𝐓𝐫𝐞𝐝𝐢𝐜𝐢

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Antonio

Der kleine Rubin glänzte im Strahlen des Lichtes und ließ den goldfarbenen Ton in einem ganz neuen Ton erstrahlen. Die Gravur in der goldenen Kette brachte mich für einen kleinen Moment zum Schmunzeln und die Art und Weise, wie unglaublich perfekt dieser Mann meine Vorgaben umgesetzt hatte, verwunderte mich zum einen und machte mich doch glücklich.

Ophelia liebte Goldschmuck. Sie besaß nicht viel davon, trug ihn nur zu besonderen Anlässen und ließ ihn jeden Tag aufs Neue reinigen, was bei dieser Kette wohl ebenso der Fall wäre.

Der große Unterschied bestand wohl nur darin, dass sie diese Kette täglich tragen könnte, ohne die Sorge haben zu müssen, dass sie abhandenkommt oder Ähnliches. Sie war mit einem Chip versehen, was für viele krank wirkte, doch nur zu ihrer eigenen Sicherheit diente.

Sie war die Person, mit der man mich angreifen würde, um etwas von mir zu fordern, was definitiv an meinen Nerven zehren würde.

Was sollte ich also anderes tun?

»Ist alles zu Ihrer Zufriedenheit?«

»Alles bestens.« Ich legte die Kette zurück in die Schatulle. »Sie bekommen in den nächsten Wochen das Geld überwiesen. Ich muss jetzt leider zurück.«

Nickend verabschiedete er sich und ließ mich durchgehen.

Ich verließ das Gebäude, betrat den Parkplatz und roch eine dramatische Menge Benzin; erkannte ein Feuer und lief zu meinem Wagen.

»Ophelia?«, rief ich und erkannte, dass ihre Seite des Autos vollständig eingequetscht war und die Tür offen war.

Blutspritzer befanden sich auf dem Sitz, am Armaturenbrett und zogen eine Linie über den Parkplatz, bis Reifenspuren begannen zu erscheinen und mir klarmachten, dass dieses Manöver nur das Ziel hatte, sie mit sich zu ziehen.

Fuck!

Wer steckte dahinter?

Und wo war Ophelia?

Fuck, fuck, fuck.

Ich war doch nicht länger als fünf Minuten weg gewesen.

Wer zum Teufel hatte, diese Macht durch all die Sicherheitsmaßnahmen zu kommen und meine Frau vor meinen eigenen Augen zu entführen?

Verdammt, wer!

🃁 🃁 🃁

Unter einer ständigen Beobachtung sah ich mir die Sicherheitsmaßnahmen des Grundstückes an, sah mir jedes Detail an und konnte nicht fassen, dass diese Leute an jedes kleine Stück gedacht haben und nicht einmal so dumm waren, um ihre Gesichter zu zeigen. Die Masken auf ihren Gesichtern verdeckten alles, kein Stück Haut war zu erkennen und obwohl sich meine Frau zu wehren versuchte, schafften sie es ohne Umschweife sie in den Transporter zu schaffen, von dem nur die letzten zwei Zahlen des Nummernschildes zu erkennen waren.

Als gäbe es in diesem Bezirk nicht genügend Schilder mit der Endung 09.

Frust kam in mir auf, mein Körper fühlte sich mit blanker Wut und der Hass auf mich selbst, dass ich sie nicht retten konnte, fühlte sich wie eine Laus auf meiner Leber an.

Vor unserer Heirat hatte ich ihr versprochen sie zu beschützen. Ich hatte geschworen, sie niemals in Gefahr zu bringen, ehe ich mein eigenes Leben nicht verloren hätte und nun befand sie sich in den Händen von zwei Männern, die sonderbares mit ihr anstellen würden.

War sie vielleicht schon—

Nein, das würde keinen Sinn machen.

Sie würden Ophelia nicht ohne eine Forderung an mich einfach so entführen und sie nicht umlegen, da sie ihr einziges Druckmittel an mich war.

𝐏𝐥𝐚𝐲𝐟𝐮𝐥 𝐂𝐨𝐧𝐭𝐫𝐚𝐜𝐭Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt