ich verächtlich von mir und kreuzte meine Arme vor der Brust. "Hyunjin", gab er ruhig von sich, aber ich wusste, dass die Antwort ja war. "Lass es einfach stecken! Ich bin nur hierhergekommen, weil Eomma sich das gewünscht hat. Außerdem auch, weil ich dir sagen wollte, dass ich nichts mit dir zu tun haben will. Also lass mich einfach in Ruhe und hör auf, Eomma zu belästigen! Du hast uns verlassen! Nicht wir dich!" Damit stand ich auf und stürmte aus dem Laden.

Die frische Luft tat mir gut, und ich beruhigte mich etwas, war jedoch noch immer aufgebracht. Ich hasste ihn so sehr. Fragte mich, wie man seine Familie so derart im Stich lassen konnte. Ich verachtete ihn. Ich war so wütend und frustriert, dass ich nicht wusste, wohin damit. Also beschloss ich, ins Studio zu gehen, um tanzen zu können. Ich wollte niemanden sehen, einfach meine Ruhe haben und mich wieder herunterfahren.

Aber egal, wie viel ich tanzte, in meinen Gedanken blieb ich immer wieder bei meinem Vater hängen. Er war darin so fest verankert, dass ich es nicht loslassen konnte. Jede Faser meines Körpers schrie, und ich fühlte nur diese verdammte Wut, hasste diesen Zustand. Denn ich wusste, dass diese Wut davon kam, dass ich wusste, dass ich meinem Vater genau gleich war. Diese unkontrollierbare Wut und Gefühlsausbrüche, dieser Ehrgeiz, mein Aussehen und noch so viele andere Eigenschaften hatte ich von ihm. Meine Mutter sagte auch oft: "Du bist wie dein Vater." Worte, die ich verabscheute und abgrundtief hasste.

Ich tanzte immer weiter, bis der Schweiß von meinem Körper tropfte und meine Muskeln nachgaben und bewegungsunfähig wurden. Ich fühlte mich nicht besser, vielmehr noch beschissener. Mein Kopf dröhnte, und meine Ohren wurden berauscht von meiner lauten Atmung und der Musik, die aus den Boxen schallte. Irgendwann ließ ich mich atemlos auf den Boden fallen, blickte das erste Mal seit Stunden auf mein Handy, und sofort überkam mich das schlechte Gewissen.

Jeongin: Ich bin da.

Jeongin: Brauchst du länger?

Jeongin: Alles okay?

Jeongin: Ich warte hier schon ewig, wo bist du?

Jeongin: Wieso ignorierst du mich?

Jeongin: Hallo?

Jeongin: Ich mache mir langsam Sorgen

Jeongin: Okay, dann eben nicht. Vergiss es einfach...

Schnell packte ich meine Sachen zusammen und fuhr dann ins Atelier. Allerdings war es leer. Kein Jeongin. Ich ließ mich erschöpft aufs Bett fallen und überlegte mir schon, wie ich das wieder geradebiegen würde. Er war definitiv sauer, und übelnehmen konnte ich es ihm wohl kaum. Ich wäre auch sauer gewesen, wenn er das bei mir getan hätte, und dabei war ich froh, dass wir uns gestern erst ausgesprochen hatten.

Es war nicht mein Tag, überhaupt nicht, und ich wollte diesen Tag einfach nur noch von mir waschen. Also stieg ich unter die Dusche und ließ mich von dem angenehmen warmen Wasser berieseln. Nachdem ich frisch geduscht war und neue Sachen anhatte, setzte ich mich hin, um zu zeichnen. Vorher schrieb ich meiner Mutter, dass ich im Atelier schlafen würde. Jeongin schrieb ich nicht. Ich brauchte heute einfach Zeit für mich.

Das Zeichnen fiel mir heute leichter, als ich dachte. Strich für Strich, Linie für Linie, fiel mir leicht. Ich ließ mich von der Musik leiten, die meine Ohren leise beschallte, und konnte meine Gedanken einfach der Kunst widmen. Bis ich hörte, wie die Tür aufgeschlossen wurde, und Jeongin mich verärgert, aber auch vorsichtig ansah.

-𝐭𝐨 𝐛𝐞 𝐜𝐨𝐧𝐭𝐢𝐧𝐮𝐞𝐝-

Hoffe ihr mochtet das Kapitel:)

𝐬𝐞𝐜𝐫𝐞𝐭 𝐥𝐨𝐯𝐞𝐫𝐬 ~𝐡𝐲𝐮𝐧𝐢𝐧Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt